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Medien
Nach einer arte-Sendung über Fidel Castro und Kuba vom 1.11.12
Konstruierte Lügengespinste
Von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait

Die Massenmedien, allen voran das Fernsehen ARD und ZDF, aber auch arte, manipulieren so krass, dass es einem den Atem verschlägt. Man könne „...sich einfach nicht vorstellen, dass derart rotzfrech gelogen wird", schreibt Willy Wahl, Herausgeber der Schweizer Internetseite "seniora". (1) Stimmt! Auch über die Geschichte der Kuba-Krise 1962 wird nur aus dem Blickwinkel US-höriger Atlantiker berichtet. Die USA/EU haben alles eingefädelt, um widerspenstige Regierungen wie in Kuba, Irak, Serbien, Syrien und Iran zu verjagen.

Fidel Castro (86) lebt immer noch – trotz "unserer" Medien und denen in den USA
Quelle: der venezolanische Sender teleSUR
 
Die überwiegend in den USA konstruierten Lügengespinste beherrschen die Öffentlichkeit, sogar zum aktuellen gesundheitlichen Zustand von Fidel Castro, wie neulich beim deutsch-französischen Fernsehsender arte. Der Maximo Leader reagierte prompt darauf mit einem unwiderruflichen Dementi durch seine persönliche hoch lebendige Erscheinung in einer Veranstaltung in Havanna. Der Hass gegen Fidel kennt keine Grenzen bei den US-amerikanischen Extremisten, vor allem im Kreis der Exil-Kubaner in Miami. Trotz des Desasters der US-Einmischungsoperation in der Schweinebucht, das schon lange der Vergangenheit angehört, ist dieser Hass und diese Frustration gegenüber Kuba nicht vorbei. Und der Sender arte macht sich zum Echo von diesem Hass, weil Frankreich jetzt in eine ähnlich wahnsinnige, zerstörerische imperialen Außenpolitik verwickelt ist, nämlich gegen Syrien.
 
Die medialen Lügen und Vertuschungen dienen vor allem dazu, die Außen- und Militärpolitik der USA in den Jahren 1961/62 unberücksichtigt zu lassen. Die Militärpolitik der USA ist seit US-Präsident Dwight Eisenhower dieselbe geblieben. Nichts Wesentliches hat sich an dieser Außenpolitik geändert. Auch künftig ist bei den heutigen Verhältnissen keine Änderung zu erwarten. Der Spielraum eines jeden US-Präsidenten ist eng und wirkt wie eine Zwangsjacke. Die extreme fehlgeleitete Politik der USA löst extreme Reaktionen aus. Es anders zu sehen oder mit dem Finger auf andere zu zeigen, ist grundfalsch und verkehrt. Kein Diplomat darf sich so vernebeln lassen, vor allem nicht, wenn durch die zu langen Irrwege der vielen US-Regierungen das Land nun am Abgrund steht. Viele hundert Milliarden Dollar kosteten bislang die inszenierten Kriege gegen die islamischen Gespenster. Zwei Kriege wurden in diesem Wahnsinn geführt, in dieser Paranoia, die die USA in den Ruin getrieben haben. Was steckt wirklich hinter den Wahnvorstellungen?
 
In seiner Abschiedsrede an die Nation (17.1.1961) warnte US-Präsident Dwight Eisenhower Amerika und die Welt vor dem wachsenden Einfluss des „military-industrial complex“. Dieses Zusammenwirken eines enormen militärischen Establishments und einer riesigen Rüstungsindustrie ist trotzdem neu in der amerikanischen Erfahrung. Und der US-Militär-Industrie-Komplex hat ein noch immer nicht richtig wahrgenommenes ungeheures Zerstörungspotential. Der weiter wachsende Einfluss dieses machtvollen gesellschaftlichen Konglomerats - seit der Zeit Eisenhowers - geht inzwischen so weit, dass die US-Regierung und ihre Satellitenregierungen in Europa und anderswo bedroht sind, von ihm vollständig gesteuert zu werden und die Demokratie ganz zu demontieren. Ein berufener pflichtbewusster Politiker darf sich damit nicht abfinden oder gar sich solchen verheerenden Umständen anpassen. Im Gegenteil: Hier sind Einhalt und Widerstand geboten.
 
Neues Geld fließt in die Todesmaschinerie, während die Städte am Boden liegen, Schulen und Krankenhäuser zugrunde gehen und die Medien mit ihren Lügen die Öffentlichkeit schon für die nächsten Kriege vorbereiten. Nur Lüge und Manipulation der Öffentlichkeit sind seit Kennedy noch raffinierter, dreister und erfolgreicher geworden. Die USA beeinflussen und manipulieren heute so gut wie alles. (Mehr dazu ist in der dreiteiligen NRhZ-Serie von Horst Schäfer über die "US-Seeblockade Kubas und Raketenkrise in der Karibik im Herbst 1962" zu erfahren, die in dieser Ausgabe endet.) 
 
Ein Gigant aus Hollywood, Errol Flynn, war fasziniert von dem Idealismus und der Bravour von Fidel Castro. Er besuchte die Insel und wurde Zeuge der Kubanischen Revolution. Errol Flynn würdigte Fidel Castro als Befreier der Kubaner von der Unterdrückung und Ausbeutung der Batista-Diktatur. Der Film Errol Flynns über die Wahrheit der Kubanischen Revolution und Fidel Castro wurde in den USA verboten aber in Moskau gezeigt. Der Film zeigt eine Welt von Armut, die Brutalität der diktatoriellen Polizei unter Fulgencio Batista und den Enthusiasmus der kubanischen Bevölkerung, Mittelschicht und Bauern zusammen, als Fidel und die Revolutionäre endlich siegten. Der von den USA verbotene Film wurde in die Hollywood-Archive verbannt. Kuba leidet immer noch an den Sanktionen, die die US-Regierung als Bestrafung für die eigenständige kubanische Politik in den 60er Jahren verhängen ließ.
 
Alle wichtigen Medienlügen über Kuba sind zu entlarven. Kuba bleibt ein armes Entwicklungsland. Ein Teil seines Territoriums ist immer noch von den USA besetzt. Angesichts der militärischen Überlegenheit des Gegners hat Havanna selbst zu Zeiten der US-gestützten Invasion in der Schweinebucht nie versucht, die Präsenz der Yankees auf Kuba mit Gewalt zu beenden. Im Gegenteil, die politisch Verantwortlichen haben immer ihr Möglichstes unternommen, um den USA keinen Vorwand für einen kriegerischen Angriff zu liefern. Allerdings wird Havanna auch in Zukunft nicht davon ablassen, die sofortige Rückgabe des besetzten Gebietes einzufordern.
 
Die UN-Vollversammlung in New York hat wiederholt den längsten aller US-Wirtschaftskriege, nämlich den gegen Kuba, verurteilt. Die UN-Staatengemeinschaft signalisierte durch eine überwältigende Mehrheit die Notwendigkeit, dass die Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade der Vereinigten Staaten von Amerika gegen Kuba beendet wird. Nur zwei Staaten – Israel und die USA – votieren ständig dagegen. Kuba feiert damit einen großen Rekord, während sich eine beschämende Isolation der USA in all ihrer Hässlichkeit vor den Augen der gesamten Welt bloßstellt.
 
Die US-Schreckensherrschaft muss endlich ein Ende haben. Die Öffentlichkeit muss ein für alle Male beginnen wahrzunehmen, wie sie wirklich ist, nämlich eine unermessliche Gefahr für die Menschheit und den Weltfrieden. Jahrzehntelang erstrahlten die USA in Stärke, Verlässlichkeit und Unbesiegbarkeit, aber dann haben sie sich selbst mit ihrer Show, mit ihrer Lüge und konstanten Androhungen übertroffen. Kuba wurde 1962 vor massiven Luftangriffen und Invasion mit Hilfe der im Land aufgestellten sowjetischen Raketen gerettet. Die Raketen dienten als Abschreckung, um die geplanten verhängnisvollen amerikanischen Angriffe unmöglich zu machen. Fidel Castro gab sein Einverständnis für die Installierung der sowjetischen Raketen in Kuba, als er von der Luftangriffs- und Invasionsplänen wusste
 
Die US-abhängigen Satellitenstaaten wie die EU-Mitglieder dürfen nicht weiter das Elend vor Augen ignorieren und so tun, als ob nichts geschehen wäre, vor allem nicht heute, wenn eine neuerliche Aggression von Seiten der USA, sei sie von US-amerikanischem Militär, sei sie vornehmlich erneut von Söldnern gegen Syrien im Gang ist. Kleine souveräne Länder reagieren ablehnend, gebieten angemessen Einhalt. Vom Sockel gestürzt sind die USA diplomatisch erledigt. Sie haben bestochen und bestechen weiter, um ihre Lügen medial zu behaupten und Politiker und Öffentlichkeit zu manipulieren. Das ganze miese Theater geht weiter und sie werden vor nichts zurückschrecken. Sie haben sich ständig in das Leben der Völkergemeinschaft eingemischt. Ergebene Medien verneinen oder blenden diese Realität völlig aus, unfähig mit Tatsachen umzugehen. Keiner will wissen, dass alles nur Schwindel war und immer noch ist. Sogar der Kalte Krieg war eine große Lüge und jämmerlich vergeudete Zeit. Hat Washington einmal gesagt, dass es ihm leid tut, was es den Menschen und Völkern angetan hat? Das Leben und internationale Beziehungen basieren auf Kommunikation und Wahrheit. Fehler gehören auch dazu. Dafür gerade zu stehen, zeichnet die Integrität einer Person, die Integrität eines Landes aus. Eingestandene, bereute Fehler sind zu verzeihen, Heuchelei nicht. Hat Washington jemals seine Fehler eingestanden und die Völkergemeinschaft um Vergebung gebeten? Vergebung ist möglich, aber nur wenn es vorher ehrliches Bekenntnis, Eingeständnis und Reue gibt. Nach der Vergebung kommt die Heilung und nach der Heilung ein Neubeginn. Aber bisher ist Washington weit davon entfernt, der Inbegriff von Integrität und Ehrlichkeit zu sein. Lug und Trug sind weiterhin die Grundlage der US-Außenpolitik. Eiskalt treibt das Weiße Haus eine grausame Gewalt-Politik von Zerstörung, Leid und Mord, denn die USA wollen über andere Menschen und Völker bestimmen, koste es, was es wolle, durch eine uneingeschränkte Kontrolle über alles. Sie spielen Gottesschicksal für uns alle. Es ist eine Macht von Egomanen, die über allem stehen wollen bis zum Schluss.
 
Demgegenüber können Außenpolitiker nur eine richtige Entscheidung treffen, wenn sie wissen, was zu entscheiden hat. Ehrlichkeit und Tapferkeit sind seltene Eigenschaften. Die USA haben ständig die Familie der Nationen angelogen, skrupellos. Sie haben alles inszeniert mit ihren Lügen, Manipulationen und Rachefeldzügen gegen Kuba, Irak, gegen Libyen, gegen Syrien und den Iran, und jetzt ist wieder mal Fidel Castro höchst persönlich dran. Nach einigen Mordversuchen in der Vergangenheit wird er nun für tot erklärt. Sie bestrafen und verleumden Länder und Staatschefs, die sich nicht ihrem Machtdiktat unterordnen. Derzeit sind sie in ihrer krankhaften Feindseligkeit und Besessenheit untauglich, den richtigen Weg der Selbstbefreiung zu suchen. Auch Deutschland ist nicht imstande, eine richtige Entscheidung zu treffen, nachdem es jahrzehntelang unter dem US-Machtdiktat bevormundet gelebt hat. Deutschland ist ebenso ein egoistischer verrohter Machtstaat geworden, der sich mit den US-Täuschungsmanövern arrangiert und sich schändlichen Intrigen angepasst hat. Eine solche Macht ist besonders hinterhältig und selbstsüchtig aber auch selbstzerstörerisch. Es ist die Bosheit par excellence, wie die unmenschlichen verheerenden Folgen in Syrien sie aktuell täglich feststellen lassen.
 
Die USA haben sich nicht mehr unter Kontrolle. Sie verstehen ihr eigenes Tun und Handeln nicht mehr. Sie haben längst die Kontrolle über sich selbst verloren. Haben sie jemals den Völkern geholfen, in deren Leben sie sich so grausam eingemischt hatten? Die US-Einmischung ist eher eine Qual für jeden, der sie erlebt hat. Die US-Außenpolitik ist durch ihre widerwärtigen Worte und Handlungen gekennzeichnet und gebrandmarkt. Ihr Verhalten ist umso abartiger, als die imperiale Dominanz-Idee heute anachronistisch geworden ist. Sie haben sich wegen Völkermord, Mord, Totschlag, Betrug, schwerem Diebstahl und Unterschlagung schuldig gemacht. Das ist das ernste Problem der USA-, aber auch der EU-Außenpolitik. Es geht nicht nur um Geschäft und Profit. Es geht um Werte, die viel bedeuten, wie Anstand und Fairness, Respekt vor dem Leben der Menschen und Völker. Für die Medien und Politiker geht es hauptsächlich darum zu verstehen, wie wichtig es ist, das Richtige zu tun - für sich selbst und für die gesamte Völkergemeinschaft. Herablassendes und arrogantes Verhalten führt nur weiter in die Isolation und zum Mangel an gegenseitigem Respekt. Die Frage nach Recht und Unrecht ist dringend in den Vordergrund zu stellen.
 
Ehrlichkeit und Integrität sind aber auch fremde Tugenden für die traditionelle deutsche politische Klasse. Seit der Hitler-Zeit hat sich diese politische Klasse mit Lügen und Inszenierungen abgefunden. Der deutsche Überfall auf Jugoslawien, der letzte unter NATO-Kommando 1999, bestätigt diesen erbärmlichen Zustand.
 
Machtbesessenheit und zügellose Besitzansprüche sind keine Basis für gute internationale Beziehungen, keine Basis für eine anerkannte dauerhafte internationale Ordnung. Die USA, Deutschland und die EU müssen sich für all den von ihnen angerichteten Schaden selbst verantworten, anstatt anderen die Schuld dafür zu geben, dass ihr Leben so den Bach hinuntergeht. Die Zeit, sich eingeschüchtert zu fühlen, ist vorbei. Der Ruf eines Landes ist sein eigenes Werk. Kriege, militärische Interventionen müssen endgültig aufhören. Sie haben zu viel Leid gekostet und verzerren die grundgesetzliche Verteidigungspflicht der Bundeswehr, indem sie sie zum inakzeptablen Angriff und Einmischung hinter der verbreiteten Lüge verdrehen, Krieg würde etwas Gutes tun und Frieden bringen. Es ist Zeit, die Waffen niederzulegen, abzurüsten und ein neues Leben mit neuen Zielen und Prioritäten zu ermöglichen. (PK)
 
Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait ist Juristin und Diplomatin a.D. und lebt seit dem Putsch gegen den Sozialisten und Präsidenten Chiles Salvador Allende in Deutschland
 
(1) http://seniora.org/index.php
 
Mehr Informationen über Kuba finden Sie bei der Freundschaftsgesellschaft BRD/Cuba unter http://www.cubafreundschaft.de/Home/home.html
 


Online-Flyer Nr. 379  vom 07.11.2012

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