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Marsch auf den Düsseldorfer Landtag für Frieden und mehr Demokratie
Hier regiert die transatlantische Mafia
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann

1997 waren es Studenten, die mit einem "Marsch auf Bonn" gegen Studiengebühren protestierten. Am 20. September 2014 war es ein Bündnis aus dem Spektrum der Montagsmahnwachen für den Frieden, das zu einem "Marsch auf den Landtag" in Düsseldorf aufgerufen hatte. Der Protest richtete sich gegen TTIP und TISA, Fracking und Genmanipulation, Waffenproduktion und Waffenhandel, Krieg und weiteren Souveränitätsverlust durch die EU-Politik. Der Appell an die Parlamentarier lautete: Ihr Politiker, erfüllt unseren Wählerwillen nach Frieden und mehr Demokratie! DIE BANDBREITE sang: „Hier regiert die transatlantische Mafia, in diesem Land“. Das "linke" Sprachrohr des US-Imperiums, die so genannten Ruhrbarone, brandmarkte den Marsch als „Invasion der Mahnwichtel“ und „Woodstock für Paranoiker“. Im Vorfeld gab es Unruhe, weil angeblich eine problematische Person eingeladen war, die aber nach Aussage der Veranstalter gar nicht eingeladen war. Es ist deutlich zu spüren: eine breite Bewegung soll verhindert werden. Trotzdem kamen Hunderte.


Demonstration vom Hauptbahnhof zum Landtag
Alle Fotos: arbeiterfotografie.com (Henning Günther und Andreas Neumann)


Der Demonstrationszug lässt die Königsallee rechts liegen


„Geniale Gehirnmaschine an, grausame Glotze aus!“














































NRW-Landtag


Menschenkette zur Umzingelung des Landtags


Menschenkette zur Umzingelung des Landtags


Menschenkette zur Umzingelung des Landtags


Menschenkette zur Umzingelung des Landtags


Menschenkette zur Umzingelung des Landtags


Menschenkette zur Umzingelung des Landtags


Menschenkette zur Umzingelung des Landtags


Wojna (DIE BANDBREITE) singt „Die Mafia“: „…was Atlantikern zuwider läuft, wird aus dem Weg geräumt…“


Wojna (DIE BANDBREITE)


NRW-Landtag


Am Abend wurde aus der Kundgebung ein mehrtägiges Camp zur Belagerung des Landtags

Aus dem Blickwinkel eines Imperiums ist es klar: eine Bewegung, die die tatsächlichen Machtverhältnisse beim Namen nennt, muss diffamiert und letztlich aus dem Weg geräumt werden.

Was Atlantikern zuwider läuft, wird aus dem Weg geräumt

Eine Bewegung, die eine Band wie DIE BANDBREITE mit einem Song wie "Die Mafia" zu Wort kommen lässt, muss als „Invasion der Mahnwichtel“ und „Woodstock für Paranoiker“ verunglimpft werden. „Es gibt in diesem Land einen mächtigen Verein“, heißt es in dem Song über die "Atlantikbrücke". „Loyalitäten sind hier nicht zu verhandeln. Sie sind alle transatlantisch verbandelt. Denn hier regiert die Mafia in diesem Land… die transatlantische Mafia. Ich schlag Alarm... was Atlantikern zuwider läuft, wird aus dem Weg geräumt...“. Und dann schildert der Song an konkreten Beispielen, wie Persönlichkeiten, die nicht mitspielen, durch willfährige Marionetten ersetzt werden. Alfred Herrhausen, Chef der Deutschen Bank, wird ermordet und durch Hilmar Kopper ersetzt – Mitglied der "Atlantikbrücke". Detlev Karsten Rohwedder, Chef der Treuhand, wird ermordet und durch Birgit Breuel ersetzt – Mitglied der "Atlantikbrücke". Gegen Bundespräsident Christian Wulff wird eine Rufmord-Kampagne entfacht. Er wird ersetzt durch Joachim Gauck – funktionierendes Mitglied der "Atlantikbrücke". Es ist klar: das sind Gedanken, die keine Verbreitung finden dürfen. Oder gar der Gedanke, dass ein Jahrhundert-Verbrechen wie der 11. September 2001 von den USA selbst inszeniert ist – da hört der Spaß auf. Dann tritt ein Organ des US-Imperiums wie DER SPIEGEL auf den Plan, und auch die in die Linke und die Friedensbewegung eingeschleusten Kräfte spielen mit, um jeden Ansatz grundlegender Aufklärung in Schranken zu halten.

Eine Bewegung, in der – nach dem Song "Die Mafia" – ein Redner zu Wort kommt, der sich in einem Vortrag mit dem Titel „Die USA sind kein normales Land, sondern ein Imperium“ systematisch mit den Vereinigten Staaten von Amerika auseinandersetzt und dabei das US-Imperium als terroristische Haupt-Macht enttarnt, muss mit aller Macht zerstört werden.

Die USA sind kein normales Land, sondern ein Imperium

„Meine Mutter verabschiedet mich immer mit den Worten: Red nicht so schlecht von den USA, die haben uns vom Hitler befreit – der Ami hat uns gegen den Russen beschützt. Das gibt mir immer zu denken. Das ist die Welt, in der die Normalos leben. Wir hier sind politisch gebildet, politisch interessiert. Wir haben mitbekommen, wie wir von den Medien verarscht worden sind: die Ukraine-Krise – wie das wirklich war – Putin verteufelt... Wir wissen das alles. Der Normalo lebt in einem ganz anderen Weltbild. Für den hat Putin die Ukraine überfallen, und der Amerikaner hat sich schützend davor geworfen. Das ist ein Bild, das mir jeden Tag begegnet, wenn ich mich mit richtigen Normalos unterhalte, die ihre Bildzeitung lesen, ihr ZDF und ARD gucken. Es ist das Schlimme, dass diese Medien unglaublich wirksam sind... Deshalb müssen wir dagegenhalten. Es ist wichtig, die USA als etwas ganz besonderes zu outen... Dass die USA ein ganz besonders dominantes Land sind, in der Staatengemeinschaft nicht auf der gleichen Ebene stehen sondern ein oder zwei Etagen drüber stehen, der Militäretat vierzehn Mal größer ist als der von Russland, das weiß kaum einer... Die USA sind ein Gigant. Aber es ist nicht nur das Militär. Wir haben neun Bereiche, in denen die USA systematisch die Welt dominieren...“

So beginnt die Rede, in der dann die verschiedenen Bereiche der US-Dominanz zum Thema gemacht werden: Die Bereiche Militär, Geheimdienste, Logistik, weltweite Überwachung, Hollywood, Sonderrechte, Goldraub, Dollar als Leitwährung gehören dazu. Von 800 Militärbasen weltweit, vom IWF und den Economic Hitmen ist die Rede. Der Mord an John F. Kennedy sei eine öffentliche Hinrichtung gewesen, mit dem jeder weitere Präsident gewarnt ist: „Sogar unseren eigenen Präsidenten knallen wir ab, wenn der sich gegen das System richtet.“

Es ist klar. Derartige Reden sind selten – in der „Linken“ und auch in der Friedensbewegung. Die Querfront der US-imperialistischen Kräfte, die sich von den offensichtlichen Herrschaftsapparaten bis tief hinein in die "Linke" mit ihren Transatlantikern erstreckt, darf nicht aufgebrochen werden. Ein Imperium wäre keines, wenn es nicht mit aller Macht und mit allen Mitteln seinen Machterhalt betreiben würde. (PK)

Online-Flyer Nr. 479  vom 08.10.2014

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