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Krieg und Frieden
Offener Brief an die Gegnerinnen des türkischen Angriffskrieges auf Syrien
Ich begrüße den Befehl Trumps zum Abzug der US-Army
Von Hartmut Barth-Engelbart

"Ich begrüße den erfolgreichen Widerstand der syrischen Armee zusammen mit der nordsyrischen Bevölkerung gegen den türkischen Angriffskrieg. Ich begrüße es, dass es der syrischen Armee gelingt, der Region Frieden zu bringen und die Ölförderung im Norden endlich wieder für den Wiederaufbau Gesamt-Syriens einzusetzen. Ich unterstütze den Protest gegen den Angriffskrieg Erdogans auf Syrien ebenso wie die (in Deutschland kaum vernehmlichen) Proteste gegen die Bombardierungen Syriens durch die israelische Luftwaffe und die Beteiligung Deutschlands an diesen seit 2012 anhaltenden kriegsverbrecherischen Angriffen auf das syrische Volk, sein Land und seine demokratisch gewählte Regierung... Ich begrüße den Befehl Trumps und dessen Umsetzung zum Abzug der US-Army aus der Region Nordsyrien." So heißt es in einem Offenen Brief von Hartmut Barth-Engelbart an die "GegnerInnen des türkischen Angriffskrieges auf Syrien", die in Hanau auf dem ehemaligen Freiheitsplatz am 25.10.2019 (Beginn 17 Uhr) protestieren wollen und die er auf seine Weise unterstützen möchte. Die NRhZ dokumentiert den Offenen Brief.


Gemälde von Ursula Behr

Als der US-IS zusammen mit dem ISR-IS und dem SAUD-IS, dem FRANK-IS, BRIT-IS und dem TÜRK-IS Raqqa, Al Hasaka und Mossul ... bombardierten und die Bevölkerung abschlachtete (mit Hilfe ihrer Sanitöter der Oskar-bepreisten Weißen Helme) und mit dem von der CIA auf Anweisung Hillary Clintons gelieferten Giftgas massenmordete, wie das der Watergate-Enthüller und Pulitzer-Preisträger Seymoure Hersh herausgefunden hat, da haben noch viele von euch geschwiegen. Nicht wenige haben da noch den Rufen einiger deuropäischer und nordatlantischer NGOs “Adopt a Revolution” Folge geleistet und den “White Helmets” zum “alternativen Nobelpreis” gratuliert.

Und erst, als dieses dreckige Dutzend aus taktischen Gründen die mehrheitlich von Kurden bewohnte Kleinstadt Kobane angriff und die sich verzweifelt wehrte, da wurdet ihr laut.

Und genau das war vom US-IS beabsichtigt. Mit diesem Angriff auf eine strategisch unwichtige Kleinstadt, eine kurdische Enklave in arabischem Umfeld wollten die IS-Banden die Kurden insgesamt in die Arme der US-Army und deren Vasallen und Quislinge unter den Kurden treiben, damit die die Stützpunkte der USA in Nord-Syrien im „Tausch“ mit illegalen Ölförder- und Handelsrechten (zur Finanzierung ihrer Herrschaftsstrukturen, der YPG und ihrer “basisdemokrat-ökolog-feminist-ischen” Dekoration) die Stützpunkte am Boden (mit kurdischer Massenzustimmung - auch aus dem Exil in Europa - sichern.

Die Bewaffnung dieser separatistischen Vasallen einerseits und des IS andererseits wurde sehr vielseitig organisiert.

Der IS war ja schon ausgezeichnet von USA, Frankreich, UK und Saudi-Arabien, Katar, ausgestattet. Zusätzliche Bewaffnung besorgte unter anderem die Bundesregierung mit der Lieferung von Waffen (G36, Milan-Raketen usw.) an US-Liebling Barsanis PESCHMERGA, die regelmäßig beim Anmarsch von IS-Einheiten die Flucht ergriff und die Waffen zurück- und dem IS überließ. Das ging über Jahre so.

Dass die "diplomatischen Vertreter Rojavas" von Heiko Maas hofiert wurden, solange sie die Kontrolle über die syrischen Ölfelder hatten, dürfte ein Anzeichen dafür sein, dass deren Position nicht mit der Öcalans und der PKK übereinstimmt. Öcalan gilt der Bundesregierung als "Terrorist", und die PKK wurde in Deutschland als "terroristische Organisation" verboten und bleibt es wohl auch vorläufig.

Und selbst die Position der PKK und Öcalans ist nicht die DER kurdischen Syrer, Iraker, Iraner, Türken ... Sie steht für eine Minderheit unter den Kurden, auch wenn sie beanspruchen sollte, für ALLE Kurden zu sprechen, wie das Barsani ja auch beansprucht.

Ohne die LINKE mit der PKK gleichsetzen zu wollen oder gar mit der YPG und die Situation in Zentraleuropa mit der im Nahen Osten, wäre es doch völliger Unsinn zu sagen, die LINKE vertrete die Interessen aller deutschsprachigen Lohnabhängigen oder gar aller deutschsprachigen Menschen in der EU.

Ich begrüße den erfolgreichen Widerstand der syrischen Armee zusammen mit der nordsyrischen Bevölkerung gegen den türkischen Angriffskrieg. Ich begrüße es, dass es der syrischen Armee gelingt, der Region Frieden zu bringen und die Ölförderung im Norden endlich wieder für den Wiederaufbau Gesamt-Syriens einzusetzen.

Ich unterstütze den Protest gegen den Angriffskrieg Erdogans auf Syrien ebenso wie die (in Deutschland kaum vernehmlichen) Proteste gegen die Bombardierungen Syriens durch die israelische Luftwaffe und die Beteiligung Deutschlands an diesen seit 2012 anhaltenden kriegsverbrecherischen Angriffen auf das syrische Volk, sein Land und seine demokratisch gewählte Regierung.

Sofortige Einstellung der AWACS-Tornado Spionageflüge, die die Zieldaten für Angriffe auf Syrien an alle beteiligten NATO-Staaten liefern. Das war auch schon im Krieg gegen Libyen der Fall. Die AWACS/Tornado-Daten werden in einer Bundeswehr-Datenzentrale in den neuen Ostkolonien ausgewertet und dann an die NATO-Armeen geliefert.

Die Entsendestaaten der IS-Söldner sind verpflichtet, diese wieder aufzunehmen und ihnen und ihren Hintermännern wegen ihrer Kriegsverbrechen den Prozess zu machen. Das betrifft auch die in den französischen, britischen, polnischen, US-amerikanischen Spezialeinheiten tätigen Deutschen, die noch vor der Befreiung von Aleppo in die Türkei und nach Israel und auch teilweise schon nach Deutschland zurückgelotst wurden.

Ich begrüße – im Gegensatz zum Friedensnobelpreisträger, IS-Förderer und Drohnenkrieger Barack Obama – den Befehl Trumps und dessen Umsetzung zum Abzug der US-Army aus der Region Nordsyrien und hoffe, dass die dortigen US-Stützpunkte aufgelöst werden.

Hartmut Barth-Engelbart (GEW- & ver.di/VS-Mitglied)


Erstveröffentlichung am 18. Oktober 2019 bei barth-engelbart.de


Siehe auch:

Ein Grund zur Freude für die Friedensbewegung
Der Sieg des syrischen Volkes ist in Sicht
Von Bernd Duschner
NRhZ 723 vom 23.10.2019
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26289

Zum türkischen Angriff auf Nordsyrien
Wir verurteilen aufs Schärfste den Angriff der Türkei auf Syrien
Von Brigitte Queck (Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg)
NRhZ 723 vom 23.10.2019
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26290

Resolution zur Lage in Syrien im Lichte der jüngsten militärischen Intervention der Türkei
Die nationale Souveränität und territoriale Integrität Syriens sind zu respektieren!
Von der Leitung der Kommunistischen Partei (Schweiz)
NRhZ 723 vom 23.10.2019
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26292

Türkische revolutionäre Linke zur Militäroperation in Syrien
Kurdische Separatisten als Kollaborateure des atlantischen Imperialismus
Von sinistra.ch - Portale svizzero di informazione progressista
NRhZ 723 vom 23.10.2019
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26293

Kurden- und andere Fragen
Spielball der imperialistischen Mächte
Von Markus und Eva Heizmann (Hände weg von Syrien, Bündnis gegen den imperialistischen Krieg, Basel)
NRhZ 723 vom 23.10.2019
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26294

Die parteiische Macht um acht - Die Tagesschau stützt ihr Nachrichtenangebot auf transatlantische Agenturen und deren AgitProp-Material
Syrienkrieg, Kurdenkrieg, Propagandakrieg
Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam gegen die "Macht um Acht"
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http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26295

Offener Brief an Bundeskanzlerin, Bundestag und SoldatInnen
Schluss mit dem Krieg
Von Jürgen Todenhöfer und Willy Wimmer
NRhZ 723 vom 23.10.2019
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26309

Betrachtung zu einer Twitter-Botschaft von US-Präsident Donald Trump
Trump als Hoffnungsträger?
Wolfgang Effenberger
NRhZ 723 vom 23.10.2019
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26296

Aussagen des US-Präsidenten, über die fast nicht berichtet wird
Die endlosen Kriege beenden
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
NRhZ 723 vom 23.10.2019
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26286


Online-Flyer Nr. 723  vom 23.10.2019

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