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FREE julian FREE press FREE people ::: Ekkehard Sieker und Volker Reusing
Von Arbeiterfotografie
https://youtu.be/n1hFjX-MyWAn1hFjX-MyWA
„Wenn Kriege durch Lügen begonnen werden, kann Frieden durch Wahrheit erreicht werden.“ Wuppertal im Juli 2024. Die geplante Veranstaltung zu Julian Assanges 53. Geburtstag wird überrascht von seiner Freilassung. Das ist ein Grund zur Freude, aber nicht minder ein Grund, die menschenunwürdigen Zustände und fortgesetzten Manipulationstechniken dieser verkehrten Welt aufzudecken. Folter und Kriegspropaganda sind veritable Praktiken, die ans Licht der Öffentlichkeit gehören, so wie Julian Assange dies mit der Gründung von Wikileaks im Sinn hatte. Zwei fundierte Redebeiträge – von Volker Reusing über das gesetzliche Verbot von Folter und wie sie dennoch praktiziert wurde und wird und über journalistische Ethik und deren Missbrauch zu Propagandazwecken von Ekkehard Sieker bilden einen inhaltlich wertvollen Kernpunkt. Eine eindrucksvolle Performance und musikalische Beiträge von Kult-Pianist Arne Schmitt und dem Sänger und Liedermacher Daniel runden die Veranstaltung der Assange-Unterstützer-Gruppe Wuppertal mit Beteiligung der Partei dieBasis Wuppertal zu einem gehaltvollen Ganzen ab.
Der Wissenschaftsjournalist und Autor Ekkehard Sieker bezieht sich auf die Rolle der Leitmedien in der „hybriden Kriegführung“. Längst steht nicht mehr das alleinige militärische Vorgehen im Zentrum – wie es große Teile der deutschen Friedensbewegung gerne darstellen: „Es ist wichtig zu begreifen, dass oftmals zivil erscheinende Propaganda und ein humanitär auftretendes ziviles Engagement von Gruppen oder Organisationen in vielen Fällen ein Teil der modernen Kriegführung geworden sind.“ Die ständige Wiederholung eines von Think Tanks aufbereiteten Narrativs wie dem vom russischen „Angriffskrieg“ – ohne die Provokation in den vorangehenden Jahre bis Jahrzehnten und den Bruch oder die Nichtbefolgung von Friedensbemühungen zu betrachten, zeichnen ein verzerrtes (Feind-)Bild.
„Krieg wird geführt durch Medien“ und „Journalisten sind Kriegsverbrecher“ sagte Julian Assange 2011 in einer Rede auf dem Londoner Trafalgar Square, bevor er in die Ecuadorianische Botschaft vor der Verfolgung durch die USA flüchtete. Ekkehard Sieker bezeichnet die Medien als Waffengattung im hybriden Krieg. Und er sagt: „Die Führungsriege der Leitmedien ist nach meiner Ansicht im Kern politisch verlässlich und herrschaftskonform eingebunden.“
Der Bürger- und Menschenrechtsaktivist Volker Reusing führt anhand mehrerer Studien zu Folter- und Manipulationstechniken – weitgehend rechtlichen Grundlagen widersprechend – aus, dass Folter zwar verboten aber dennoch – vor allem als psychische, so genannte weiße Folter – praktiziert wurde und wird und wie Julian über Jahre davon betroffen war. Dass die nach Albert D. Biderman’s „Chart of Coercion” zusammengefassten Praktiken heute in die Bevölkerung hineinwirken – bis hin zu Einwirkung auf Gedächtnisleistungen nach Michael Nehls’ „Das indoktrinierte Gehirn“ – stellt Volker Reusing eindrucksvoll dar.
Die weltweite Unterstützung zur Freilassung von Julian Assange hat diese schließlich durchgesetzt, auch wenn der „Held seiner Zeit“ sich auf einen schlechten Deal einlassen musste.
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Online-Flyer Nr. 833 vom 14. Dezember 2024