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Aktueller Online-Flyer vom 19. März 2024  

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Kaktusfeigenernte in Beit Ummar
Frucht der Früchte: Palästinas Geduld
Von Ursula Mindermann und NRhZ

Gerade zurückgekehrt aus Palästina präsentiert die Unternehmerin Ursula Mindermann Fotos der Kaktusfeigenernte in der Westbank nahe Bethlehem. Mit Freunden der palästinensischen Stimme bereitet sie ein Projekt vor, das zu einem Genuß und zu einem Gewinn für alle Beteiligten wird: köstlicher Saft ist aus den reifen Feigen zu gewinnen und in Deutschland als wertvolles Getränk anzubieten. Indianer z.B. verwenden die in Mexico beheimatete stachlige Frucht als Heilpflanze gegen Diabetes. Palästinensische Bauern und Familien der Region Beit Ummar bei Bethlehem (Beit Lahem) profitieren, aus dem trockenen Gelände einzigartige Früchte mit dem einheimischen Namen Sahber zu ernten und zu vermarkten. Sahber (auch Sabbar) ist eine symbolträchtige Frucht wie die Olive. Ihr Name bedeutet auch Geduld. 70 Jahre schon hoffen die palästinensischen Menschen voller Geduld, ihr Land, in dem sie beheimatet und verwurzelt sind, zurück zu bekommen, von dem sie unter den Augen der Internationalen Staatengemeinschaft mehr und mehr vertrieben wurden. Beit Ummar ist umgeben von sechs illegalen israelischen Siedlungen, deren Bewohner die Weinstöcke im weinreichen Gebiet um Bethlehem zerstören und dort ihre Abwässer hinleiten. Das Kaktusfeigenprojekt ist damit ein Zukunftsprojekt, symbolträchtig wie der Name: geduldig, widerborstig, zuckersüss und verlockend.


Pflücken der vollreifen Früchte von unten (alle Fotos: Ursula Mindermann)


the prickly pears, stachlige Birnen: die Kaktusfeige


Ernteergebnis nach 20 Minuten


Zubereiten des reinen Saftes - ohne Wasser, ohne Zucker, ohne Zusätze


ein gesundes und leistungsstärkendes Getränk – auch für Sportler


alle gemeinsam – links im Bild: Ursula Mindermann


Die symbolträchtige Kaktusfrucht trägt den Namen Sahber (auch Sabbar), d.h. Geduld. Sie steht für die Verbundenheit und Verwurzelung des palästinensischen Volkes zur Heimat Palästina.


farbliche Ausprägung der Früchte: von grün, gelb, orange bis tiefrot


Pflücken der Früchte von oben


Mousa Maria, Kontaktmann vor Ort, der das Projekt u.a. in Colorado/USA, Norwegen und Frankreich bekannt macht.


zum Ablösen der Stacheln werden die Früchte mechanisch über den Boden gerollt. Es gibt auch ein Verfahren in heißem Wasser, worunter aber Bestandteile leiden.


reiche Ernte: hier mit Mousa Maria


Entfernen von Stacheln


gute Zukunftsaussichten in einem nicht einfachen Leben


die "geduldige" Kaktusfeige: aus Palästina, für Palästina


Hoch oben. Von hier sieht man Gaza, das Meer und den Flughafen Ben Gurion. Orte, die den meisten PalästinenserInnen nicht erlaubt sind, sie zu besuchen.


Beit Ummar ist surrounded by illegal settlements. The settlers sometimes destroy the gravevines and bring their sewage on the fields of the palestinians and so the palestinians have big problems with their own harvest and of course not an easy life.


auf eine gute Zukunft!

Und so schildern die Initiatoren Ursula Mindermann, Fouad el Haj und Inas El Rachid ihr Kaktusfeigensaft-Projekt, das im Herbst mit einer Wanderausstellung des Künstlers Ahmad M. Yaseen aus Nablus starten wird:

Sahber Kaktusfeigengetränk
gesund und einmalig


Kaktusfeigen sind uneingeschränkt zur Leistungssteigerung und zur Verbesserung des Allgemeinzustandes geeignet. Sie sind ein schnell verfügbarer Energiespender insbesondere für Sportler sowie bei geistiger und körperlicher Belastung.  Dazu tragen die Zucker Glukose und Fructose, die reichlich enthaltenen Mineralstoffe Kalium, Kalzium und Magnesium, der hohe Vitamin C -Gehalt sowie das komplette Spektrum der essenziellen Aminosäuren (AS) bei. Neben den essenziellen AS ist die bedingt essenzielle AS Prolin besonders reichlich enthalten. Prolin ist für die Bildung von Kollagen also für Bindegewebe und Knorpel wichtig. Viele Sportler trinken den Saft als Energy Drink.

Der naturreine Kaktusfeigensaft ist eine ideale Energiequelle für alle, die unter Belastung stehen. Er empfiehlt sich auch für Menschen in Erholungsphasen, um rasch wieder zu Kräften zu kommen. Unter dem Begriff Kaktuswasser ist der Presssaft ein Beauty-Produkt in den USA geworden.
Die harmonisch ausgewogenen Inhaltstoffe der Kaktusfeige und die schnell verfügbaren Zucker, Aminosäuren und Mineralstoffe verleihen dem Fruchtsaft einen ausgesprochenen Wohlgeschmack und angenehme Süße.

Nutzpflanze der Zukunft

Kaktusfeigen sind die saftig, süßen Beerenfrüchte des Feigenkaktus, deren weiches Fruchtfleisch leuchtend gelb, orange oder rot gefärbt ist und essbare Samen einschließt. Der Wohlgeschmack, das Aussehen und das Mundgefühl erinnern an Essfeigen. Erstaunlicher Weise sind aber Kaktusfeigen noch saftiger als ihre Namensvetter und sie sind die besseren Durstlöscher. In Mexiko und den USA werden gepresste Kaktusfeigen inzwischen erfolgreich als vitalisierendes Getränk, das Kaktuswasser, verkauft. Kaktusfeigen sind auch außerhalb ihrer mittelamerikanischen Heimat beliebt und man verspeist sie überall rund um das Mittelmeer als erfrischendes Obst. Sie werden saisonal auf Märkten verkauft und gelangen im Herbst sogar bis in unsere Geschäfte.

Bei den Berbern Marokkos am Rand der Sahara werden Kaktusfeigen als Marmelade eingekocht und dienen so als wichtiger Vorrat.

Vorteile von Sahber Kaktusfeigengetränk  für Palästina:
Worum geht es in diesem Projekt?


Die Idee aus der Frucht ein Getränk herzustellen  entstand, als wir im April 2017 uns selbst ein Bild von der Lage der Bauern machen konnten. Viele palästinensische Bauern, besonders in den Flüchtlingsheimen, hängen an ihrem Land. Trotz der Verzweiflung, nicht zu wissen wie der nächste Tag aussehen wird, hoffen sie, dass ihnen noch die Kraft bleibt, ihr Land und Ihren Besitz nicht aufgeben zu müssen. Durch den Verkauf der Frucht der Kaktusfeige auf lokalen Märkten bleibt kaum etwas für eine Lebensgrundlage übrig- weder für sie noch für ihre Familen. Ziel des Projektes ist es, hier aus der Kaktusfeige ein Getränk in Palästina herzustellen. Damit wird die kulturell wertvolle Pflanze aufgewertet, den Bauern ein Einkommen und eine Perspektive geboten.

Sahber- Kaktusfeigengetränk wird in Deutschland veredelt und von uns verkauft. Dadurch wird auch hier eine Sensibilisierung für die Situation in Palästina geschaffen und ein gesundes Getränk angeboten, das in Deutschland auch aufgrund der gesunden Bestandteile von Sahber Kaktusfeigengetränk auf große Zustimmung treffen wird.

Wir sind regelmäßig vor Ort und betreuen dieses Projekt, die Bauern und deren Familien und sorgen dafür, dass die Gelder aus dem Verkaufsgewinn wieder in Projekte in Palästina investiert werden.
  • Schaffung von Arbeitsplätzen in Palästina
  • Unterstützung der palästinensischen Bauern und Ermutigung,  sich wieder um Ihr Land zu kümmern
  • Kaktusfeigen sind unabhängig vom Regen und Wasser und somit auch ökologisch wertvoll
  • Wertschätzung der Natur und Umwelt auch für die palästinensische Jugend
  • Stärkung regionaler Identität.
  • Erhalt der Kulturlandschaft durch Erhalt und Pflege der Kaktusfeigen
  • Durch die Herstellung und den Verkauf des Getränks wird die Lebensgrundlage in Palästina verbessert und somit die Wirtschaft gestärkt. 
Über die nachhaltige Sicherung der Zukunft der Bauern hinaus trägt das Projekt zur allgemeinen Entwicklung der Region bei, indem es Beschäftigungsmöglichkeiten für Landarbeiter bietet und in Gemeinschaftsprojekte, Frauenförderung, Gesundheitswesen, Bildung investiert. Diese fängt bei den Kleinbauernfamilien und ihren wunderbaren persönlichen Lebensgeschichten an.


Unterstützungsmöglichkeit des im Aufbau befindlichen Projekts (läuft bis Anfang September 2018)
www.startnext.com/sahber-kaktusfeige

weitere Information und Kontakt:
https://www.youtube.com/watch?time_continue=1&v=mNTssZVo3EM

http://sahber-kaktusfeige.com/


https://www.facebook.com/Sahber-Kaktusfeigengetr%C3%A4nk-449842035457944/



Siehe auch:

Hoffnung ist die Botschaft des Dr. Izzeldin Abuelaish
Ich beschuldige nicht die Sniper. Ich beschuldige das System.
Interviewt von Anneliese Fikentscher
NRhZ 669 vom 25.07.2018
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25098

Online-Flyer Nr. 669  vom 25.07.2018

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