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Aktueller Online-Flyer vom 28. März 2024  

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Kommentar
Kommentar vom "Hochblauen"
Wen die Antisemitismus-Keule schlägt!
Von Evelyn Hecht-Galinski

Was augenblicklich in deutschsprachigen Medien an giftigen Suppen zusammengekocht wird, übersteigt alles bisher Dagewesene, und wen die Antisemitismus-Keule trifft, der hat nichts mehr zu lachen!
Beginnen möchte ich mit einem Artikel einer Journalistin in der Süddeutschen Zeitung, deren Name sie zu verpflichten scheint, erneut eine ungenießbare Brühe von Anschuldigungen durcheinander zu werfen. Ich griff sie schon einmal an, für ihre falschen Anschuldigungen gegenüber den ursprünglichen Montagsmahnwachen. (1)

Griechenlands Finanzminister Varoufakis – auch ein Antisemit?
Quelle: http://www.tagesschau.de
 
Erneut hat Constanze von Bouillon sich als Suppenköchin versucht. So schrieb sie am Freitag den 30. Januar einen Kommentar, Titel: "Ende einer Illusion." Da fehlte nichts, aber auch gar nichts an Schlagwörtern, um alles im Schnellkochtopf zu kochen. "Sozialisten und Rassisten kann einiges verbinden". Oder es wird im Zusammenhang mit der neuen griechischen Regierung und deren neuem Kurs gegen die Macht der Troika und den deutschen Geldsack, dieser Kurs als gegen die USA und die internationale Finanzwelt, mit dem unglaublichen Nachsatz versehen, dass es dann, so Frau von Bouillon, zum "Weltjudentum" nicht mehr weit wäre. "Auch wenn Linken-Abgeordnete oder ein Alexis Tsipras so ein Wort nie in den Mund nehmen würden".

Man kann schon sehr gespannt sein auf die neu gewählte griechische Regierung, die sich bemüht alle Probleme schnell anzupacken., Der 40 Punkte-Plan von Syriza lässt hoffen, wird aber nicht einfach sein in der Durchsetzung. (2) Besonders interessant und empfehlenswert in diesem Zusammenhang auch, das 2012 erschienene Buch des neuen griechischen Finanzministers, Yanis Varoufakis, "Der Globale Minotauris." (2a)

Schon ist die die Antisemitsmus-Keule schwingende "Springernde Welt" dabei, über die "Judenfeindlichkeit" der Regierung Tsipras zu hetzen. Besonders der oben erwähnte Yanus Varoufakis wird wegen seiner "antiisraelischen Tiraden" angegriffen. Besonders sympathisch erscheint Finanzminister Varoufakis, wenn er endlich einmal das ausspricht was in der EU gesagt werden muss, nämlich, dass er mit Israel "Sadismus und Verbrechen" verbindet und dass Israel "fremdes Land zusammenklaut". Diesen Aussagen ist voll zuzustimmen, und ich bin ebenso wie die Syriza-Regierungsmitglieder, wenn es denn stimmt wie in der Welt beschrieben, eine Antizionistin!

Sehr erfreulich, wenn es endlich eine  über eine Gegenbewegung zur Anti-Putin-Linie in der EU geben wird, sowie  einen Versuch der Änderung der Nahostpolitik, im Gegensatz zu Kanzlerin Merkel, die "Israels Sicherheit zur deutschen Staatsräson erhoben hat und immer bedingungslos verteidigt! (3) (4) Es wird hoffentlich spannend. Auch die Forderung nach Entschädigung des "Bankraubs der Nazis" ist ebenfalls nachzuvollziehen! Im Gegensatz zum deutschen die Antisemitismus Keule schwingenden Welt-Journalisten Thomas Weber glaubt der Vorsitzende des griechischen Zentralrats der Juden, Moses Constantinis an Syriza! (5) 

Was Frau von Bouillon sich dann weiter zusammenkocht, hat absolut nichts mit den Tatsachen zu tun, sondern beruht allein auf Phantasien, denn wenn man berechtigter Weise die US- oder Internationale-Finanzwelt angreift, dann hat das doch überhaupt nichts mit dem "Weltjudentum" zu tun! Noch schlimmer kommt es, wenn Frau von B. die Vorfälle vom 9.November 2014 zum Anlass nimmt, ihre ganze "Linken-Phobie" als Aufhänger zu nehmen, um an Hand vom Gysi "Klo-Gate" mit Diffamierungen zu arbeiten. Zitat: "Dann lädt man sich halt am 9. November ein paar Israel-Hasser in den Bundestag ein oder lässt den Koalitionspartner das schmutzige Geschäft des Judenhasses besorgen". Zitat Ende!
Darf ich noch einmal erinnern, diese Einladung an zwei engagierte jüdisch-kanadische und israelische Journalisten, David Sheen und Max Blumenthal, war gründlich in die Hose gegangen, auch  dank des Dilettantismus der Abgeordneten der Linken, die die beiden eingeladen hatten. Hierzu stelle ich nochmal den Link eines Artikels dazu, der die ganze Geschichte schildert - für Leser, die sich nicht mehr daran erinnern. (6)
Frau von Bouillon erdreistet sich, engagierte jüdische Kritiker der Kriegsverbrechen des "Jüdischen Staates" als "Israel-Hasser" zu diffamieren. Es ist auch kein schmutziges Geschäft des "Judenhasses", das besorgt wurde, sondern es war der empörende Tatbestand, dass dank eines Briefes, unter anderem unterzeichnet von der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages Petra Pau, dem Grünen-Abgeordneten Volker Beck und dem Vorsitzenden der Deutsch-israelischen Gesellschaft,  Reinhold Robbe, die bereits angemieteten Räume in vorauseilendem Gehorsam gekündigt worden waren. Die Veranstaltung konnte also nicht ordnungsgemäß stattfinden! (7)
Frau von  Bouillon reiht sich also mit ihrem Artikel in die Reihe der "unappetitlichen Gesellen", die nicht davor zurückschrecken, Antisemitismus zu betreiben. Ja, Frau von Bouillon, es ist Antisemitismus, wenn am 9. November Räume für jüdische Journalisten gekündigt werden. Ja, der neue Antisemitismus trägt das Mäntelchen des Philosemitismus, der sich wie eine mediale Krake auszubreiten scheint! Ja, Frau von Bouillon, ich kann Ihren eigenen Sätzen, allerdings nur im Umkehrschluss, zustimmen: Sie haben sich journalistisch im Dickicht von Links-Diffamierung und Antisemitismus verirrt. Israel Hass, passen sie gut auf, dass sie sich nicht verschlucken im Sumpf der Ressentiments.


Schriftsteller David Grossmann
Quelle: wikipedia, Foto: Hans Weingartz
In der Süddeutschen vom 30.Januar, als ich auf die erste Feuilleton-Seite blätterte, stieß ich auf die übersetzte Rede des Schriftstellers David Grossmann, der diese anlässlich des 75.Geburtstages von Bundespräsident Gauck gehalten hatte.
Natürlich, schon der Titel: "Israel ist kein Ort der Freiheit", ließ mich aufhorchen.
Sollte Grossmann da jetzt auch drauf gekommen sein? Und diesen Standpunkt dem "Freiheits-Pastoren Präsident Gauck" zum Geburtstag darlegen? Weit gefehlt, es war eine triefende Propaganda Rede, mit ein paar kritischen Sätzen, ganz im "Gauckschen Sinn"! Wenn Grossmann z.B. schreibt, "dass Israel gute Gründe hat, um seine Existenz zu fürchten, weil  die meisten Länder der Umgebung Israel gegenüber feindlich gesinnt sind und danach streben, Israel zu vernichten", so ist das eine Hasbara/Propaganda Rhetorik, die auch das  israelische Lieberman Außenministerium nicht besser hätte formulieren können. Was es mit der "Feindseligkeit" auf sich hat, das hätte der "Jüdische Staat" längst ändern können, aber das genaue Gegenteil ist der Fall. Auch hier haben wir es wieder einmal mit einem Ursache- und Wirkung-Thema zu tun, das natürlich von dem Gauck-Laudator Grossmann nicht angesprochen wird! Unkritisch wird im deutschen Medienwald den "Israel-Verstehern" und inzwischen auch den "Ukraine-Verstehern" jeder Platz eingeräumt, dagegen werden die "Putin-Versteher" und "Israel-Kritiker" verunglimpft!
Da darf natürlich auch der große Frankfurter Mitbewerber, die F.A.Z. nicht fehlen: Dort gab es dann am 29. Januar einen Artikel von zwei jüdischen Autoren der Sonderklasse,  Bernard-Henry-Levy und George Soros, einen Artikel unter dem bezeichnenden Titel: "Wir müssen der Ukraine helfen!" Was sich in diesem gemeinsamen Artikel an "Putin-Bashing" und Russland Hetze traf, war zutiefst unanständig und diente nur dazu, eine ungebändigte Ukraine-Unterstützung zu fordern.
 

George Soros
NRhZ-Archiv
Was also führen Soros,  (Währungs-Spekulationen) und BHL (politische Machtgelüste?) im Schilde, wenn sie sich vereinigen? Spekulanten und Lobbyisten vereint, für eigene Interessen! Hatte Soros doch schon am 8. Januar in der F.A.Z. einen Gastartikel geschrieben, unter dem fast gleichen Titel "Helft der neuen Ukraine"(9), der auch schon ein glühender Artikel für die Ukraine und gegen Russland war. Besonders bezeichnend in dem sehr langen Gastbeitrag war für mich der Satz, dass man diese Finanzhilfen als Verteidigungsausgaben sehen soll!
Wir stehen ja kurz vor der Münchner Sicherheitskonferenz, da bin ich schon sehr gespannt, wie die Redner und Interessenvertreter der Rüstungsindustrie diesmal durchstarten werden.

Poroschenko und seine Rüstungsfirma frohlockt schon, angesichts der Aufrüstung der Ukraine und der zu erwartenden Gelder! Ministerpräsident Jazenjuk, der durch seine markigen Sprüche auffällt sowie über engste Verbindungen in die USA verfügt, wie  auch Poroschenko und seine Finanzministerin Nataljia Jeresko, eine US-Bürgerin mit ukrainischen Wurzeln, ebenso der Wirtschaftsminister, der litauische Banker Alvaras Abromavicius und der frühere georgische Gesundheitsminister Alexander Kwitaschwili, der der neue ukrainische Gesundheitsminister wurde. Sie alle erhalten, davon ist auszugehen, ihre logistische Unterstützung aus den USA!
 
Soeben schrieb die New York Times, dass die US-Regierung plant, der Ukraine Rüstungsgüter im Wert von 3 Milliarden nun doch zur Verfügung zu stellen. Außenminister Kerry und Stabschef Dempsey, sowie Sicherheitsberaterin Rice gaben dafür grünes Licht. Damit wollen die USA die Kampfkraft von Kiew in der  Ostukraine stärken, und dann kann der Ukraine-Krieg gegen Russland neuen Schwung bekommen. (10) Geht es dem Westen, speziell den USA, doch nur um handfeste wirtschaftliche Interessen in der Ukraine? Nicht umsonst wurden und werden erst einmal Milliarden in das "Ukraine Geschäft" gepumpt, die sich später doppelt und dreifach auszahlen sollen!

Der Merkel-Regierung würde es besser anstehen, auf Diplomatie zu setzen, ohne Sanktionen gegen Russland, gerade einmal 70 Jahre nach der Aushungertaktik und Belagerung von Leningrad durch die deutschen Nationalsozialisten! Deutschland sollte im Gegenteil Russland garantieren, dass es nicht um seine Sicherheit fürchten muss und die Ukraine als verlängerter Arm der Nato keine Bedrohung für Russland darstellt. Schließlich gibt es in der deutschen Politik doch immer Skrupel, wenn es um berechtigte Sanktionen gegen den "Jüdischen Besatzer-Staat" geht. Warum also immer diese Doppelstandards - nur weil wir die Befehlsempfänger der USA sind?

Derweil arbeitet die "Propaganda-Maschinerie hier auf Hochtouren, um Antisemitismus als Bedrohung für Europa hochzupuschen. Es ist schändlich, wie hier mit dem Begriff des Antisemitismus umgegangen wird. Ein schlimmes Beispiel dafür war auch die Wahlkampfinstrumentalisierung vom israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu, als er nach den Anschlägen in Paris die französischen Juden dazu aufrief in ihre "Heimat  Israel" zu kommen! 
Interessanterweise war schon zum gleichen Zeitpunkt, also am Sonntag nach den Anschlägen, als die Massendemonstrationen marschierten, eine "Auswanderungsmesse", ein Salon Alija (Einwanderung) von der Jewish Agency organisiert worden, um auswanderungswillige jüdische Franzosen zu beraten. Was für eine schnelle Veranstaltung, die natürlich hauptsächlich bei
sephardischen Juden auf fruchtbaren Boden fällt, die sowieso nicht wirklich in der französischen Gesellschaft angekommen sind. Bei 500.000 französischen jüdischen Bürgern erhofft sich der "Jüdische Staat" natürlich mit dieser Propaganda viele Neueinwanderer, also Olim in den "Jüdischen Staat" zu bringen. Der staatliche Hilfskorb (Sal Klita) für diese Neueinwanderer wurde nochmals aufgefüllt. Die wissenschaftlich begleitete Propaganda lässt sich immer neue Angstszenarien einfallen, von Dschihadisten, bis zu Judenhass, Perspektivlosigkeit und jüdischer Identität und Zionismus.
Diese "zionistische Suppe" soll die Einwanderer dann auch schon einmal einstimmen auf ihre eigentlich Bestimmung im "Jüdischen Staat", nämlich dass sie dort in Siedlungsblöcken in den besetzten Gebieten leben werden, um so den "nationalen Traum des jüdischen Volkes zu erfüllen." So wie hier in der berüchtigten Siedlung Gusch Etzion! (11) Wir sehen also, wie der Wahlkampf im "Jüdischen Staat" auch Anschläge benutzt, um sie für eigene schmutzige Ziele zu instrumentalisieren. So werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: die Judaisierung und Ethnische Säuberung Palästinas soll vorangetrieben werden, und wenn das dann auch noch Wählerstimmen bringt.....

Der "jüdische Staat" würde ein Zeichen des guten Willens setzen, würde er endlich Flüchtlingen aus allen Ländern Asyl gewähren, anstatt sie in Gefängnisse zu sperren! Denn die "einzige Demokratie im Nahen Osten" betrachtet Flüchtlinge, außer jüdische, als Feinde und Verbrecher! (12)

Am letzten Sonntag wurde mein guter Bekannter Alfred Grosser 90 Jahre jung, ich gratulierte ihm und bin sehr froh, dass es noch eine Stimme wie ihn gibt! Auch wenn wir in manchen politischen Einschätzungen nicht immer der gleichen Meinung sind, führen wir doch immer einen sehr fruchtbaren Diskurs. So war ich besonders erfreut darüber, dass der DLF ein Geburtstagsinterview mit ihm führte, indem er sehr viele interessante Aussagen und Klarstellungen darlegte. Titel: " Französische Gefängnisse produzieren Mörder". Dieses interview stelle ich als Link hier dazu. (12a) Hier, die für mich wichtigsten Aussagen:
"Israels Politik speist den Antisemitismus in Frankreich und Deutschland!"
Grosser sieht auch keine große Auswanderungswelle und findet Netanjahus Wahlpolitik in Paris skandalös!
"Die totale Identifikation Juden/Israel fördert den Antisemitismus."
"Es müsste eine bessere Distanzierung geben vom Zentralrat der Juden und vom französischen Pendant, dem CRIF!"

Ebenso ein Skandal ist es, wenn der französische Staatspräsident Hollande den Holocaustgedenktag dazu benutzt, die Meinungsfreiheit einzuschränken, um Kritik am "Jüdischen Staat" zu verhindern - alles für die Steigerung seiner Umfragen, die nach den Anschlägen in die Höhe schnellten! (13) Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass sich auch noch der prominente Regisseur Michael Verhoeven, übrigens der Ehemann der Schauspielerin Senta Berger, auch noch als "Keulenschwinger" betätigt und die Linke Szene wegen "ihres Verständnisses für Antisemitismus" angreift. Er möchte nicht "Kritik an Juden mit Kritik an Israel vermischt sehen" und "wünscht sich von Muslimen stärkere Symbole gegen Islamisten." Wo war denn Herr Verhoeven, als der "Jüdische Staat" Kriegsverbrechen gegen die Besetzten beging? (14)
 
 

Regisseur Michael Verhoeven
Quelle: wikipedia, Foto: Rainer Lück
Solange in Deutschland die Nakba-Ausstellung noch dank jüdischer Lobbyisten und christlicher Zionisten nicht ausgestellt werden darf, solange es noch Proteste gegen beispielhafte Ausstellungen wie "Haft ohne Anklage", des Vereins Handala  gibt, die sich mit der vom "jüdischen Staat" praktizierten Administrativhaft und deren Auswirkungen auf die Palästinensische Gesellschaft auseinandersetzt, rufe ich dazu auf, gegen den Bürgermeister der Stadt Neuss, Herbert Napp, CDU, der auch schon die friedliche Verteilung des Koran verbieten lassen wollte, ebenso zu protestieren, wie gegen den Fraktionsvorsitzenden der linken Partei in Neuss, Roland Sperling, der sogar noch eins drauf setzte und den Rücktritt von VHS-Leiter Gerhard Heide forderte, der die Ausstellung  in der Volkshochschule ausstellen wollte! (15)
Ich persönlich kenne die Pauschalisierung des Begriffes der "Einseitigkeit", den die die Antisemitismus-Keule schwingende Israel-Lobby immer wieder als Kampfbegriff einsetzt. Der ist aber leicht mit Fakten zu entkräften, indem man immer wieder die Tatsache der Besatzung und der Besetzten gegenüberstellt.
Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die Israel Lobby jegliche Diskussion scheut, da es keine Argumente gegen die immerwährenden Verstöße gegen Internationales Völkerrecht und die Menschenrechte durch den "Jüdischen Staat" und seine Verteidiger gibt, außer rufschädigende Diffamierungen! Es müsste noch viel mehr Vereine wie  Handala geben!

Solange die Vertreibung der Palästinenser in deutschen Schulen kein Thema ist, solange verurteilt wird, wer "Zionisten"verunglimpft, wohl bemerkt, Zionisten, keine Juden, denn Zionisten sind nicht religionsgebunden, sondern tatsächlich gibt es jede Menge von christlichen Zionisten weltweit. Solange Räume an jüdische Friedensaktivisten für "israelkritische Veranstaltungen" verweigert werden, solange wird es keinen Frieden für Palästina geben.

Auch das mehr als fragwürdige Urteil gegen einen in Gelsenkirchen geborenen türkischen Deutschen macht mich wütend. Denn hier hat das Gericht  bewusst  den Unterschied, der zwischen Jude und Zionist besteht, unter den Tisch fallen lassen. Judentum ist eine Religion und Zionismus ist eine Ideologie, mit für die Palästinenser oft tödlichem Ausgang! Der Angeklagte hatte den Zionisten Tod und Hass gewünscht, eine vielleicht etwas aus der Situation des damals tobenden Völkermords in Gaza heraus geschriene Verzweiflung, die in dieser drastischen Wortwahl herauskam. Ich kann die die Wut des jungen Taylan Can nachvollziehen.
Es gibt jüdische Zionisten, es gibt christliche Zionisten und es gibt Anti-Zionisten aller Glaubens- oder Nichtglaubensrichtungen, zu denen ich mich auch zähle!
Ist man deshalb ein "Volksverhetzer?" Gerade die "Springernde Welt" hat in diesem Fall wieder einmal Stimmung für die Israel-Lobby gemacht und sich quasi als "Medien-Justiz" aufgeführt! (16) Dieses Urteil schreit zum Himmel, wegen seiner einseitigen Gleichsetzung!

Jetzt traf die Keule auch noch den Uno-Chefermittler zu Kriegsverbrechen in Gaza, William Schabas. Der Druck des "Jüdischen Staates" zeigte Wirkung! Nachdem Netanjahu über den Kanadier William Schabas, Leiter der Uno Kommission zur Untersuchung zu Kriegsverbrechen in Gaza gesagt hatte: "Er ist der Mann der Israels Überleben schadet wie kein anderer" und der "Hetzer vom Dienst", der Botschafter des "Jüdischen Staates" bei den Vereinten Nationen, Ron Prosor, Schabas schon im letzten Jahr diffamiert hatte, Zitat:"Eine Untersuchungskommission zu bilden, die von Schabas geführt wird, ist genauso, als würde man den IS einladen, die Woche der religiösen Toleranz bei der Uno zu organisieren", musste Schabas aufgeben. (17) Wie lange schaut die Weltgemeinschaft noch tatenlos zu, wenn der "Jüdische Staat" Internationales Recht bricht, Kriegsverbrechen begeht, aber wenn es um die Untersuchung geht, diese auch noch erfolgreich verhindern kann!
 
Wie groß die Angst im "Jüdischen Staat" ist, um die Aufdeckung des Gaza-Genozid der "jüdischen Verteidigungsarmee" zu vertuschen, sieht man an der Panik und propagandistischen Schwerarbeit der jüdischen Politiker weltweit. Aber diesem Druck darf nicht mehr nachgegeben werden! Was ist das für ein Demokratieverständnis? Der "Jüdische Staat" mit seiner Politik ist eine Gefahr für die für den Weltfrieden.

Nicht die Muslime sind in der Bringschuld, sondern die vielen Helfer des "Jüdischen Besatzer-Staates", die diesen weiter ungebremst unterstützen und sich in falscher Solidarität philosemitsch mit Israel und den Juden verbunden fühlen. Ich schrieb schon einmal über diese Schleimspur der Unterwürfigkeit, die sich durch alle Parteien zieht, daran hat sich bis heute nichts geändert, nur dass auf dieser Schleimspur jetzt auch noch die Antisemitismus-Keule Medien-Schwinger herumrutschen.
Die Meinungsfreiheit und der Widerstand gegen das Unrecht und die Ungerechtigkeit muss täglich neu erkämpft werden, auch wenn es mühsam ist. Ich meine, es lohnt sich immer!
 

NRhZ-Autor und Schriftsteller Werner Rügemer
NRhZ-Archiv

Eine positive Nachricht zum Schluss: Werner Rügemer konnte sich der falschen Anschuldigungen der die Antisemitsmus-Keule schwingenden Adriana Stern gerichtlich erfolgreich erwehren! Großartig, endlich wieder einmal ein Sieg! (18)
Herzlichen Glückwunsch! (PK)
 
 
(1) http://sicht-vom-hochblauen.de/wer-andern-in-die-suppe-spuckt/
(2) http://www.pambazuka.net/en/category/features/93824
(2a)
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=li&dig=2012%2F03%2F15%2Fa0021&cHash=7841013fbb8d7ba48338362c7be64c28
(3) (4) http://www.welt.de/debatte/kommentare/article136950193/So-judenfeindlich-sind-Tsipras-und-seine-Leute.html
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/griechische-reparationsforderungen-wie-die-nazis-europa-pluenderten-a-1016178.html
(5) http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/21359
(6) http://www.taz.de/!149438/
(7) http://sicht-vom-hochblauen.de/die-speerspitze-der-unappetitlichen-gesellen/
(9)
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/george-soros-helft-der-neuen-ukraine-ein-gastbeitrag-13355683-p5.html?printPagedArticle=true#pageIndex_5
(10) http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-02/usa-waffenlieferungen-ukraine
(11) http://972mag.com/the-fraud-of-gush-etzion-israels-mythological-settlement-bloc/102133/
(12) http://www.taz.de/!130563/
(12a) http://www.deutschlandfunk.de/publizist-alfred-grosser-franzoesische-gefaengnisse.868.de.html?dram:article_id=310325
(13) http://electronicintifada.net/blogs/ali-abunimah/french-presidents-holocaust-day-speech-presages-crackdown-palestine-supporters
(14) http://www.tt.com/home/9579713-91/regisseur-verhoeven-linke-szene-zeige-verst%C3%A4ndnis-f%C3%BCr-antisemitismus.csp
(15) https://handalamarburg.files.wordpress.com/2013/02/stellungnahme-handala-e-v-neuss.pdf
(16) http://www.welt.de/politik/deutschland/article136958755/Wer-Zionisten-den-Tod-wuenscht-ist-Volksverhetzer.html
(17) http://www.spiegel.de/politik/ausland/israel-uno-chefermittler-zu-kriegsverbrechen-in-gaza-tritt-zurueck-a-1016393.html
(18) http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=21245


Evelyn Hecht-Galinski ist Publizistin und Autorin. Ihre Kommentare für die NRhZ schreibt sie regelmäßig vom "Hochblauen", dem 1165 m hohen "Hausberg" im Badischen, wo sie mit ihrem Ehemann Benjamin Hecht lebt: sicht-vom-hochblauen.de.
2012 kam ihr Buch "Das elfte Gebot: Israel darf alles" heraus. Erschienen im tz-Verlag, ISBN 978-3940456-51-9 (print), Preis 17,89 Euro.
Am 28. September 2014 wurde sie von der NRhZ mit dem vierten "Kölner Karls-Preis für engagierte Literatur und Publizistik" ausgezeichnet.
 
 
 


Online-Flyer Nr. 496  vom 04.02.2015

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