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Aktueller Online-Flyer vom 20. April 2024  

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Krieg und Frieden
Von der Ampelregierung keine Lösung der Energiekrise in Sicht
Lösung der Energiekrise: Keine Sanktionen
Von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait

Eine Diskussion über eine langfristige Strategie hinsichtlich der Energieversorgung Deutschlands ist völlig fehl am Platz, um die Auswirkungen der Energie-Wirtschaftskrise zu beseitigen, eine Krise, die uns alle drastisch trifft, und zwar unser tägliches Leben so sehr, dass es nicht sicher ist, ob wir das tägliche Brot bekommen werden. Die Preise explodieren, kleine Bäckereien beginnen schon zu verschwinden. Von der Ampelregierung kommt keine Lösung. Dann läuft gewaltig was falsch im Land. Die Bundesregierung ist nicht der Krise nicht gewachsen und hat keine Lösung parat. Die Sendung „Hart aber Fair“ am 12.09.2022 stellt diese Regierungsinkompetenz auf krasse Weise bloß, vor allem durch den anwesenden untauglichen hessischen Wirtschaftsminister.

Treffende Frage bleibt nicht gestellt

Die katastrophale Lage fordert kurzfristige prompte Lösungen und keine komplizierte Spekulationen über Atomkraft und andere deplatzierte Ausreden. Der intelligente Moderator Frank Plassberg hätte die treffende Frage stellen müssen: Wieso korrigiert die Ampelregierung nicht ihren Irrweg, der diese Krise veranlasst hat, nämlich die Sanktionen gegen Russland und den Stopp des Nord Stream 2 Projekt? Was hindert Kanzler Scholz, das zu tun?

Europa begeht Selbstmord durch Sanktionen

Ronald Ernest Paul, ein US-amerikanischer Politiker und Autor, trifft in seinem jüngsten aktuellen Artikel: „Europa begeht Selbstmord durch Sanktionen“ vom 12.09.2022 den Nagel auf den Kopf. Hier zusammengefasst:

    Sanktionen sind in Wirklichkeit Kriegshandlungen. Und wie wir bei Interventionismus und Krieg wissen, hat dies oft unbeabsichtigte Folgen und sogar Rückschläge zur Folge.

    Bei dem Versuch, Russland durch den Stopp von Gas- und Ölimporten zu bestrafen, vergaßen die Politiker der Europäischen Union, dass Europa vollständig von russischen Energielieferungen abhängig ist und dass die einzigen, die unter einem Stopp dieser Importe leiden, die Europäer selbst sind.

    Zahlreiche neue Abnehmer für Gas aus Russland

    Die Russen haben sich einfach nach Süden und Osten orientiert und in China, Indien und anderswo zahlreiche neue Abnehmer gefunden. Der staatliche russische Energiekonzern Gazprom berichtet, dass seine Gewinne in der ersten Hälfte dieses Jahres um 100 Prozent gestiegen sind.

    Russland wird reich, während den Europäern ein eiskalter Winter und ein wirtschaftlicher Zusammenbruch droht. Was passiert, wenn die Menschen sehen, dass die dumme Regierungspolitik die Energiekosten in die Höhe treibt, während die Wirtschaft zum Stillstand kommt? Sie werden verzweifelt auf die Straße gehen, um zu protestieren.

    An Wochenende 10./11.09.2022 gingen Tausende von Österreichern auf die Straße, um ein Ende der Sanktionen und die Eröffnung von Nord Stream II, der Erdgasleitung, die Anfang des Jahres kurz vor der Eröffnung stand, zu fordern.

    Vom 05. bis 11.09.2022 gingen schätzungsweise 100.000 Tschechen in Prag auf die Straße, um gegen die NATO- und EU-Politik zu protestieren. In Frankreich sind die 'Gelbwesten' wieder auf den Straßen und protestieren gegen die Zerstörung ihrer Wirtschaft ... In Deutschland, Serbien und anderswo nehmen die Proteste zu.

    Sanktionen gegen Russland nicht mit beabsichtigter Wirkung

    Selbst die Washington Post sah sich gezwungen zuzugeben, dass die Sanktionen gegen Russland nicht die beabsichtigte Wirkung haben. In einem gestrigen Artikel (11.09.2022) befürchtet die Zeitung, dass die Sanktionen „Kollateralschäden in Russland und darüber hinaus verursachen und möglicherweise sogar den Ländern schaden, die sie verhängen. Einige befürchten sogar, dass die Sanktionen, die Putin abschrecken und schwächen sollen, ihn am Ende ermutigen und stärken könnten“.

    Das alles ist vorhersehbar. Sanktionen sind tödlich. Die Lösung ist, wie immer, Nichteinmischung. Keine Sanktionen, keine „farbigen Revolutionen“, keine Einmischung. Es ist wirklich so einfach.

    („Europa begeht Selbstmord durch Sanktionen“ von Ron Paul, 12.09.2022, zusammengefasst und Subtitel d.A.)

Verhängnis der Sanktionen von führenden US-Zeitungen erkannt


Die US-Tageszeitung Washington Post erkennt endlich das Verhängnis der Sanktionen (11.09.2022) und selbst die New York Times meint, die USA sollten kein Interesse an einem langen Krieg haben! Deutsche Redaktionen bleiben aber blind, taub und stumm. Aber wenn die US-Regierung endlich agiert, um Frieden mit Russland zu schließen, dann wird das deutsche US-Protektorat auch handeln. Hoffentlich nicht zu spät für den Wohlstand des Landes, der die Scholz-Regierung gewissenlos riskiert, indem sie es unterlässt, die Sanktionen jetzt einzustellen und Nord Stream 2 sofort in Gang zu setzen. Der Krieg darf sich nicht verlängern, sondern muss so bald wie möglich enden. Waffenlieferungen sind deshalb zu stoppen. Sogar NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg macht in Financial Times eine düstere Warnung (07.07.2022): "Wir stehen vor schwierigen sechs Monaten, in denen uns Energiekürzungen, Ausfälle und vielleicht sogar zivile Unruhen drohen." Der Schlüssel zum Frieden liegt in Washington. US-Präsident Joe Biden ist aufgerufen, der NATO anzuordnen, sich von der Grenze Russland zurückzutreten und ernsthafte Schritte für den Frieden mit Russland zu unternehmen, indem er auf seine Sicherheitsinteressen Rücksicht nimmt, den Rückzug der NATO anordnet und die Vertragsentwürfe Russlands berücksichtigt. Moskau legte sie am 17.12.2021 vor. Darüber müssen deutsche Medien berichten und substantiell diskutieren.

Alles läuft darauf hinaus, sich zu überlegen, wie Parteien und Medien von Kriegstreibern und bockigen reaktionären Leuten gesäubert werden können. Die Verhältnisse erfordern dringend ein anderes Personal.


Verfasst am 14.09.2022 unter Bezugnahme auf ARD-Fernsehsendung „Hart aber Fair“ am 12.09.2022: „Zu teures Gas, zu wenig Strom: Muss die Atomkraft noch länger laufen?“


Luz María de Stéfano Zuloaga de Lenkait ist chilenische Rechtsanwältin und Diplomatin (a.D.). Sie war tätig im Außenministerium und wurde unter der Militärdiktatur aus dem Auswärtigen Dienst entlassen. In Deutschland hat sie sich öffentlich engagiert für den friedlichen Übergang der chilenischen Militärdiktatur zum freiheitlichen demokratischen Rechtsstaat, u.a. mit Erstellen von Gutachten für Mitglieder des Deutschen Bundestages und Pressearbeit, die Einheit beider deutschen Staaten als ein Akt der Souveränität in Selbstbestimmung der beiden UN-Mitglieder frei von fremden Truppen und Militärbündnissen, einen respektvollen rechtmäßigen Umgang mit dem vormaligen Staatsoberhaupt der Deutschen Demokratischen Republik Erich Honecker im vereinten Deutschland, für die deutsche Friedensbewegung, für bessere Kenntnis des Völkerrechts und seine Einhaltung, vor allem bei Politikern, ihren Mitarbeitern und in Redaktionen. Publikationen von ihr sind in chilenischen Tageszeitungen erschienen (El Mercurio, La Epoca), im südamerikanischen Magazin “Perfiles Liberales”, und im Internet, u.a. bei Attac, Portal Amerika 21, Palästina-Portal. Einige ihrer Gutachten (so zum Irak-Krieg 1991) befinden sich in der Bibliothek des Deutschen Bundestages.


Online-Flyer Nr. 798  vom 19.09.2022

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