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Globales
Serbien gedenkt Opfer am 19. Jahrestag der Nato-Luftangriffe
Wir werden dem Druck in Richtung NATO-Beitritt nicht nachgeben
Von Sputnik

Heute [24.3.2018] vor 19 Jahren begann das Nordatlantische Bündnis mit den Luftanschlägen gegen die damalige Bundesrepublik Jugoslawien. Die serbischen Behörden und die Bevölkerung des Landes gedenken am Samstag [24.3.2018] des Jahrestages der Luftangriffe und legen Kränze am Denkmal zu Ehren der jungen Opfer dieses Militäreinsatzes nieder. Milica Rakic war erst drei Jahre alt, als sie am 17. April 1999 von einem Splitter einer Fliegerbombe im eigenen Haus im Belgrader Vorort Batajnica getötet wurde. In Erinnerung an alle jungen Opfer der Nato-Luftschläge wurde im Zentrum der serbischen Hauptstadt ein Mahnmal errichtet, welches ein kleines Mädchen mit einem Spielzeug in den Händen darstellt. Auf der Gedenktafel im Hintergrund steht: „Wir waren nur Kinder".


Zerstörte Eisenbahnbrücke, Grdelica, 60 km südlich von Nis, Sommer 1999 (Fotos: arbeiterfotografie.com)

Am Samstag [24.3.2018] legten auch der serbische Vizepremier und Innenminister Nebojša Stefanovic sowie Innovationsminister Nenad Popovic Blumen an diesem Denkmal nieder.

„Auch heute wird Druck auf Serbien ausgeübt, damit es der Nato beitritt, sein Kosovo verschenkt und Sanktionen gegen Russland verhängt. Serbien wird keinem Zwang nachgeben. Serbien hat einen Präsidenten und eine Regierung, die keinem Druck nachgeben werden", zitiert der TV-Sender RTS den Innovationsminister. Zudem werde Serbien seine traditionellen freundschaftlichen Beziehungen zu Russland und China aufrechterhalten.

Innenminister Stefanovic gedachte in seiner Rede auch der Mitarbeiter des Innenministeriums, die während der Nato-Aggression ihre Pflicht getan und ihr Leben geopfert hatten.


Kneza Milosa, Belgrad, Sommer 1999

Am Samstagabend [24.3.2018] soll Staatspräsident Aleksandar Vucic zusammen mit seinen Ministern an den Hauptgedenkveranstaltungen in der Stadt Aleksinac im Süden des Landes teilnehmen. Die Stadt wurde bei den Nato-Luftangriffen stark zerstört.

1999 hatte die bewaffnete Konfrontation der albanischen Separatisten von der paramilitärischen „Befreiungsarmee des Kosovo" einerseits und der jugoslawischen Armee und Polizei andererseits die Nato-Bombenangriffe auf Jugoslawien zur Folge gehabt, das damals aus Serbien und Montenegro bestanden hatte. Die Nato-Luftanschläge dauerten vom 24. März bis zum 10. Juni 1999 an. Die genaue Opferzahl dieser Operation ist heute nicht bekannt. Nach Angaben der serbischen Behörden kamen dabei etwa 250.000 Menschen ums Leben, darunter 89 Kinder. Weitere 12.500 Menschen wurden verletzt.

Der materielle Schaden des Einsatzes wird auf 30 bis 100 Milliarden US-Dollar geschätzt. Der Militäreinsatz wurde ohne Genehmigung des UN-Sicherheitsrates durchgeführt. Als Anlass dafür galt die Behauptung der westlichen Länder, die jugoslawischen Behörden hätten ethnische Säuberungen in der autonomen Provinz Kosovo unternommen und dort eine humanitäre Katastrophe provoziert.


Zerstörte Donaubrücke in Novi Sad, Sommer 1999


Erstveröffentlichung des Textes bei Sputnik am 24.03.2018 unter dem Titel "Wir waren nur Kinder: Serbien gedenkt Opfer am Jahrestag von Nato-Luftangriffen"


Siehe auch:

Zum 15. Jahrestag des NATO-Überfalls auf die Bundesrepublik Jugoslawien
FRY – gezielt kollateral
Fotogalerie von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
NRhZ 451 vom 26.03.2014
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=20168

Serbien und die Nachwirkungen des Uranwaffen-Einsatzes der US-NATO 1999
Der Krieg, der nicht zu Ende geht
Von Rudolf Hänsel
NRhZ 631 vom 04.10.2017
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=24205


Online-Flyer Nr. 652  vom 28.03.2018

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