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Lokales
Die Bedeutung Syriens und die Gefahr eines III. Weltkrieges
Alevitische Gemeinde Köln lädt ein
Von Charlotte Wielepp

Syrien, ein Land mit ebenso geopolitischer als auch traditionsreicher Bedeutung wie der Irak, wird neben dem Iran wiederholt zum Schauplatz der Geschichte. Syrien war Aufmarsch- und Grenzgebiet der anatolischen Hethiter gegen Ägypten (Schlacht bei Kades 1274 v. Chr., erster schriftlich fixierter Friedensvertrag zwischen Hethitern und Ägypten). Der Einfluss des Persischen Reiches erstreckte sich später bis nach Griechenland. Syrien und der Iran scheinen jetzt zum Brennpunkt einer erneut globalstrategischen Kehrtwende zu werden.
 
Nach dem Zusammenbruch des "real-existierenden Sozialismus" in Osteuropa verkündeten die USA ihren Führungsanspruch in einer "Neuen Weltordnung" in einer neuen Form der "Globalisierung". Die aktuelle große Finanzkrise, die inzwischen den realen Sektor erreicht hat, schwächte den "Neoliberalismus" als Ideologie erheblich. Der Westen steht als Pate für Demokratie, während er selbst die Rechte seiner Bürger ständig einschränkt und den Gürtel seiner Bevölkerung enger zieht. In Syrien und im ganzen Nahen Osten werden Auseinandersetzungen ausgetragen zum Übergang von einer kurzzeitig aufgekommenen unipolaren, jedoch für den Weltfrieden gefährlichen, zu einer wiederholt bipolaren Welt.
 
Vor diesem Hintergrund betrachtet ergebe die Proxy Intervention in Syrien als Stellvertreterkrieg ein neues Bild. Es geht also um einen globalen Interessenkonflikt: um Welthegemonie, um Energiequellen, um Wasservorräte. Doch warum unterstützt der Westen gerade Monarchien wie Katar und Saudi-Arabien in diesem Konflikt, die wiederum reaktionäre wahhabitisch-salafistische Islamisten und al-Kaida-Terroristen fördern? Wieso arrangiert sich die westliche Welt mit den Muslimbrüdern, z.B. in Ägypten oder in der Türkei? Sollen sie etwa eine akzeptablere Diktatur auf breitere gesellschaftliche Basis stellen?
 
Oder geht es um das "Projekt des Neuen Nahen Ostens", um eine "Balkanisierung"? Diese und ähnliche Fragen werden erörtert: Warum stellen die Alawiten und Schiiten, eine fortwährend unterdrückte Minderheit im Islam, nun ein Feindbild dar, während die sunnitischen Hassprediger zu "revolutionären Befreiern" und Kämpfern für Menschenrechte avancieren? Was passiert mit den Christen? Hat der Westen sie schon aufgegeben?
 
Einschätzungen zeigen: der Ausgang des Konflikts in und um Syrien wird die weltpolitische Wetterlage dramatisch verändern und zu einem Großkonflikt mit dem Iran und dem Westen führen, dabei vor allem Russland und China tangieren. Steht jetzt tatsächlich ein neuer Weltkrieg bevor? (PK)
 
Veranstalter: al-Liwa'iyun (Liwa Iskenderun Initiative)
Unterstützer: Alevitische Gemeinde Deutschland e.V., Alawitische Vereine in Europa
Ort: Alevitische Gemeinde Köln e.V., Alpenrosenweg 6, 50769 Köln-Seeberg
Zeit: 15. September 2012, 16:00 Uhr
Referenten: Michael Opperskalski (Journalist), Ali Dogan (Generalsekretär der Alevitischen Gemeinde Deutschland), Nihat Nalca (Vorsitzende des Europäischen Zentralrats der Alawiten), Vertreter/in Evangelische Kirche N.N., Vertreter Katholische Kirche N.N., Simon Jacob oder Vertreter (Syrisch-Orthodoxe Kirche Deutschland)
Anfahrt mit dem Auto: A1 Ausfahrt Merkenich, auf die Industriestrasse links in die Merianstrasse, links in die Neusser Landstrasse zweite Strasse rechts: Astemweg Erste Strasse rechts: Alpenrosenweg
Anfahrt ab Köln Hauptbahnhof: S-Bahn S 11 Richtung Düsseldorf Flughafen Terminal, Gleis 11 bis Haltestelle Chorweiler, dann mit dem Bus Linie 122 Richtung: Longerich Wilhelm-Sollmann-Str., Ausstieg: Seeberg, 4 min. zu Fuß
Anfahrt mit KVB Bahn und Bus: Linie 12 (Richtung Chorweiler) bis Haltestelle Wilhelm-Sollmann-, Umsteigen in Buslinie 122 (Richtung Chorweiler) bis Haltestelle Seeberg, Linie 15 (Richtung Chorweiler) bis Haltstelle Heimersdorf, Umsteigen in Buslinie 122 (Richtung Wilhelm-Sollmann-Straße), Ausstieg Seeberg, 4 min. zu Fuß;
weitere Infos: http://www.kvb-koeln.de/
 


Online-Flyer Nr. 370  vom 05.09.2012

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