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Filmclips
“Ein publizistisches Sicherheitsrisiko“
Von Peter Kleinert



Als „publizistisches Sicherheitsrisiko" bezeichnete der Chef des Kölner Medienkonzerns M.DuMont Schauberg (MDS), Alfred Neven DuMont, 1996 den Redakteur und Gewerkschafter Hartmut Schergel, um dessen Kündigung nach 25 Jahren untadeliger Redakteursarbeit beim Kölner Stadt-Anzeiger vor dem Arbeitsgericht - ohne Erfolg übrigens - zu begründen. Immerhin lieferte er uns so dankenswerterweise den Titel für sein eigenes Filmporträt, das wir auf dem ein Jahr später unter Ministerpräsident Clement gestoppten “unabhängigen NRW-Fernsehfenster“ KANAL 4 am Karnevalssonntag 1997 senden konnten. 2006 wurde Clement Aufsichtsrat bei M.DuMont Schauberg.

Als “publizistisches Sicherheitsrisiko“ hatte sich schon viele Jahre vor seinem Partner Wolfgang Clement auch Verlagsherr Alfred Neven DuMont selbst erwiesen. Ein Beispiel von vielen aus dem Film: Einen von seiner stellvertretenden Chefredakteurin bei den Autoren Werner Rügemer und Erasmus Schöfer nach einer Rundfunksendung für die Wochenendbeilage des KStA bestellten kritischen Artikel erkannten die Autoren bei dessen Veröffentlichung nicht mehr wieder: An 82 Stellen war er geändert, zum Teil ins Gegenteil umgeschrieben worden - zugunsten der für die Vergiftung des Kölner Abwassers Verantwortlichen im Rathaus und in Kölner Betrieben. Unter anderem darüber berichtet Werner Rügemer in dem hier vorliegenden Filmausschnitt und in seinem - ganz sicher nicht zur Freude des “Kölner Klüngels“ - aktualisierten und erweiterten Buch „COLONIA CORRUPTA“, aus dem wir in dieser und zwei weiteren NRhZ-Ausgaben einige Kapitel vorab veröffentlichen können.
 
Unsere Produktionsfirma “KAOS Film- und Video-Team Köln“ musste RTL, auf dessen Frequenz bei den öffentlich-rechtlichen Sendern weniger beliebte Projekte zehn Jahre lang unzensiert gesendet werden konnten, diesmal durch eine Einstweilige Verfügung beim Kölner Landgericht davon abhalten, den Film über das “publizistische Sicherheitsrisiko“ aus dem Programm für den Karnevalssonntag 1997 zu kippen, obwohl darin sogar Alfred Nevens Rolle als Kölner Karnevalsprinz dokumentiert wird. Den Verdacht, Neven, der durch eine - natürlich - abgeschlagene Bitte um ein Interview von dem Projekt erfahren hatte, könnte bei RTL telefonisch interveniert haben, ließ dieser vor Gericht zurückweisen: Im Gegenteil: ein leitender Mitarbeiter seines Verlages habe in diesem Telefongespräch mit RTL sogar ausdrücklich darum ersucht, den Film auf alle Fälle zu senden, ließ der Verleger vortragen. Weshalb wir ihn trotzdem durch eine Einstweilige Verfügung durchsetzen mussten, konnte uns niemand hinreichend erklären.

Ob der Grund für das vorgetragene Interesse Neven DuMonts an einer Veröffentlichung seines Filmporträts gewesen sein könnte, dass dies die bis dahin erste und bis heute wohl immer noch einzige Fernsehsendung gewesen ist, in der auf die Erfolge der Kölner Verlegerfamilie in der Nazizeit aufmerksam gemacht wurde? Auch dazu mehr in Werner Rügemers neuer Ausgabe von “COLONIA CORRUPTA“. (PK)  .


"Ein publizistisches Sicherheitsrisiko" - Wie der Kölner Verleger Alfred Neven DuMont einen Redakteur rausschmeißt und eine Stadt beherrscht.
Autor: Peter Kleinert, Auftraggeber: Kanal 4, Produktionsjahr: 1997, Länge: 29 und 56 Minuten, Kamera: Hans Hausmann, Lars Jessen, Sybille Stürmer, Ton: Rico Prauss, Schnitt: Dorothee Plaß, Moritat und Musik: Rolly Brings und Klaus der Geiger, Bomben und Tricks: Michaela Jordan, Sprecher: Josef Tratnik.
Weitere Informationen und Bestellmöglichkeit unter www.kaos-archiv.de

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