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Aktueller Online-Flyer vom 28. März 2024  

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Kommentar
UNSER Krieg für die NATO
Wann marschiert Deutschland in die Ukraine?
Von Ulrich Gellermann

„Wir werden weniger Öl bei den Russen kaufen müssen, wenn wir das Tempolimit auf den Autobahnen durchsetzen“, sagt der Radiosprecher als Morgengruß. Wird er nach dem Krieg eine Tapferkeitsmedaille kriegen? Oder wenigstens Abteilungsleiter beim Öffentlich-Rechtlichen werden? Denn jüngst sagte die kaltblütige Frau van der Leyen in Warschau:„Die ukrainischen Freunde führen unseren Krieg.“ Friedrich Merz will den Bundestag zur Entscheidung für schwere Waffen zwingen, meldet die ARD. Und die Kriegsberichterstatter der DEUTSCHEN PRESSE AGENTUR melden hoffnungsfroh, dass die Ukraine jetzt mehr Panzer im Einsatz hat als Russland. In einer Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz heißt es, dass Waffenlieferungen an die Ukraine ethisch vertretbar sind. Es ist Krieg und alle machen mit.

Unter dem Dach der NATO

Damit der Krieg nur ja nicht auf die Ukraine begrenzt bleibt, lädt der US-Verteidigungsminister Vertreter aus mehr als 20 Staaten zu einem Treffen „unter dem Dach der NATO“ auf die Airbase Ramstein ein. Der Mann wird weitere Militärhilfen in Höhe von 800 Millionen US-Dollar für die Ukraine verkünden. Dass nicht nur NATO-Staaten zum Treffen kommen sollen, deutet auf eine Ausweitung der Ukraine-Front hin. Ramstein ist ein symbolischer Ort: Von dort aus werden die US-Killer-Drohnen gesteuert, um weltweit „Verdächtige“ ohne Gerichtsverfahren zu liquidieren. Ramstein ist die Basis von diversen Kommandobehörden der NATO und des US-Militärs.

Medien schweigen über die Kriegsursachen

Der Ukraine-Krieg ist in den deutschen Medien ein „Gerechter Krieg“. Die Legende ist einfach: Die bösen Russen haben die armen Ukrainer überfallen. Punkt. Dass die ukrainische Armee gemeinsam mit Nazi-Formationen einen Krieg gegen russischsprachige Ukrainer führt, dass sich die Ukraine nicht an das Minsker Abkommen hält – ausgehandelt 2015 vom damaligen französischen Präsidenten François Hollande, der damaligen deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, dem damaligen ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko sowie dem russischen Präsidenten Wladimir Putin – ein Abkommen, das den Krieg im Donbass beenden sollte, dürfen die Deutschen nicht wissen. Ihre Medien schweigen über die Ursachen des Krieges. Sie wollen, dass Deutschland in die Ukraine marschiert.

Schwere Waffen werden den Krieg nur verlängern

Geschwiegen wird auch darüber, dass die deutschen „schweren Waffen“, die ständig von irgendeiner der Berliner Polit-Nasen für die ukrainische Armee und ihre Nazis gefordert werden, nicht die Ukrainer retten. Gerettet werden soll eine weitere NATO-Basis rund um Russland. Denn darum geht der Krieg: Die Ukraine soll ein NATO-Staat werden. Das will die USA, das will eine ukrainische Politiker-Truppe im Dienste der USA. Wer die Mörder-NATO und ihre Kriege in Jugoslawien, im Irak oder in Libyen kennt, der kann nicht noch ein weiteres NATO-Land wollen. Die „schweren Waffen“ werden den Krieg verschärfen und verlängern. Das Ziel der Ramstein-Konferenz ist offenkundig nicht das Verhandeln. Das Ziel ist, den Krieg effektiver zu führen.

Totaler Krieg der NATO gegen Russland

Frieden in der Ukraine kann nur erreicht werden, wenn man zum Minsker Abkommen zurückkehrt. Frieden ist nur durch Verhandeln möglich. Allerdings sind ernsthafte Verhandlungen nur realisierbar, wenn die NATO ihre Gebietserweiterungen aufgibt. Das wäre nur dann machbar, wenn die Menschen in den NATO-Ländern ihre Regierungen von weiteren Waffenlieferungen abhalten würden. Denn die Russen werden kaum verhandeln, wenn man ihnen weiter die Pistole auf die Brust setzt. Andernfalls bleiben nur zwei andere Friedensmöglichkeiten: Der russische Sieg in der Ukraine und mit ihm ein unfriedliches Ende des Krieges. Oder ein Ende mit Schrecken in einem totalen Krieg der NATO gegen Russland. Danach bliebe nirgendwo mehr viel an Bevölkerung zum Verhandeln übrig.


Erstveröffentlichung am 23. April 2022 bei rationalgalerie.de – Eine Plattform für Nachdenker und Vorläufer

Online-Flyer Nr. 790  vom 04.05.2022

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