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Aktueller Online-Flyer vom 18. Oktober 2025  

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Aktuelles
Aus der Quartalsschrift DAS KROKODIL, Ausgabe 54
Alles Theater mit dem Journalistenhandwerk - Plakataktion in Aachen
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann

Es ist höchste Zeit, den Journalisten von heute die ihnen gebührende Anerkennung zuteil werden zu lassen. Sie beherrschen ihr Handwerk in überwältigender Weise. Das gilt bis in die kleinsten Gliederungen ihrer Auftraggeber hinein. Sogar in Aachen muss ihnen großes Lob gezollt werden. Ein vorzügliches Beispiel: Am Abend des 14. Oktober 2025 wurde die Sendung "Lokalzeit" ausgestrahlt. Sie strahlte mehr als üblich in viele Haushalte und Köpfe hinein – denn es war zuvor für sie Werbung gemacht worden. Einer der Initiatoren einer Plakataktion für Frieden mit Russland, Dr. Ansgar Klein, hatte verbreitet: "Eben war ein Team vom WDR bei uns zu Hause; das Interview mit mir zu unserer Plakataktion soll heute Abend in der 'Lokalzeit aus Aachen' 19:30 bis 20 Uhr gesendet werden." Und das geschah auch – sogar als herausgehobener Beitrag zu Beginn der halbstündigen Sendung.


Mitinitiator Ansgar Klein vor einem der Plakate, Aachen, 16.10.2025 (Foto: Arbeiterfotografie)

Der Journalismus von heute versteht es zu unterscheiden zwischen Menschen, die dem System gewogen sind und solchen, die als Störfaktoren zu gelten haben. Von denen werden Satzfetzen gebracht. Die anderen kommen ausgiebig zu Wort. Die einen werden in die Enge getrieben, die anderen dürfen sich ungestört äußern. Von den einen werden Videoaufnahmen in Momenten gemacht, wo sie nicht damit rechnen können. Die anderen werden souverän präsentiert. Sie dürfen Meinungsäußerungen – zumal solche für Frieden – als Propaganda charakterisieren. Und Sachbeschädigung an Objekten, die stören, wird billigend in Kauf genommen. Eine Werbefirma, die sich auf Meinungsfreiheit beruft, muss unter Druck gesetzt werden. Auf diese Art von Journalismus kann ein System, das sich behaupten muss, nicht verzichten. Chapeau!

Ansgar Klein erkennt dies und schreibt an den Journalisten, der als Autor des Berichts ausgewiesen ist: "Werter Herr Derichs, so schlimm hab ich’s mir nicht träumen lassen, wie unsere Plakataktion in Aachen 'Frieden in Europa ist nur mit Russland möglich und nicht gegen Russland' in der 'Lokalzeit aus Aachen' schlecht gemacht wurde. Von den versprochenen 2 1/2 Minuten Interview sind gerade mal einige Sekunden gesendet worden und dazu nur zum Thema 'Butscha'. Das eigentliche Thema, zu dem Sie mich befragt haben: Entstehung, Sinn und Zweck unserer Plakataktion, kam überhaupt nicht vor: unprofessionell! Die Kontrahenten, die zu Wort kamen, hatten bedeutend mehr Sendezeit. Die Titulierung meiner Person: 'aus der Querdenker-Szene' ist sehr grenzwertig, denn einerseits bedeutet Querdenken unabhängiges Denken, und ich sehe mich als unabhängiger Denker, doch in der breiten Öffentlichkeit ist es seit der 'Corona-Plandemie' ein Schimpfwort. – Vielleicht ist das 'Schimpfwort' ja von der Redaktion und nicht von Ihnen. – Fazit dieser Lokalzeit-Sendung: breitgetretene Russophobie, andererseits ist unsere Plakataktion weiteren Kreisen bekannt geworden und das trägt hoffentlich zu einem Nachdenken über Wege zum Frieden bei. Friedliche Grüße!"

Der Journalismus von heute zeigt in aller Offenheit, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Dass er damit – unfreiwillig – denen dient, die er bekämpfen will, sieht also auch Ansgar Klein, wenn er schreibt, dass die "Plakataktion weiteren Kreisen bekannt geworden" ist. Das ist den Aachener Journalisten in hervorragender Weise gelungen.

Worum geht es eigentlich? Um acht großflächige Plakate in Aachen, auf denen als Hintergrund die Flaggen von Russland und Deutschland zu sehen sind und auf denen zu lesen ist: "Frieden in Europa ist nur mit Russland möglich und nicht gegen Russland" – darunter die web-Adresse der Urheber: ac-frieden.de. Das wissen nun viele, die ohne eine Sendung wie die "Lokalzeit" die Plakataktion hätten übersehen können. Dankbarkeit ist also geboten. "Herzlichen Glückwunsch und 1000 Dank für eure Aktion!" Das ist einer von zahlreichen anerkennenden Kommentaren.


Veröffentlichung aus der Quartalsschrift DAS KROKODIL, Ausgabe 54 (September 2025) – Grundsatzschrift über die Freiheit des Denkens – bissig – streitbar – schön und wahr und (manchmal) satirisch.



Mehr dazu und wie es sich bestellen lässt, hier: http://www.das-krokodil.com/


Online-Flyer Nr. 852  vom 16.10.2025

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