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Wirtschaft und Umwelt
Statt in die Rüstungsindustrie zu investieren
Energie bei der Frau Sonne tanken
Von Heinrich Frei
Die Schweiz ist ein Volk von Mietern. Besonders in Städten leben die meisten Menschen in Mehrfamilienhäusern und können auf ihrem Hausdach selbst keinen Solarstrom produzieren. Auch Besitzer von Eigentumswohnungen dürfen nicht ohne weiteres auf ihrem Dach eine Solarstromanlage installieren, denn die anderen Eigentümer müssten damit alle einverstanden sein. - Viele Mieter oder Wohnungsbesitzer möchten mit ihren Ersparnissen, falls sie überhaupt welche haben, auch lieber ein standesgemäßes Auto mit Allradantrieb, ein so genannten SUV kaufen statt tausende Franken für eine Photovoltaikanlage zu «vergeuden». Immer mehr dieser Treibstoff fressenden SUV Limousinen sind auf Zürichs Straßen zu sehen. - Energiesparen? Nein Danke! Das überlassen wir den Linken und Grünen, den Gutmenschen.
Photovoltaikanlagen an der Affolternstrasse in Zürich-Oerlikon. Renoviertes Haus beim Schaffhauserplatz in Zürich. Das Haus wurde mit grau eingefärbten Strom erzeugenden Photovoltaikpanels verkleidet. Ein großer Teil der benötigten Elektrizität produziert dieses Haus selbst. (Fotos Heinrich Frei)
Mieter und Mieterinnen können eigenen Solarstrom produzieren
In Zürich können sich Mieter und auch Besitzer von Eigentumswohnungen an Solaranlagen des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich (EWZ) beteiligen und eigenen Solarstrom produzieren. Bereits 2500 Zürcherinnen und Zürcher haben bisher in eine der elf ewz.solarzüri-Anlagen investiert. «Aufgrund der nach wie vor hohen Nachfrage», wie das EWZ kürzlich mitteilte, «sind drei weitere Photovoltaikanlagen auf den Schulhäusern Herzogenmühle, Langmatt und Luchswiesen in Zürich mit insgesamt 3.350 Quadratmeter geplant». (1)
Infos zum Solarstrom des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich:
«Wie funktioniert diese Beteiligung: Mit ewz.solarzüri kaufen Sie eine bestimmte Anzahl Quadratmeter einer Solaranlage. Dafür erhalten Sie eine Gutschrift auf Ihrer Stromrechnung
Unabhängige Stromexperten raten jedoch davon ab, das Angebot des EWZ anzunehmen «Der Solarstrom des EWZ ist teuer», sagt Andreas Tresch, Partner beim Energie-Dienstleister Enerprice. Das EWZ verrechnet 15,6 Rappen (13,7 Cent) für die Kilowattstunde, der derzeitige Schweizer Abnahmepreis für Photovoltaikanlagen betrage alles inklusive aber 8,5 Rappen, (7,5 Cent) sagt er. (2)
Es mag sein, dass das EWZ mit seinen Solar-Kilowattpreisen herunterkommen muss. Aber meiner Meinung nach ist es dennoch sinnvoll für Mieter und Besitzer von Eigentumswohnungen in Zürich in Photovoltaikanlagen des EWZ zu investieren. Auch wenn das EWZ einen zu hohen Abnahmepreis verrechnet, verzinst sich das eingesetzte Kapital von 250 Franken (220 Euro) pro Quadratmeter Solaranlage immer noch sehr gut, angesichts dass Banken auf Sparguthaben heute in der Schweiz praktisch keine Zinsen mehr bezahlen.
Keine Wirtschaftlichkeitsberechnungen bei Luxuseinbauten
Vor über dreißig Jahren wurde im Kanton Zürich gewarnt Heizungen mit Wärmepumpen zu installieren, da dies nicht rentabel sei. Diese Aussage wurde damals auch von einem Experten gemacht als wir ein Haus in Oberrieden bauten, eine Ortschaft, die zu den Steuerfluchtoasen rund um den lieblichen Zürichsee gehört. In diesem Haus in Oberrieden wurde neben der Ölheizung zwei Cheminées eingebaut, ein alter Kachelofen montiert und eine Sauna mit Tauchbecken eingerichtet. Bei all diesen Luxuseinbauten wurde nie eine Wirtschaftlichkeitsberechnung wie bei der Wärmepumpe gemacht, auch nicht beim Swimmingpool im Garten. Der ROI, der «Return on Investment», die Kapitalrentabilität, wurde bei all diesem Wohlstandsschrott nicht ermittelt. Heute sind Wärmepumpenheizungen, angesichts der hohen Erdöl- und Gaspreise, viel wirtschaftlicher als Gas- und Ölheizungen.
Frau Sonne scheint gratis und Wind kostet nichts
Alternative Energien werden in gewissen Gegenden der Schweiz leider gebremst. Das Elektrizitätswerk des Kanton Zürich (EKZ) stoppte vor drei Jahren die Finanzierung von großen Solaranlagen. In Zukunft unterstützt das EKZ den Bau von Solaranlagen nur noch, wenn der Strom von den Hausbesitzern selbst gebraucht wird. Der Grund: Die tiefen Strommarktpreise. In den letzten Jahren mietete das EKZ große Dächer, baute Solaranlagen und speiste den Strom ins Netz. So entstanden 50 solcher Anlagen. Dieses Programm wurde nicht mehr weitergeführt.
Nur so viele Solarpanel montieren wie man selbst Strom verbraucht?
An einem Besichtigungstag des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich (EWZ) im neuen unterirdischen Unterwerk in Oerlikon an der Eduard-Imhof-Straße vor drei Jahren, wurde bei einem Beratungsgespräch einem Einfamilienhausbesitzer auch schon empfohlen nur so viele Solarpanels auf seinem Dach zu montieren, wie er selbst Strom verbrauchen wird. Dieser Mann wollte eigentlich eine möglichst große Photovoltaikanlage auf seinem Dach platzieren. – Vielleicht wird das EWZ eine solche Empfehlung heute nicht mehr machen?
Statt Gas, Kohle, Erdöl und Atomkraft: alternative Energien
Zu hoffen ist, dass trotz solcher negativen Empfehlungen private Hausbesitzer möglichst viele Solarpanels auf ihren Dächern montieren, wie in Süddeutschland. Wenn die Sonne nicht scheint und der Wind bläst, könnten auch kleine geräuscharme Windturbinen auf dem Dach Energie produzieren. Je mehr Solar- und Windstrom produziert wird, desto eher kann auf die Produktion von Elektrizität durch Gas, Kohle, Erdöl und Atomenergie verzichtet werden und desto eher können Autos ohne Benzin oder Diesel fahren.
Windturbine auf dem Dach kombiniert mit einer Photovoltaikanlage
In Wind- Geothermie und Solaranlagen investieren, statt in Rüstung
Die Schweizer Nationalbank, Banken, Versicherungen und Pensionskassen investierten bisher Milliarden in Unternehmen, die an der Produktion von Kriegsmaterial beteiligt sind. Sie steckten sogar Gelder in Unternehmen die international geächtete Waffen herstellen, wie Atombomben, Streubomben und Antipersonenminen (3)(4)(5). Aktien des Rüstungssektors sind seit Jahrzehnten besonders profitabel gewesen dank all den furchtbaren Kriegen. Das Geschäft mit dem Krieg spülte mehr Geld in die Kassen als Investitionen in Wind-Geothermie- und Solaranlagen. In Zukunft müssten diese Institutionen in Wind-Geothermie und Solaranlagen investieren, statt in die Rüstungsindustrie.
Fußnoten:
(1) https://www.ewz.ch/de/private/energie-produzieren/an-solaranlage-beteiligen.html
(2) EWZ Der Stadtzürcher Stromversorger bietet Mietern Beteiligungen an Solaranlagen an. Experten raten davon ab. Von Jürg Meier NZZ am Sonntag, 11.11.2018
(3) Siehe: https://www.dontbankonthebomb.com/
(4) ABC-Waffen: laut Schweizer Kriegsmaterialgesetz verboten
Nicht nur Nordkorea soll auf Atomwaffen verzichten
Von Heinrich Frei
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25057
(5) Finanzplatz Schweiz: Weltweit Vermögensverwalter Nummer 1
Finanziere keine Atombomben, Streubomben, Anti-Personenminen und überhaupt kein Kriegsmaterial
Von Heinrich Frei
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=24180
Online-Flyer Nr. 683 vom 21.11.2018
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Wirtschaft und Umwelt
Statt in die Rüstungsindustrie zu investieren
Energie bei der Frau Sonne tanken
Von Heinrich Frei
Die Schweiz ist ein Volk von Mietern. Besonders in Städten leben die meisten Menschen in Mehrfamilienhäusern und können auf ihrem Hausdach selbst keinen Solarstrom produzieren. Auch Besitzer von Eigentumswohnungen dürfen nicht ohne weiteres auf ihrem Dach eine Solarstromanlage installieren, denn die anderen Eigentümer müssten damit alle einverstanden sein. - Viele Mieter oder Wohnungsbesitzer möchten mit ihren Ersparnissen, falls sie überhaupt welche haben, auch lieber ein standesgemäßes Auto mit Allradantrieb, ein so genannten SUV kaufen statt tausende Franken für eine Photovoltaikanlage zu «vergeuden». Immer mehr dieser Treibstoff fressenden SUV Limousinen sind auf Zürichs Straßen zu sehen. - Energiesparen? Nein Danke! Das überlassen wir den Linken und Grünen, den Gutmenschen.
Photovoltaikanlagen an der Affolternstrasse in Zürich-Oerlikon. Renoviertes Haus beim Schaffhauserplatz in Zürich. Das Haus wurde mit grau eingefärbten Strom erzeugenden Photovoltaikpanels verkleidet. Ein großer Teil der benötigten Elektrizität produziert dieses Haus selbst. (Fotos Heinrich Frei)
Mieter und Mieterinnen können eigenen Solarstrom produzieren
In Zürich können sich Mieter und auch Besitzer von Eigentumswohnungen an Solaranlagen des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich (EWZ) beteiligen und eigenen Solarstrom produzieren. Bereits 2500 Zürcherinnen und Zürcher haben bisher in eine der elf ewz.solarzüri-Anlagen investiert. «Aufgrund der nach wie vor hohen Nachfrage», wie das EWZ kürzlich mitteilte, «sind drei weitere Photovoltaikanlagen auf den Schulhäusern Herzogenmühle, Langmatt und Luchswiesen in Zürich mit insgesamt 3.350 Quadratmeter geplant». (1)
Infos zum Solarstrom des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich:
«Wie funktioniert diese Beteiligung: Mit ewz.solarzüri kaufen Sie eine bestimmte Anzahl Quadratmeter einer Solaranlage. Dafür erhalten Sie eine Gutschrift auf Ihrer Stromrechnung
- Ein Quadratmeter Solaranlage kostet CHF 250.–. (220 Euro) Dafür bekommen Sie jährlich 80 kWh Solarstrom. Das deckt ca. 5% des Stromverbrauchs einer 3-Zimmer-Wohnung.
- Ihr Strompreis bleibt 20 Jahre lang stabil. Die Solaranlage spart Geld und gibt Sicherheit.»
Unabhängige Stromexperten raten jedoch davon ab, das Angebot des EWZ anzunehmen «Der Solarstrom des EWZ ist teuer», sagt Andreas Tresch, Partner beim Energie-Dienstleister Enerprice. Das EWZ verrechnet 15,6 Rappen (13,7 Cent) für die Kilowattstunde, der derzeitige Schweizer Abnahmepreis für Photovoltaikanlagen betrage alles inklusive aber 8,5 Rappen, (7,5 Cent) sagt er. (2)
Es mag sein, dass das EWZ mit seinen Solar-Kilowattpreisen herunterkommen muss. Aber meiner Meinung nach ist es dennoch sinnvoll für Mieter und Besitzer von Eigentumswohnungen in Zürich in Photovoltaikanlagen des EWZ zu investieren. Auch wenn das EWZ einen zu hohen Abnahmepreis verrechnet, verzinst sich das eingesetzte Kapital von 250 Franken (220 Euro) pro Quadratmeter Solaranlage immer noch sehr gut, angesichts dass Banken auf Sparguthaben heute in der Schweiz praktisch keine Zinsen mehr bezahlen.
Keine Wirtschaftlichkeitsberechnungen bei Luxuseinbauten
Vor über dreißig Jahren wurde im Kanton Zürich gewarnt Heizungen mit Wärmepumpen zu installieren, da dies nicht rentabel sei. Diese Aussage wurde damals auch von einem Experten gemacht als wir ein Haus in Oberrieden bauten, eine Ortschaft, die zu den Steuerfluchtoasen rund um den lieblichen Zürichsee gehört. In diesem Haus in Oberrieden wurde neben der Ölheizung zwei Cheminées eingebaut, ein alter Kachelofen montiert und eine Sauna mit Tauchbecken eingerichtet. Bei all diesen Luxuseinbauten wurde nie eine Wirtschaftlichkeitsberechnung wie bei der Wärmepumpe gemacht, auch nicht beim Swimmingpool im Garten. Der ROI, der «Return on Investment», die Kapitalrentabilität, wurde bei all diesem Wohlstandsschrott nicht ermittelt. Heute sind Wärmepumpenheizungen, angesichts der hohen Erdöl- und Gaspreise, viel wirtschaftlicher als Gas- und Ölheizungen.
Frau Sonne scheint gratis und Wind kostet nichts
Alternative Energien werden in gewissen Gegenden der Schweiz leider gebremst. Das Elektrizitätswerk des Kanton Zürich (EKZ) stoppte vor drei Jahren die Finanzierung von großen Solaranlagen. In Zukunft unterstützt das EKZ den Bau von Solaranlagen nur noch, wenn der Strom von den Hausbesitzern selbst gebraucht wird. Der Grund: Die tiefen Strommarktpreise. In den letzten Jahren mietete das EKZ große Dächer, baute Solaranlagen und speiste den Strom ins Netz. So entstanden 50 solcher Anlagen. Dieses Programm wurde nicht mehr weitergeführt.
Nur so viele Solarpanel montieren wie man selbst Strom verbraucht?
An einem Besichtigungstag des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich (EWZ) im neuen unterirdischen Unterwerk in Oerlikon an der Eduard-Imhof-Straße vor drei Jahren, wurde bei einem Beratungsgespräch einem Einfamilienhausbesitzer auch schon empfohlen nur so viele Solarpanels auf seinem Dach zu montieren, wie er selbst Strom verbrauchen wird. Dieser Mann wollte eigentlich eine möglichst große Photovoltaikanlage auf seinem Dach platzieren. – Vielleicht wird das EWZ eine solche Empfehlung heute nicht mehr machen?
Statt Gas, Kohle, Erdöl und Atomkraft: alternative Energien
Zu hoffen ist, dass trotz solcher negativen Empfehlungen private Hausbesitzer möglichst viele Solarpanels auf ihren Dächern montieren, wie in Süddeutschland. Wenn die Sonne nicht scheint und der Wind bläst, könnten auch kleine geräuscharme Windturbinen auf dem Dach Energie produzieren. Je mehr Solar- und Windstrom produziert wird, desto eher kann auf die Produktion von Elektrizität durch Gas, Kohle, Erdöl und Atomenergie verzichtet werden und desto eher können Autos ohne Benzin oder Diesel fahren.
Windturbine auf dem Dach kombiniert mit einer Photovoltaikanlage
In Wind- Geothermie und Solaranlagen investieren, statt in Rüstung
Die Schweizer Nationalbank, Banken, Versicherungen und Pensionskassen investierten bisher Milliarden in Unternehmen, die an der Produktion von Kriegsmaterial beteiligt sind. Sie steckten sogar Gelder in Unternehmen die international geächtete Waffen herstellen, wie Atombomben, Streubomben und Antipersonenminen (3)(4)(5). Aktien des Rüstungssektors sind seit Jahrzehnten besonders profitabel gewesen dank all den furchtbaren Kriegen. Das Geschäft mit dem Krieg spülte mehr Geld in die Kassen als Investitionen in Wind-Geothermie- und Solaranlagen. In Zukunft müssten diese Institutionen in Wind-Geothermie und Solaranlagen investieren, statt in die Rüstungsindustrie.
Fußnoten:
(1) https://www.ewz.ch/de/private/energie-produzieren/an-solaranlage-beteiligen.html
(2) EWZ Der Stadtzürcher Stromversorger bietet Mietern Beteiligungen an Solaranlagen an. Experten raten davon ab. Von Jürg Meier NZZ am Sonntag, 11.11.2018
(3) Siehe: https://www.dontbankonthebomb.com/
(4) ABC-Waffen: laut Schweizer Kriegsmaterialgesetz verboten
Nicht nur Nordkorea soll auf Atomwaffen verzichten
Von Heinrich Frei
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25057
(5) Finanzplatz Schweiz: Weltweit Vermögensverwalter Nummer 1
Finanziere keine Atombomben, Streubomben, Anti-Personenminen und überhaupt kein Kriegsmaterial
Von Heinrich Frei
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=24180
Online-Flyer Nr. 683 vom 21.11.2018
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