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Hommage an Berlins Kinder, ihre Eltern und an Elliott Erwitt
Kinder – in Berliner Straßen
Photoessay von David Bacon
Wenn man durch die Straßen geht, scheint Berlin ein sehr menschlicher Ort zu sein – ein guter Ort für Kinder. Erwachsene auf den Straßen beschützen ihre Kinder sehr. Das gilt für Eltern, die so aussehen, als wenn sie seit Generationen Deutsche sind, als auch für diejenigen, die zugewandert zu sein scheinen. Beim Fotografieren im Park oder auf der Straße kommen Eltern zu mir und wollen wissen, wer ich bin – wofür die Fotografien sind. Da ich kein Deutsch spreche, mische ich mein Englisch und Spanisch mit einer Menge Gestik und Blickkontakt. Gott sei Dank den Digitalkameras, mit denen wir die Bilder gemeinsam ansehen können – oft eine Gelegenheit, etwas über ihr Leben zu erfahren.
Copyright aller Fotos: David Bacon
Vor nicht so allzu langer Zeit habe ich ein Exemplar von Elliott Erwitts Fotobuch über Kinder, "Kids", entdeckt. Die meisten Menschen kennen seine Hundefotos, die seinen großen Sinn für Humor zeigen. Aber dieses Buch mit Bildern von Kindern – aufgenommen über einen Zeitraum von über 50 Jahren – lebt nicht von visuellen Scherzen. Stattdessen zeigen seine fabelhaften Bilder die gleichen Dinge über Kinder, die auch ich immer zu erkennen glaube.
Wo auch immer ich hingehe, beobachte ich – mehr als alles andere – die Kinder auf der Straße. Mir geht es darum zu sehen, wie frei sie sich fühlen – zumindest wenn ich mich mit ihnen bei einer kurzen Begegnung unterhalten kann. Manchmal lese ich in Gesichtern oder beobachte die Beziehung zu ihren Eltern – besonders wenn ich ihre Sprache nicht spreche. Es geht um den entscheidenden Augenblick, den Erwitt zu erfassen, ein Meister war.
Wenn ich anschließend die Bilder betrachte, sagen mir die Fotografien eine Menge. In Berlin haben Kinder dieselbe Mischung von Kindlichkeit und Erwachsensein, wie es sie überall gibt. Sie versuchen, die Erwachsenen zu sein, die sie werden wollen. Aber sie blicken oft ein wenig verängstigt – in anbetracht der Ungewissheit hinsichtlich der Welt, in die sie so mühevoll hinein zu gelangen versuchen.
In Städten wie Berlin – mit einer Mischung von Kulturen – ist auch zu sehen, dass Kinder sich sehr darüber im Klaren sind, auf welche Weise andere Kinder in ihrer Umgebung sich kleiden. Auf der einen Seite wollen sie die gleichen Tennisschuhe und -jacken. Aber dies vermischt sich mit den Kulturen ihrer türkischen, syrischen oder irakischen Eltern, die sich oft in einer Weise traditionell kleiden, wie es in den Ländern ihrer Herkunft zu sehen ist.
Diese Bilder haben ihre eigene Sprache jenseits der der Worte. Elliott Erwitt zeigt, dass die Art und Weise, wie Kinder gehen oder stehen, eine Menge darüber aussagt, wie sie sich selber fühlen. Diese Fotografien sind eine Hommage an Berlins Kinder und deren Eltern – auch an eine Tradition, wie sie von diesem ausgezeichneten Fotografen geschaffen worden ist.
David Bacon ist Autor und Dokumentarfotograf aus dem US-Staat Kalifornien. Als früherer Gewerkschaftsaktivist dokumentiert er heute Arbeit, die Weltwirtschaft und den Kampf um Menschenrechte. Sein neuestes Buch "The Right to Stay Home - Das Recht, in der Heimat zu bleiben" (Beacon Press, 2013) erörtert Alternativen zu erzwungener Migration und Kriminalisierung der Migranten.
Siehe auch:
Blog von David Bacon – mit englischsprachigem Text
photoessay - streets of berlin: kids
http://davidbaconrealitycheck.blogspot.com/2016/11/streets-of-berlin-kids.html
Fotogalerie
Obdachlose wollen eine Stimme haben
"Wir sind obdachlos, und wir wählen"
Truthout Photoessay von David Bacon
NRhZ 586 vom 02.11.2016
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23263
Online-Flyer Nr. 589 vom 23.11.2016
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Hommage an Berlins Kinder, ihre Eltern und an Elliott Erwitt
Kinder – in Berliner Straßen
Photoessay von David Bacon
Wenn man durch die Straßen geht, scheint Berlin ein sehr menschlicher Ort zu sein – ein guter Ort für Kinder. Erwachsene auf den Straßen beschützen ihre Kinder sehr. Das gilt für Eltern, die so aussehen, als wenn sie seit Generationen Deutsche sind, als auch für diejenigen, die zugewandert zu sein scheinen. Beim Fotografieren im Park oder auf der Straße kommen Eltern zu mir und wollen wissen, wer ich bin – wofür die Fotografien sind. Da ich kein Deutsch spreche, mische ich mein Englisch und Spanisch mit einer Menge Gestik und Blickkontakt. Gott sei Dank den Digitalkameras, mit denen wir die Bilder gemeinsam ansehen können – oft eine Gelegenheit, etwas über ihr Leben zu erfahren.
Copyright aller Fotos: David Bacon
Vor nicht so allzu langer Zeit habe ich ein Exemplar von Elliott Erwitts Fotobuch über Kinder, "Kids", entdeckt. Die meisten Menschen kennen seine Hundefotos, die seinen großen Sinn für Humor zeigen. Aber dieses Buch mit Bildern von Kindern – aufgenommen über einen Zeitraum von über 50 Jahren – lebt nicht von visuellen Scherzen. Stattdessen zeigen seine fabelhaften Bilder die gleichen Dinge über Kinder, die auch ich immer zu erkennen glaube.
Wo auch immer ich hingehe, beobachte ich – mehr als alles andere – die Kinder auf der Straße. Mir geht es darum zu sehen, wie frei sie sich fühlen – zumindest wenn ich mich mit ihnen bei einer kurzen Begegnung unterhalten kann. Manchmal lese ich in Gesichtern oder beobachte die Beziehung zu ihren Eltern – besonders wenn ich ihre Sprache nicht spreche. Es geht um den entscheidenden Augenblick, den Erwitt zu erfassen, ein Meister war.
Wenn ich anschließend die Bilder betrachte, sagen mir die Fotografien eine Menge. In Berlin haben Kinder dieselbe Mischung von Kindlichkeit und Erwachsensein, wie es sie überall gibt. Sie versuchen, die Erwachsenen zu sein, die sie werden wollen. Aber sie blicken oft ein wenig verängstigt – in anbetracht der Ungewissheit hinsichtlich der Welt, in die sie so mühevoll hinein zu gelangen versuchen.
In Städten wie Berlin – mit einer Mischung von Kulturen – ist auch zu sehen, dass Kinder sich sehr darüber im Klaren sind, auf welche Weise andere Kinder in ihrer Umgebung sich kleiden. Auf der einen Seite wollen sie die gleichen Tennisschuhe und -jacken. Aber dies vermischt sich mit den Kulturen ihrer türkischen, syrischen oder irakischen Eltern, die sich oft in einer Weise traditionell kleiden, wie es in den Ländern ihrer Herkunft zu sehen ist.
Diese Bilder haben ihre eigene Sprache jenseits der der Worte. Elliott Erwitt zeigt, dass die Art und Weise, wie Kinder gehen oder stehen, eine Menge darüber aussagt, wie sie sich selber fühlen. Diese Fotografien sind eine Hommage an Berlins Kinder und deren Eltern – auch an eine Tradition, wie sie von diesem ausgezeichneten Fotografen geschaffen worden ist.
David Bacon ist Autor und Dokumentarfotograf aus dem US-Staat Kalifornien. Als früherer Gewerkschaftsaktivist dokumentiert er heute Arbeit, die Weltwirtschaft und den Kampf um Menschenrechte. Sein neuestes Buch "The Right to Stay Home - Das Recht, in der Heimat zu bleiben" (Beacon Press, 2013) erörtert Alternativen zu erzwungener Migration und Kriminalisierung der Migranten.
Siehe auch:
Blog von David Bacon – mit englischsprachigem Text
photoessay - streets of berlin: kids
http://davidbaconrealitycheck.blogspot.com/2016/11/streets-of-berlin-kids.html
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Obdachlose wollen eine Stimme haben
"Wir sind obdachlos, und wir wählen"
Truthout Photoessay von David Bacon
NRhZ 586 vom 02.11.2016
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23263
Online-Flyer Nr. 589 vom 23.11.2016
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