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Leserbrief zum NRhZ-Artikel "SPD und Grüne im Aufsichtsrat nur Anhängsel?"
Und die Antwort des Autors
Von Gerd Brust und Peter Weissenfeld
Zu dem Artikel von Peter Weissenfeld "Kölner RheinEnergie AG macht Greenwashing bei den Erneuerbaren Energien - SPD und Grüne im Aufsichtsrat nur Anhängsel?" in der NRhZ-Ausgabe 412 vom 26. Juni (http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=19174) haben wir einen Leserbrief von Gerd Brust von den Kölner Grünen bekommen. Diesen veröffentlichen wir hier – zusammen mit einer Antwort des Autors Weissenfeld. – Die Redaktion
Online-Flyer Nr. 413 vom 03.07.2013
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Lokales
Leserbrief zum NRhZ-Artikel "SPD und Grüne im Aufsichtsrat nur Anhängsel?"
Und die Antwort des Autors
Von Gerd Brust und Peter Weissenfeld
Zu dem Artikel von Peter Weissenfeld "Kölner RheinEnergie AG macht Greenwashing bei den Erneuerbaren Energien - SPD und Grüne im Aufsichtsrat nur Anhängsel?" in der NRhZ-Ausgabe 412 vom 26. Juni (http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=19174) haben wir einen Leserbrief von Gerd Brust von den Kölner Grünen bekommen. Diesen veröffentlichen wir hier – zusammen mit einer Antwort des Autors Weissenfeld. – Die Redaktion
Leserbrief von Gerd Brust
Die RheinEnergie hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie bei Erneuerbaren einen großen Nachholbedarf hat. Zu den Vorwürfen hatte sie mit anhängender PE geantwortet.
Wer die Arbeit der Grünen im Aufsichtsrat beurteilen will, muss sehen, wo RE herkommt. Vor einigen Jahren, unter dem damaligen Vorstandschef Haumann, hat sie noch jede Windanlage aktiv bekämpft. Heute besitzt sie drei Töchterfirmen für Erneuerbare:
- die RE Windkraft dürfte mit über 100 MW Erzeugungsleistung führend bei Stadtwerken sein.
- die RE Biokraft betreibt Biogasanlagen im Raum Euskirchen und Köln und nutzt das Gas in etlichen Kunden- BHKWs zur Stromerzeugung. Der Bau eines Biomasseheizkraftwerkes in Merheim steht kurz bevor und eine Biogasanlage für die Stoffe aus der Biotonne ist in Planung.
-die RE Solar betreibt PV- Anlagen mit über 6,3 MW. Seit kurzem können sich hier auch Kunden mit Einlagen beteiligen.
An dieser Entwicklung der RE in den letzten Jahren waren wir Grünen aktiv beteiligt. Entscheidend ist doch, dass jetzt endlich die Richtung stimmt.
Die RheinEnergie hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie bei Erneuerbaren einen großen Nachholbedarf hat. Zu den Vorwürfen hatte sie mit anhängender PE geantwortet.
Wer die Arbeit der Grünen im Aufsichtsrat beurteilen will, muss sehen, wo RE herkommt. Vor einigen Jahren, unter dem damaligen Vorstandschef Haumann, hat sie noch jede Windanlage aktiv bekämpft. Heute besitzt sie drei Töchterfirmen für Erneuerbare:
- die RE Windkraft dürfte mit über 100 MW Erzeugungsleistung führend bei Stadtwerken sein.
- die RE Biokraft betreibt Biogasanlagen im Raum Euskirchen und Köln und nutzt das Gas in etlichen Kunden- BHKWs zur Stromerzeugung. Der Bau eines Biomasseheizkraftwerkes in Merheim steht kurz bevor und eine Biogasanlage für die Stoffe aus der Biotonne ist in Planung.
-die RE Solar betreibt PV- Anlagen mit über 6,3 MW. Seit kurzem können sich hier auch Kunden mit Einlagen beteiligen.
An dieser Entwicklung der RE in den letzten Jahren waren wir Grünen aktiv beteiligt. Entscheidend ist doch, dass jetzt endlich die Richtung stimmt.
Gerd Brust (grünes Mitglied im Aufsichtsrat der RheinEnergie)
Kommentar zum Leserbrief von Gerd Brust
Ich habe mich über die prompte Reaktionen von Gerd Brust (grünes Aufsichtsratsmitglied von RheinEnergie) gefreut. Im folgenden möchte ich darauf antworten:
Die Aussage: „RE Windkraft dürfte mit 100 MW Erzeugerleistung führend bei Stadtwerken sein“ wage ich zu bezweifeln: Windkraft macht 3,3% der Stromproduktion der RheinEnergie aus. Alle Erneuerbaren zusammen sind 4%. Durchschnittlich haben die Stadtwerke in Deutschland einen Anteil von 7,0%. Auch die Menge der Erzeugerleistung ist hier nicht interessant, sondern wie diese im Verhältnis zur Größe des Unternehmens steht! Es gibt viele kleine Stadtwerke, die eine vielfach höhere Erzeugerleistung pro Kunde haben als Köln. Bezeichnend in diesem Zusammenhang ist, das sich RheinEnergie beispielsweise am Wettbewerb: „Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende“, den die Deutsche Umwelthilfe 2012 ausgeschrieben hatte, nicht einmal beteiligt hatte.
Neben Köln gibt es nur noch in München ein vergleichbar großes Stadtwerk. Deren Windstromanteil dürfte erheblich größer sein (die Zahlen sind nicht einfach vergleichbar, da München (wie fast alle Stadtwerke) die Zahlen der effektiv produzierten Strommenge angeben und nicht die Kapazitäten. Zurzeit hat München 37% Erneuerbare in Betrieb oder im Bau. Bis 2020 wird München 4 mal mehr Windkraft als RheinEnergie neu in Betrieb nehmen.
Es sei nur erwähnt, dass München in 2015 eine Anlage in Betrieb nehmen wird, die 144 MW Erzeugerleistung haben wird, also mehr als RheinEnergie in der jetzigen Gesamtproduktion!
Es gibt nach wie vor keine nachvollziehbare Erklärung dafür, warum die Aussage zum 15%igen Anteil der Erneuerbaren Energien bei RheinEnergie ersatzlos von der Website gestrichen wurde. Auf diesen Punkt, Kernaussage des Artikels, geht Herr Brust leider nicht ein. Auch macht RheinEnergie trotz intensiver und beharrlicher Nachfragen keine Aussagen zum Anteil der Erneuerbaren an der Stromeigenproduktion.
Die Aussage der Initiative Tschö RheinEnergie, dass RE nur einen Anteil von circa 4% an Erneuerbaren bei der Eigenproduktion hat, ist nach wie vor unwidersprochen. Sie darf daher meines Erachtens als wahr angesehen werden.
Die Frage nach dem Anhängsel bleibt leider offen. Um diese zu klären, wäre es interessant zu erfahren, wie die Grünen (und SPD) -Stadträte gestaltend im Aufsichtsrat von RheinEnergie tätig wurden. Welche Informationen von RheinEnergie wurden angefordert? Welche Anträge wurden in den Aufsichtsrat eingebracht, um den Anteil von Erneuerbaren Energien zu steigern? Welche weiteren Aktivitäten in diese Richtung wurden unternommen?
In wie weit ist RheinEnergie auf einem guten Weg? Seit Abschluss der Koalitionsvereinbarung (mehr als 30% der Stromerzeugung aus regenerativen Quellen bis 2020) hat sich nichts getan und ist aktuell bei 4 %. 2020 ist in 7 Jahren!
Peter Weissenfeld
Offener Brief an die Kölner Grünen
Katharina Dröge Vorsitzende der Grünen in Köln
Volker Beck, Rainer Blum, Berivan Aymaz, Katharina Dröge (Kölner Direktkandidaten für den Bundestag)
Barbara Moritz Fraktionsvorsitzende im Rat
Sabine Müller Vorsitzende des Umweltausschusses im Rat
Gerd Brust und Manfred Waddey Grünen im Aufsichtsrat der RE
Liebe Grüne,
100% Erneuerbare Energie(EE) bis 2030 ist ein Hauptthema in Ihrem Wahlprogramm von 2013. Ihre Kölner Basis hat es als solches anerkannt. Ausgezeichnet! 40% EE bis 2020 steht seit Jahren im Programm der Grünen mit dem Slogan “Grün macht Druck”. Ausgezeichnet!
Der rotgrüne Koalitionsvertrag in Köln sagt, dass das Ziel der Bundesregierung von 30% EE bis 2020 in Köln deutlich übertroffen werden wird. Dieser Vertrag ist jetzt Makulatur. Die RheinEnergie hat aktuell 4% EE und plant 8% EE bis 2020. In der Öffentlichkeit stellt sie sich aber dar als an der Spitze im Klimaschutz und hat den Stadtrat und die Bürger mit der Behauptung getäuscht, sie habe 15%. Die15% beziehen sich auf installierte Leistungen. Energie ist aber Leistung mal Betriebsstunden. Die Grünen haben diese Täuschung leider mitgetragen. Natürlich ist die Kohle-und-Gas-SPD ein schwieriger Partner aber mit 22% Grüne-Stimmen in 2009 ist das Ergebnis doch sehr mager.
Wahlen werden nicht mit Versprechen gewonnen, sie werden durch Verlust an Glaubwürdigkeit und mangelnde Leistung verloren.
Aber noch ist Zeit das Ruder umzuwerfen. Das Regierungsprogramm der SPD sagt jetzt auch 40-45% Erneuerbare bis 2020! Hier ist Ihre Chance, sich in den nächsten 2,5 Monaten im Wahlkampf zu profilieren und mit einem lautstarken, ernsthaften Versuch die SPD beim Wort zu nehmen und die RheinEnergie auf 40% EE bis 2020 einzuschwören.
Konkret wird das gehen mit einem Bürgerbeteiligungsfonds für die Finanzierung der benötigten 25% Eigenkapital, einer strategischen Partnerschaft mit einem Projektierer wie z.B. der JUWI ipp und vor allem mit der Anpassung der Bonusformel des RheinEnergievorstands auf die Formel: 50 % für den erzielten Gewinn und 50% für die Erreichung definierter Ziele beim Ausbau Erneuerbarer Energien.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und stehen jederzeit zur Diskussion bereit.
i.A. Peter Weissenfeld 28.6.2013
Die B.I. Tschoe RheinEnergie hat das Ziel, die RheinEnergie auf eine 100%ige Erneuerbare- Energie-Schiene zu bringen. Im Beschluss der Grünen Delegiertenkonferenz in Freiburg steht (Zeile 595-599), dass, wenn Bürger unzufrieden sind mit dem Klimaschutzprogramm ihrer Stadtwerke, die Grünen den “Stromwechsel” unterstützen. Das haben wir in Köln nicht bemerkt. Im Gegenteil. (PK)
Online-Flyer Nr. 413 vom 03.07.2013
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