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Lokales
Der 1. FC wieder mal auf Rundreise durch die Fußballprovinz
Absteigen tut weh
Von Hermann
Inzwischen bin ich wohl aus dem Alter für derartige Spielsachen raus, aber mit dem Problem der Proportionen sehe ich mich erneut konfrontiert: Der 1.FC Köln muss in der kommenden Saison erneut im Fürther Playmobilstadion antreten. Es müsste doch jedem auffallen, dass da was nicht zusammenpasst. Der Europapokalaspirant meines Herzens muss sich zum fünften Mal zur Rundreise durch die Fußballprovinz aufmachen. Dabei hatte ich vor nicht einmal einem Jahr der zweiten Liga 'leise Lebwohl' gesagt. Da dachte ich noch, der FC würde den Fahrstuhl endlich verlassen, jetzt muss ich wohl Angst haben, dass er das auf der falschen Etage macht.
Fürther Playmobilstadion - Hier soll der FC spielen?
Foto: Stadionwelt
Der Schmerz, den ein Abstieg verursacht, ist einem Außenstehenden (oder einem HSV-Fan) wohl nicht zu erklären. Es ist ein anderer Schmerz, als wäre eine geliebte Person gestorben. Als Bürger mit Abstiegshintergrund (um das Wort Absteiger zu vermeiden) ist man seinen geschätzten Verein nicht verlustig geworden, man befindet sich mit ihm lediglich in einem Rahmen, den man nicht als den passenden oder angenehmsten empfindet. Und man ist sich von vornherein bewusst, dass dieser Zustand geraume Zeit anhalten wird. Berufspendler werden ein ähnliches Gefühl von grauen Wintermorgenden auf Bahnsteigen kennen. Wenn die Zweitligasaison planmäßig verläuft - der Begriff `planmäßig´ ersetzt `erfolgreich´, da im Unterhaus kein Erfolg erzielt werden kann, der Aufstieg ist lediglich eine logische Konsequenz aus dem Abstieg - nimmt dieses Gefühl, ob der beginnenden Vorfreunde auf eine Zukunft in natürlicher und artgerechter Umgebung, stetig ab.
Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg voller Begegnungen, die zwar gemeinsam bestritten, aber komplett unterschiedlich betrachtet werden. Denn während sich die Gegenseiten auf die Begegnungen mit dem großen 1.FC Köln freuen, werden wir das als lästige Hindernisse auf dem Weg nach Hause wahrnehmen. Wir haben wohlklingende Ziele wie Hamburg, Bremen oder Schalke gegen Burghausen, Augsburg und Jena getauscht. Lediglich München bleibt für uns durch den Klassenerhalt von 1860 bestehen. Noch ein Verein, der erst lernen musste, die zweite Liga als Realität zu akzeptieren.
Trainingsmöglichkeit für den Wiederaufstieg?
Foto: Playmobil
Apropos Realität, wann immer die Rede vom Playmobilstadion war, malte ich mir in meiner knappen Fantasie ein Stadion aus Legosteinen aus, obwohl ich, wie gesagt, stets ein großer Gegner des Mischens von Spielzeugmarken war. Das liegt wahrscheinlich daran, dass es zu meiner Zeit von Playmobil kein Fußballstadion gab (das werden die Verantwortlichen im WM-Jahr bestimmt nachgeholt haben), Stadien aus Lego zu bauen war aber allerorts sehr populär. Hoffentlich ist das kein böses Omen für die kommende Saison. Wenn wir als Legomannschaft im Playmobilstadion auflaufen, haben wir wohl keine Chance. Wegen der Proportionen. Da scheitere ich doch lieber an der Überheblichkeit, mit der wir Kölner der zweiten Liga immer noch begegnen. Wie in diesen Zeilen unschwer zu erkennen ist.
Online-Flyer Nr. 44 vom 16.05.2006
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Der 1. FC wieder mal auf Rundreise durch die Fußballprovinz
Absteigen tut weh
Von Hermann
Inzwischen bin ich wohl aus dem Alter für derartige Spielsachen raus, aber mit dem Problem der Proportionen sehe ich mich erneut konfrontiert: Der 1.FC Köln muss in der kommenden Saison erneut im Fürther Playmobilstadion antreten. Es müsste doch jedem auffallen, dass da was nicht zusammenpasst. Der Europapokalaspirant meines Herzens muss sich zum fünften Mal zur Rundreise durch die Fußballprovinz aufmachen. Dabei hatte ich vor nicht einmal einem Jahr der zweiten Liga 'leise Lebwohl' gesagt. Da dachte ich noch, der FC würde den Fahrstuhl endlich verlassen, jetzt muss ich wohl Angst haben, dass er das auf der falschen Etage macht.
Fürther Playmobilstadion - Hier soll der FC spielen?
Foto: Stadionwelt
Der Schmerz, den ein Abstieg verursacht, ist einem Außenstehenden (oder einem HSV-Fan) wohl nicht zu erklären. Es ist ein anderer Schmerz, als wäre eine geliebte Person gestorben. Als Bürger mit Abstiegshintergrund (um das Wort Absteiger zu vermeiden) ist man seinen geschätzten Verein nicht verlustig geworden, man befindet sich mit ihm lediglich in einem Rahmen, den man nicht als den passenden oder angenehmsten empfindet. Und man ist sich von vornherein bewusst, dass dieser Zustand geraume Zeit anhalten wird. Berufspendler werden ein ähnliches Gefühl von grauen Wintermorgenden auf Bahnsteigen kennen. Wenn die Zweitligasaison planmäßig verläuft - der Begriff `planmäßig´ ersetzt `erfolgreich´, da im Unterhaus kein Erfolg erzielt werden kann, der Aufstieg ist lediglich eine logische Konsequenz aus dem Abstieg - nimmt dieses Gefühl, ob der beginnenden Vorfreunde auf eine Zukunft in natürlicher und artgerechter Umgebung, stetig ab.
Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg voller Begegnungen, die zwar gemeinsam bestritten, aber komplett unterschiedlich betrachtet werden. Denn während sich die Gegenseiten auf die Begegnungen mit dem großen 1.FC Köln freuen, werden wir das als lästige Hindernisse auf dem Weg nach Hause wahrnehmen. Wir haben wohlklingende Ziele wie Hamburg, Bremen oder Schalke gegen Burghausen, Augsburg und Jena getauscht. Lediglich München bleibt für uns durch den Klassenerhalt von 1860 bestehen. Noch ein Verein, der erst lernen musste, die zweite Liga als Realität zu akzeptieren.
Trainingsmöglichkeit für den Wiederaufstieg?
Foto: Playmobil
Apropos Realität, wann immer die Rede vom Playmobilstadion war, malte ich mir in meiner knappen Fantasie ein Stadion aus Legosteinen aus, obwohl ich, wie gesagt, stets ein großer Gegner des Mischens von Spielzeugmarken war. Das liegt wahrscheinlich daran, dass es zu meiner Zeit von Playmobil kein Fußballstadion gab (das werden die Verantwortlichen im WM-Jahr bestimmt nachgeholt haben), Stadien aus Lego zu bauen war aber allerorts sehr populär. Hoffentlich ist das kein böses Omen für die kommende Saison. Wenn wir als Legomannschaft im Playmobilstadion auflaufen, haben wir wohl keine Chance. Wegen der Proportionen. Da scheitere ich doch lieber an der Überheblichkeit, mit der wir Kölner der zweiten Liga immer noch begegnen. Wie in diesen Zeilen unschwer zu erkennen ist.
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