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Aktueller Online-Flyer vom 19. April 2024  

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Aktuelles
Erwerbslose rufen zur bundesweiten Demonstration auf
Mindestens 80 Euro mehr!
Von KOS

Bringen Sie Kochtopf und Kochlöffel mit! Wütend über Milliardengeschenke an Banken und Sparpakete für die Ärmsten der Gesellschaft? Der Zorn in der Gesellschaft über die schwarz-gelbe Politik wächst. Am 10. Oktober wird zur Demonstration in Oldenburg aufgerufen. Die NRhZ druckt den Aufruf für unsere Leserinnen und Leser ab. Die Redaktion.

Ungläubiges Staunen, dass mit der Streichung des Elterngelds für Hartz-IV-Beziehende in erwünschte und unerwünschte Kinder unterschieden wird? Sauer, dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden? Flaues Gefühl im Magen, weil die Gesundheit immer teurer, die Rente immer kleiner und die Zukunft immer ungewisser wird? Null Verständnis dafür, warum es in einer reichen Gesellschaft immer noch keinen gesetzlichen Mindestlohn und kein ausreichendes Einkommen für alle geben soll? Abgenervt von Westerwelle und Co? Ohnmachtsgefühle, denn was kann man schon tun? Noch in diesem Jahr muss die Bundesregierung die Hartz-IV-Sätze neu berechnen.


Entwürdigt und entrechtet mit 3,94 Euro am Tag für's Essen
Foto: Hans-Dieter Hey - gesichter zei(ch/g)en

Viele Erwerbslosengruppen fordern für Erwachsene 500 Euro, viele gewerkschaftliche Initiativen mindestens 440 Euro. Aber noch in diesem Jahr muss es genug Geld geben für eine ausreichende und ausgewogene Ernährung. Für Ernährung gibt’s heute für Erwachsene nur 118 Euro monatlich, pro Tag 3,94 Euro, für ein 13-jähriges Kind gar nur 2,76 Euro. Das ist ein gesellschaftlicher Skandal. Wenigstens 80 Euro mehr im Monat sind für eine ausreichende und einigermaßen ausgewogene Ernährung notwendig!
 
Wenig Hartz IV ist schlecht für alle
 
Mit Hartz IV sind wir gezwungen, bei Aldi und Lidl einzukaufen. Aber wir wollen nicht als Rechtfertigung für den Preiskrieg der Discounter missbraucht werden. Mit ihrer wachsenden Marktmacht bedrohen sie die Existenz kleiner Lebensmittelproduzenten, sind verantwortlich für unmenschliche Löhne und Arbeitsbedingungen auf der ganzen Welt und zerstören mit immer weiteren Transportwegen die Umwelt.
 
Uns ist die Qualität unserer Ernährung und unserer Umwelt nicht egal. Und es ist uns auch nicht egal, unter welchen Bedingungen – weltweit – die Lebensmittel produziert und verkauft werden und wie dabei mit unserer Umwelt und den Tieren umgegangen wird. Wir wollen faire, gerechte und nachhaltige Arbeits- und Lebensbedingungen für alle Menschen auf der ganzen Welt! Mit dieser Einstellung stehen wir nicht alleine da: Gewerkschaften und Landwirte streiten mit uns.
 
Wir bestehen darauf, dass der von allen erarbeitete gesellschaftliche Reichtum gerecht verteilt wird. Jeder Mensch hat ein Recht auf ein menschenwürdiges Einkommen, egal ob er gerade Arbeit hat oder nicht! Die Demonstration findet am Sonntag, 10. Oktober 2010, in Oldenburg statt. Treffpunkt ist um 13 Uhr an der Südseite des Hauptbahnhofs. Am 9. Oktober findet in Oldenburg eine Veranstaltung zur Neufestsetzung der Regelsätze statt. Einen Fachvortrag hält Rudolf Martens, Experte des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Mehr zum Aufruf "Krach statt Kohldampf! (HDH)
 
KOS ist die Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Erwerbslosengruppen in Berlin. Mehr hier!


Online-Flyer Nr. 267  vom 15.09.2010

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