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Aktueller Online-Flyer vom 20. April 2024  

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Krieg und Frieden
Zur Militäroperation Russlands in der Ukraine
Ukraine, Palästina und der Werte-Westen
Von Yavuz Özoguz

Russische Einheiten sind in die Ukraine einmarschiert mit dem selbstgesteckten Ziel die aktuelle korrupte Führung zu entmachten. Der Werte-Westen sieht das anders und überzieht Russland aktuell mit scharfen Sanktionen. Die Begründung des Werte-Westens für die Sanktionen sind die Verteidigung der Menschenrechte, des Völkerrechts, der territorialen Integrität eines souveränen Staates und einiges andere mehr. Jede Begründung einer jeden Seite sollte mit ihren eigenen Maßstäben kompatibel sein, um glaubwürdig zu erscheinen. Daher wird im folgenden Text angenommen, dass Russland wirklich eine Art Besatzer sei.

Russland marschiert in der Ukraine ein und wird nach wenigen Tagen mit den schärfsten Sanktionen belegt, die der Werte-Westen aufbieten kann. Israel besetzt seit 80 Jahren Palästina und wird vom Werte-Westen dabei unterstützt. Die brutalsten Bombardierungen des Irak, Afghanistans, Syriens und Libyens durch den Werte-Westen werden hier ausgeklammert. Auch wird ausgeklammert, dass während des russischen Einmarsches in die Ukraine tagtäglich im Jemen durch Beschuss mit Waffen des Werte-Westens durch seine saudischen Despoten mehr unschuldige Jemeniten sterben als Ukrainer.

Russland gibt an, die territoriale Integrität der Ukraine nicht antasten zu wollen und seine Truppen zurückzuziehen, sobald die selbstgesteckten Ziele erreicht sind. Israel hatte niemals vor, irgendwelche Gebiete zurückzugeben und erkennt jegliches Palästina auch nicht an.

Ukrainer, die sich mit Molotow-Cocktails bewaffnen, gelten als aufopferungswillige Helden. Palästinenser, die Steine auf die Besatzer werfen, gelten als Terroristen.

Ukraine erhält vom gesamten Werte-Westen die modernsten Waffen gegen den Besatzer, die Palästinenser werden von jeglichem Waffenbesitz ausgeschlossen. Stattdessen erhält der Besatzer die modernsten Waffen des Werte-Westens.

Russland will eine entmilitarisierte Ukraine. Israel will gar kein Palästina.

Russland greift in ein Land ein, das Rassismus gegen Russen ausgeübt hat. Israel übt selbst Apartheid aus und wird dabei unterstützt.

Russland scheint – trotz total übermächtiger Armee – sehr behutsam vorzugehen, um möglichst wenig zivile Verluste zu bewirken. Israel hat den Gazastreifen schon mehrfach in Schutt und Asche bombardiert, unzählige zivile Opfer bewirkt und tötet auch in Nichtkriegszeiten regelmäßig die Bevölkerung der Besetzten.

Russland hat nicht vor irgendwelche Siedlungen in der Ukraine zu bauen. Israel baut jeden Tag!

Kein russischer Spitzenpolitiker brüstet sich damit, irgendwelche Menschen eigenhändig ermordet zu haben. Der amtierende israelische Präsident brüstet sich damit, eigenhändig Araber getötet zu haben.

Die Liste ließe sich sicherlich noch weiterführen und es ist in diesem Zusammenhang auch kein Zufall, dass die amtierende ukrainische Führung Waffenstillstandverhandlungen in Israel vorgeschlagen hat.

Der Werte-Westen wirft den Russen vor, das Völkerrecht missachtet zu haben, bringt aber gleichzeitig Sanktionen ins Spiel, die internationale Auswirkungen haben und daher ebenfalls eine Missachtung des Völkerrechts darstellen, da sie keine Legitimation durch die UN haben.

Es wäre reinste Spekulation den Ausgang des bestehenden Konfliktes vorhersagen zu wollen. Aber die Handschrift des Erlösers ist in allen Geschehnissen schon längst nicht mehr zu übersehen. Doch das ist ein anderes Thema. Und morgen ist – so Gott will – ein neuer Tag. Und in wenigen Wochen ist Frühlingsanfang.


Siehe auch:

Ein Essay
Der Donbass und seine kleinen begrabenen Körper
Von Sabiene Jahn
NRhZ 786 vom 25.02.2022
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=27938

Rede zur Militäroperation Russlands in der Ukraine bei der Protest-Aktion des Aachener Bündnisses "NEIN zur Impfpflicht", Aachen, 26.02.2022
Ein Blick auf die Vorgeschichte
Von Ansgar Klein
NRhZ 786 vom 25.02.2022
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=27939

Zur Militäroperation Russlands in der Ukraine
Deeskalation auf allen Ebenen ist das Gebot der Stunde
Von Wolfgang Effenberger
NRhZ 786 vom 25.02.2022
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=27940

Kommentare zur Erklärung von Willi van Ooyen und Reiner Braun zur Anerkennung der Volksrepubliken Donezk und Lugansk durch Russland
NATO-Sprech aus dem Munde von Reiner Braun und Willi van Ooyen
Von Hans-Joachim Kahlke und weiteren Kommentatoren
NRhZ 786 vom 25.02.2022
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=27932

In Sachen Donbass
Anerkennung gibt den Menschen im Donbass Hoffnung
Pressemitteilungen der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP)
NRhZ 786 vom 25.02.2022
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=27933

Online-Flyer Nr. 786  vom 25.02.2022



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