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Globales
Zur Rede Ahmadinejads auf der UN-Vollversammlung
Die verbotene Spur
Von Marcel Bartels
Es ist nicht das erste Mal, dass Vertreter westlicher Länder den Saal verlassen haben, in dem der Präsident der islamischen Republik Iran, Mahmud Ahmadinejad, eine Rede gehalten hat. So flüchteten sie beispielsweise im April 2009 bei seiner Rede[1] aus dem Saal der Antirassismus-Konferenz der UNO in Genf[2] und im September 2009 liefen sie seiner Rede bei der Generalausaussprache der UN-Vollversammlung[3] davon[4]. Die westlichen Massenmedien überschlugen sich anschließend regelmäßig dabei, die Reden des iranischen Staatspräsidenten mit Schlagworten wie "Hasstirade", "Eklat", "Provokation", "Antisemitismus" und "Judenfeindschaft" zu brandmarken. Doch sie versäumten es dabei genauso regelmäßig, ihre Leser darüber zu informieren, was Ahmadinejad tatsächlich gesagt hatte. Erst recht wurde von westlichen Massenmedien verschwiegen, dass Ahmadinejad in seinen Reden für die westliche Welt zwar in höchstem Maße unbequeme, aber gleichwohl wichtige Themen der Weltpolitik angesprochen hatte, wie beispielsweise die Frage, was die Staatsgründung Israels für die indigene palästinensische Bevölkerung bedeutete[5].
Mahmud Ahmadinejad - drei Theorien
zum 11. September
In seiner diesjährigen Rede[6][7] bei der Generalaussprache der UN-Hauptversammlung thematisierte Ahmadinejad unter anderem die Ereignisse des 11. September 2001 und die darauffolgende Besatzung von Afghanistan und Irak. Als er sagte, es habe geheißen, dass am 11. September circa 3000 Menschen ums Leben kamen, was alle bedauerten, aber in Afghanistan und Irak seien bislang Hunderttausende Menschen getötet worden und mehrere Millionen verwundet oder obdachlos und die Konflikte nähmen täglich weiter zu, verließen die Vertreter der USA, Kanadas, Costa Ricas und der Staaten der EU den Saal. Westliche Massenmedien kritisierten diesen Satz umgehend als Provokation des Aufrechnens von Opferzahlen[8].
Karikatur: Ursula Behr
Online-Flyer Nr. 269 vom 29.09.2010
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Globales
Zur Rede Ahmadinejads auf der UN-Vollversammlung
Die verbotene Spur
Von Marcel Bartels
Es ist nicht das erste Mal, dass Vertreter westlicher Länder den Saal verlassen haben, in dem der Präsident der islamischen Republik Iran, Mahmud Ahmadinejad, eine Rede gehalten hat. So flüchteten sie beispielsweise im April 2009 bei seiner Rede[1] aus dem Saal der Antirassismus-Konferenz der UNO in Genf[2] und im September 2009 liefen sie seiner Rede bei der Generalausaussprache der UN-Vollversammlung[3] davon[4]. Die westlichen Massenmedien überschlugen sich anschließend regelmäßig dabei, die Reden des iranischen Staatspräsidenten mit Schlagworten wie "Hasstirade", "Eklat", "Provokation", "Antisemitismus" und "Judenfeindschaft" zu brandmarken. Doch sie versäumten es dabei genauso regelmäßig, ihre Leser darüber zu informieren, was Ahmadinejad tatsächlich gesagt hatte. Erst recht wurde von westlichen Massenmedien verschwiegen, dass Ahmadinejad in seinen Reden für die westliche Welt zwar in höchstem Maße unbequeme, aber gleichwohl wichtige Themen der Weltpolitik angesprochen hatte, wie beispielsweise die Frage, was die Staatsgründung Israels für die indigene palästinensische Bevölkerung bedeutete[5].
Mahmud Ahmadinejad - drei Theorien
zum 11. September
NRhZ-Archiv
Karikatur: Ursula Behr
Die hinausgelaufenen Vertreter brachten sich damit um die Chance, den darauffolgenden Teil der Rede zu hören. Ahmadinejad legte dabei dar, dass es drei grundsätzlich unterschiedliche Theorien zum 11. September gäbe, nämlich "Überraschung", "Selbst gemacht" und "Vorabwissen". Ähnlich hatte der an der Universität Zürich lehrende Historiker Daniele Ganser vier Jahre zuvor im Schweizer Tagesanzeiger argumentiert[9]. Ahmadinejad brachte im Weiteren seine Zweifel an den Beweismitteln zum Ausdruck, die die von der der US-Regierung vertretene Überraschungstheorie stützen, forderte anhand von drei konkreten Fragen eine internationale Untersuchung der Ereignisse des 11. September und der darauffolgenden Kriegspolitik der USA durch eine unabhängige Faktenfindungsmission der UNO und kündigte an, dass Iran im nächsten Jahr eine internationale Konferenz zum Thema Terrorismus ausrichten werde.
Die zweite Frage richtete sich auch an diejenigen, die keinerlei Zweifel daran haben, dass die US-Regierung von den Ereignissen des 11. September überrascht war:
"Angenommen die Theorie der US-Regierung träfe zu, ist dann der massive Feldzug, ein regelrechter Krieg und die Tötung von Hunderttausenden von Menschen die richtige Art, um gegen eine Terrorgruppe vorzugehen?"
Mit dieser Frage steht Mahmud Ahmadinejad nicht nur bezüglich des Irak-Krieges, wo es seit langem weit verbreitete Initiativen gibt, die dafür Verantwortlichen vor Gericht zu stellen[10], sondern auch bezüglich des Afghanistan-Krieges alles andere als isoliert da. So brachte beispielsweise Dieter Deiseroth, Völkerrechtsexperte und Richter am Bundesverwaltungsgericht, im Jahr 2009 in der Frankfurter Rundschau seine Zweifel an der Rechtmäßigkeit des militärischen Einsatzes in Afghanistan zum Ausdruck und machte darauf aufmerksam, dass Art. 2 Nr. 3 der UN-Charta ausdrücklich vorsieht, "dass alle Staaten ihre internationalen Streitigkeiten, also auch diejenigen etwa über eine Auslieferung von Tatverdächtigen, ausschließlich durch friedliche Mittel beizulegen haben" und "kein Wahlrecht zwischen einer friedlichen Streitbeilegung (Art. 2 Ziff. 3 UN-Charta) und einer militärischen Gewaltanwendung (Art. 51 UN-Charta), soweit Letztere über die unmittelbare Abwehr eines aktuellen, also gegenwärtigen "bewaffneten Angriffs" hinausgeht", besteht[11]. Doch anstelle Beweise vorzulegen und die Auslieferung des als Hintermann der Tat verdächtigen saudischen Staatsbürgers Osama Bin Laden ernsthaft zu betreiben, griffen die USA Afghanistan militärisch an und besetzten das Land.
Auch Zweifel an der Wahrhaftigkeit und Richtigkeit der offiziellen US-Darstellung, 19 von Osama Bin Laden instruierte Selbstmörder seien für die Ereignisse des 11. September verantwortlich und hätten mit dem Verbrechen die US-Regierung überrascht, sind, wie anhand von Umfragen[12] und der weltweiten 911-Truth-Bewegung zu sehen ist, weltweit verbreitet, insbesondere auch unter Experten[13]. Die Zweifel reichen auch in den USA bis in höchste Kreise aktiver Anti-Terror-Experten. So erklärte das FBI, der Grund dafür, dass das FBI Osama Bin Laden auf der offiziellen Most-Wanted-Liste des FBI[14] zwar wegen der Bombenattentate auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania, aber nicht wegen 9/11 zur Fahndung ausgeschrieben hat, liege darin, dass dem FBI harte Beweise dafür fehlen, um Osama Bin Laden wegen 9/11 verfolgen zu können[15]. "Das schreit geradezu nach Aufklärung," meinte Deiseroth zu so offensichtlichen Widersprüchen[16].
Es liegt auf der Hand, warum die USA an einer ernsthaften Untersuchung von 9/11 und der darauf folgenden Kriegspolitik der USA trotzdem kein Interesse haben. Käme bei einer solchen Untersuchung heraus, dass Teile der US-Regierung am 3000-fachen Mord des 11. September 2001 beteiligt waren, so bedeutete das neben unangenehmen Strafverfahren eine offizielle Feststellung, dass die USA tatsächlich ein, wie es "Weltwoche"-Journalist Hanspeter Born ausdrückte, "bis ins Innerste verrottetes, krankes Land" wären. Damit diese Feststellung nicht getroffen wird, käme den USA in einer
internationalen Untersuchung die Rolle zu, im Detail zu beweisen, dass
ihr teurer Sicherheitsapparat einschließlich Luftverteidigung und
geheimdienstlicher Aufklärung in Summe ein unfähiger Haufen von
Totalversagern war und die politische Führung der USA obendrein zu dumm
war, um auf einen Terroranschlag mit anderen Mitteln als dem Beginn von opferreichen und auch für die USA selbst verheerenden Besatzungskriegen zu reagieren. [17]Auch dieses aus US-Perspektive bestmögliche Untersuchungsergebnis wäre für die USA sehr unangenehm und ihrem Führungsanspruch in der Welt ausgesprochen hinderlich. Es verwundert deshalb wenig, dass auf Personen in den USA und mit den USA verbündeten Staaten Druck ausgeübt wird, wenn sie Zweifel an der offiziell verbreiteten Version der USA zu den Ereignissen von 9/11 äußern, so wie das beispielsweise der früheren französischen Ministerin Christine Boutin geschehen ist[18].
internationalen Untersuchung die Rolle zu, im Detail zu beweisen, dass
ihr teurer Sicherheitsapparat einschließlich Luftverteidigung und
geheimdienstlicher Aufklärung in Summe ein unfähiger Haufen von
Totalversagern war und die politische Führung der USA obendrein zu dumm
war, um auf einen Terroranschlag mit anderen Mitteln als dem Beginn von opferreichen und auch für die USA selbst verheerenden Besatzungskriegen zu reagieren. [17]Auch dieses aus US-Perspektive bestmögliche Untersuchungsergebnis wäre für die USA sehr unangenehm und ihrem Führungsanspruch in der Welt ausgesprochen hinderlich. Es verwundert deshalb wenig, dass auf Personen in den USA und mit den USA verbündeten Staaten Druck ausgeübt wird, wenn sie Zweifel an der offiziell verbreiteten Version der USA zu den Ereignissen von 9/11 äußern, so wie das beispielsweise der früheren französischen Ministerin Christine Boutin geschehen ist[18].
Ahmadinejad hat sich obendrein zur möglichen Motivlage der USA geäußert, falls die Verbrechen des 11. September unter Beteiligung von Teilen der US-Regierung verübt worden sein sollten. Die Selbst-Gemacht-Theorie präsentierte er in seiner Ansprache wie folgt:
"Das Ereignis wurde durch Teile der US-Regierung zum Hervorrufen einer Wende im absteigenden Wirtschaftsverlauf und zur Vorherrschaft der USA im Nahen Osten und Rettung des zionistischen Regimes inszeniert."
Mit dem zionistischen Regime, das durch 9/11 gerettet worden sei, ist Israel gemeint. Was Ahmadinejad damit angesprochen hat, ist die verbotene Spur. Wie auf der regierungskritischen US-Webseite "What Really Happened" nachzulesen ist, gilt es unter US-Ermittlern als Karriere-Selbstmord, Israelis geheimdienstlicher Aktivitäten zu verdächtigen[19]. Wie der Friedensaktivist und langjährige demokratische Kongressabgeordnete Tom Hayden[20] 2006 rückblickend selbstkritisch mitteilte, gilt in den USA Ähnliches auch für Politiker: sich mit Israel anzulegen, bedeutet in der Regel das Ende der Karriere[21]. Journalisten, die, wie beispielsweise Justin Raimondo es sehr frühzeitig machte[22], israelischen Spuren folgen, oder Israel unterstellen, von 9/11 und den darauf folgenden US-Kriegen profitiert zu haben[23], handeln sich den Vorwurf ein, übelste antisemitische und faschistische Verschwörungstheorien einer jüdischen Weltverschwörung im Stile der Protokolle der Weisen von Zion zu verbreiten[24][25]. Selbst innerhalb des 9/11-Truth-Movements ist das Verfolgen von Spuren nach Israel problematisch, denn wer dort in Richtung Israel weisenden Spuren nachgeht, handelt sich leicht den Vorwurf ein, sich mit Rechtsextremisten und Holocaustleugnern gemein zu machen, damit die Aufklärungsbewegung zu diskreditieren und ihr dadurch zu schaden[26].
Unter Experten hat die These, 9/11 oder die darauffolgenden Kriege seien maßgeblich von israelischen Interessen geleitet, in jüngster Zeit trotzdem an Gewicht gewonnen. Bahnbrechend dabei war die Arbeit von Mearsheimer und Walt, die im Jahr 2006 im Detail nachwiesen, dass es in den USA eine sehr mächtige Israel-Lobby gibt, die maßgeblichen Einfluss auf die Nahostpolitik der USA hat. Wurde der maßgebliche Einfluss der Israel-Lobby im April 2006 noch als obskure Verschwörungstheorie dargestellt[27], so wurde im April 2010 berichtet, der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu glaube, US-Präsident Barack Obama "seinen Willen mithilfe der großen Pro-Israel-Bewegung in den USA aufzwingen" zu können[28]. Unbemerkt von der breiten Öffentichkeit gewinnt auch die aus dem Studium der Israel-Lobby gewonnene Erkenntnis von Mearsheimer und Walt, dass pro-israelisches Kalkül neokonservativer US-Kräfte, Israel und die Israel-Lobby Schlüsselrollen bei der Vorbereitung des Angriffes auf den Irak innehatten[29], unter Experten zunehmend an Boden[30]. Schon länger ist bekannt, wie das eng mit Israel zusammenarbeitende[31] "Office of Special Plans" im Pentagon gezielt zusammengelogene "Feith-based Information"[32] zur Vorbereitung der Invasion des Irak produzierte. Wenn nun bekannt ist, dass der Irak-Krieg in erster Linie zur Durchsetzung israelischer Interessen geführt wurde, und die umstrittenen Ereignisse des 11. September die für den Angriffskrieg notwendige Kriegstimmung in der Bevölkerung der USA geschaffen haben, liegt die Frage nahe, ob es möglich ist, dass 9/11 eine False-Flag-Attacke mit israelischer Beteiligung war.
Alan Hart, pensionierter Nahost-Experte der BBC, erklärte im Mai diesen Jahres sinngemäß, er vermute, dass der Plan, Flugzeuge in das World Trade Center zu steuern, tatsächlich von Islamisten stammte, dann Israel und die neokonservative Regierung der USA durch die übliche geheimdienstliche Infiltrierung davon erfuhren, analysierten, dass die geplanten Anschläge der Verwicklichung ihrer kriegerischen Interessen dienten, und deshalb beschlossen, die Anschläge erfolgreich geschehen zu lassen. Zu dieser Vermutung passen Berichte über die Sabotage von Ermittlungen vor den Anschlägen[33][34][35] und das erstaunliche Versagen der US-Luftabwehr. Alan Hart beruft sich bei seiner Analyse auf das 1996 von einer vom pro-israelischen Neokonservativen Richard Perle[36] geführten Gruppe im US-Thinktank IASPS - der übrigens im Jahr 2000 den USA geraten hat, Afghanistan zu besetzen[37] - für den damals frisch gewählten israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu erstellte Dokument "A Clean Break: A New Strategy for Securing the Realm"[38], in dem die Entfernung Saddam Husseins von der Macht geplant wurde[39] und auf das im Jahr 2000 von anderen Freunden Israels in den USA herausgegebene Dokument "Rebuilding America's Defenses"[40], in dem erklärt wurde, ein neues Pearl Harbor könne den Aufbau erstrebenswerter Weltdominanz durch die USA beschleunigen. Geschichtlich Interessierten ist bekannt, dass es zu der Frage, ob die damalige US-Regierung über den japanischen Angriff auf Pearl Harbor 1941 vorab informiert war, so viele Zweifel gibt, dass dazu im Laufe der Jahre in den USA bereits zehn offizielle Untersuchungen durchgeführt wurden[41]. Bezüglich des israelischen Motives gab Alan Hart an, er glaube, 9/11 und die nachfolgenden Kriege sollten der Ablenkung der Weltöffentichkeit vom fortgesetzten Kolonialisierungsprozess in den besetzten palästinensischen Gebieten dienen[42].
Der frühere Top-Spion bei der NATO, Rainer Rupp[43], stellt sich die Frage nach einer Verwicklung Israels offenbar auch. In seinem kürzlich publizierten Artikel "Unter falscher Flagge" macht er unter Verweis auf geschichtlich bekannte Tatsachen darauf aufmerksam, dass die Anschläge vom 11. September 2001 nicht die ersten wären, in die Geheimdienste verwickelt sind und dass die US-Militärakademie SAMS dem israelischen Geheimdienst Mossad noch kurz vor den Anschlägen die Fähigkeit bescheinigte, Amerikaner anzugreifen und es so aussehen zu lassen, als wären es Araber gewesen[44].
Auch Veteranen des US-Militärs sind in jüngerer Zeit mit der These an die Öffentlichkeit getreten, dass Israel in die Anschläge des 11. September involviert sein könnte. So hat Alan Sabrosky, ehemaliger Studiendirektor am US Army War College und Vietnam-Veteran des U.S. Marine Corps, im März 2010 erklärt, Israel habe 9/11 gemacht und das US-Militär wisse das[45]. Gordon Duff, Vietnam-Veteran der Marines und Senior Editor von "Veterans Today" sagt zu Ahmadinejads Redeteil bezüglich 9/11 schlicht, dass er die Wahrheit sagt[46].
Der wohl bestinformierte Vertreter der These, Israel glaube, von 9/11 und dem darauffolgenden US-Krieg gegen den Irak profitiert zu haben, ist jedoch jemand anders. Der österreichische Staatssender ORF berichtete im April 2008[47]:
"Wir profitieren von einer Sache, und das sind die Angriffe auf die Zwillingstürme und das Pentagon sowie der amerikanische Kampf im Irak", sagte Netanjahu einem Bericht der israelischen Tageszeitung "Ma'ariv" zufolge bei einem Vortrag an der Bar-Ilan-Universität. Diese Ereignisse hätten die öffentliche Meinung in den USA "zu unseren Gunsten umschwenken lassen", sagte der Chef des rechtsgerichteten Likud laut ORF.
Es ist hier von eben jenem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu die Rede, der sich im Sommer 2001 damit brüstete, den Nahost-Friedensprozess erfolgreich sabotiert zu haben, dabei Siedlern versprach, Amerika würde ihnen bei der Fortsetzung des Kolonialisierungsprozesses der West Bank nicht in ihren Weg kommen, da es leicht in die richtige Richtung zu bewegen sei[48], und dessen alter Bekannter Larry Silverstein[49] wenige Wochen vor 9/11 die asbestverseuchten Türme des WTC kaufte und sie bemerkenswert gut gegen Terroranschläge versicherte[50].
Als Antwort auf die Forderung des iranischen Präsidenten nach einer internationalen Faktenfindungskommission der UNO zu 9/11 und den darauf folgenden Kriegen gab Mark Kornblau, der Sprecher der US-Delegation bei den Vereinten Nationen, eine Presseerklärung heraus, in der es lediglich hieß, die "abscheulichen Verschwörungstheorien" und "antisemitischen Ausfälle" Ahmadinejads seien ebenso "widerwärtig wie wahnsinnig und vorhersehbar"[51]. Westliche Medien leisteten sich wieder einmal kollektiv Beschimpfungen und das Unterstellen von Geisteskrankheit[52] und andere plumpe Stimmungsmache gegen den Präsidenten Irans und unterließen es dabei auch wie gewohnt, ihre Leser die Rede selbst beurteilen zu lassen[53]. Diesmal scheint die Situation noch ernster als in den Jahren zuvor zu sein. US-Präsident Barack Obama, der seinen im April mit Netanjahu begonnenen Machtkampf im Juli verloren hat[54], sah sich höchstpersönlich zu einer inhaltsleeren Erklärung veranlasst, in der er behauptete, die Rede Mahmud Ahmadinejads sei "beleidigend" und "hasserfüllt" gewesen und "nicht zu entschuldigen"[55]. Ahmadinejad ließ sich jedoch nicht einschüchtern und bestätigte am Tag nach seiner Rede noch einmal, dass er zu seiner Forderung nach einer Untersuchung von 9/11 steht[56]. (PK)
Quellen:
- Badische Zeitung im April 2009: Ahmadinedschads Genfer Rede im Wortlaut (Archiv)
- Die Welt am 21.09.2009: Irans Establishment feiert Ahmadinedschad
- Salem-News am 23.09.2010: Full text of Ahmadinejad's Speech to the UN General Assembly (Archiv)
- Tagesschau.de am 24.09.2009: Alte Anfeindungen und der Wille zum Aufbruch (Archiv)
- Der Freitag am 23.04.2009: Was genau sagte Ahmadinedschad in Genf?
- IRIB am 25.09.2010: Teil 1 der Ansprache Ahmadinedschads vor der UNO-Vollversammlung (Archiv)
- IRIB am 25.09.2010: 2. Teil der Ansprache Ahmadinedschads vor UNO-Vollversammlung (Archiv)
- Hamburger Abendblatt am 24.09.2010: Ahmadinedschad sorgt für Eklat bei Rede in New York (Archiv)
- Daniele Ganser am 09.09.2006 im Tagesanzeiger: Der erbitterte Streit um den 11. September (Archiv)
- siehe z.B.: Internationales Tribunal über den Irak-Krieg
- Dieter Deiseroth am 26.11.2009 in der Frankfurter Rundschau: Jenseits des Rechts
- Wikipedia: September 11 attacks opinion polls
- Siehe z.B.: Patriots Question 9/11
- FBI Most Wanted: Osama Bin Laden (Archiv vom 26.09.2010)
- Mathias Bröckers am 08.06.2006: FBI: "Keine Beweise gegen Bin Laden"
- Dieter Deiseroth am 15.12.2009 bei Telepolis: "Das schreit geradezu nach Aufklärung"
- Eric Margolis am 12.09.2010: 9/11 - Die Mutter aller Zufälle
- Wikipedia: Christine Boutin - 9/11
- What Really Happened: The Israeli Spy Ring
- Wikipedia: Tom Hayden
- Tom Hayden bei CounterPunch: I Was Israel’s Dupe
- Justin Raimondo am 22.03.2002: The Truth, at last
- Justin Raimondo am 06.10.2003: Israel is the problem
- ADL: Conspiracy Theories About Jews and 9/11 Cause Dangerous Mutations in Global Anti-Semitism
- Stephen Schwartz am 15.03.2005: Justin Raimondo: An American Neo-Fascist
- 9-11 Review: Holocaust Denial Versus 9/11 Truth
- Christoph von Marschall am 05.04.2006 im Tagesspiegel: Die USA, die Israel-Lobby und der Rest
- Christoph von Marschall am 09.04.2010 in der Zeit: Netanjahus Machtkampf mit Obama
- Stephen M. Walt am 08.12.2009: On Afghanistan, Iraq, and the Lobby: A response to Peter Beinart
- Mehdi Hasan am 07.02.2010 im New Statesman: What role did Israel play in the run-up to the Iraq war?
- Julian Borger am 17.07.2003 im Guardian: The spies who pushed for war
- Robert Dreyfuss und Jason Vest 01/2004 bei Mother Jones: The Lie Factory
- Wikipedia: Anthony Shaffer
- APFN: Coleen Rowley's Memo to FBI Director Robert Mueller
- History Commons: Behrooz Sarshar
- What Really Happened: Israeli Spying: The Mother of all Scandals
- IASPS: The Afghan Vortex
- Zfacts: "A Clean Break: A New Strategy for Securing the Realm"
- Karen Kwiatkowski am 15.07.2006 bei Antiwar: Israel Makes Its 'Clean Break'
- Wikipedia: Project for the New American Century
- Wikipedia: Pearl Harbor advance-knowledge debate
- Youtube: Mitschnitt: Alan Hart in der Kevin Barrett Show
- Wikipedia: Rainer Rupp
- Rainer Rupp am 11.09.2010 in der jungen Welt: Unter falscher Flagge
- Veterans Today am 19.03.2010: Sabrosky interview ties Israel to 9/11
- Gordon Duff am 24.09.2010 bei Veterans Today: What Ahmadinejad isn't telling us
- ORF im April 2008: Netanjahu bezeichnete 9/11 als gut für Israel (Archiv)
- Jonathan Cook am 19.07.2010: Netanyahu: America Won't Get in Our Way
- David Yerushalmi bei IASPS: Resurrection
- What Really Happened: Silverstein Makes a Huge Profit off of the 9/11 Attacks
- Spiegel: Ahmadinedschad sorgt im Uno-Plenum für Eklat
- z.B. Bild: Irrer von Teheran hetzt gegen die USA, Blick: Ahmadinedschad sorgt vor Uno für Eklat
- 12inch im Forum der Piratenpartei: Iran fordert Untersuchung von 9/11 durch die UNO (Archiv)
- Tikkun Magazine am 7.7.2010: Obama Capitulates to Netanyahu
- RTL am 24.09.2010: Obama: Ahmadinedschads Worte unentschuldbar (Archiv))
- Press TV: Ahmadinejad stands by 9/11 probe call
Online-Flyer Nr. 269 vom 29.09.2010
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