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Die Zerbrechlichkeit der Ruhe
White Noise
Von Hans-Dieter Hey
Chinesischer Knipser „Diana"
Quelle: Wikipedia
Ursprünglich war Apparat in den 1960er Jahren nur für den chinesischen Binnenmarkt gedacht, wurde aber aufgrund des geringen Preises schnell ein Exportschlager. Der Apparat für 120er-Rollfilm für 4x4 cm – in Zeiten der automatisierten Digitalfotografie zunehmend antiquarisch – störte mit den Einschränkungen einer festen Belichtungszeit von nur 1/60 Sekunde oder „B“ und drei Blendenwerten (Himmel bedeckt, teilweise bedeckt, sonnig) offenbar niemanden. Auch erhebliche Bildeinbußen durch das Billigobjektiv wegen deutlicher Vignettierung (Randabschattung am Bildrand) sabotierte den Spaß beim Fotografieren nicht.
Auf jedenfall nicht Uwe Krahn, der mit seiner Serie „White Noise“ im Analogformat eine ergreifende Stimmung erzeugt. Zunächst wird der Blick über verschwommene Bilder auf Vögel gelenkt. Das erinnert sofort an Alfred Hitchcocks Film „Die Vögel“. Doch eigentlich meint Uwe Krahn die dort enthaltene Stille, vielleicht die Stille als Sehnsucht. Zum Film gibt es drei Interpretationen, die R. Wood („Hitchcock's Films Revisited“) geliefert hat. Am ehesten eignet sich seine kosmologische Interpretation, in der die aufgescheuchten Vögel in ihrer Verwirrung die Verkörperung eines unauflösbaren chaotischen Rests in der prekären Ordnung des Universums ausdrücken, die zu jeder Zeit aus dem Gleichgewicht geraten kann. Die Vögel stören flatterhaft-lärmend die tiefe, weiße Ruhe im Bild, den schweigenden Raum. Man fühlt sich gestört und wünscht sich die Ruhe zurück, denn sie ist – nach Lao Tse – die größte Offenbarung. Eine Auswahl finden Sie in der Neuen Rheinischen Zeitung, die Ausstellung ist noch bis zum 4.10. in der Fotopension Köln zu sehen.
Online-Flyer Nr. 214 vom 09.09.2009
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Die Zerbrechlichkeit der Ruhe
White Noise
Von Hans-Dieter Hey
Chinesischer Knipser „Diana"
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Auf jedenfall nicht Uwe Krahn, der mit seiner Serie „White Noise“ im Analogformat eine ergreifende Stimmung erzeugt. Zunächst wird der Blick über verschwommene Bilder auf Vögel gelenkt. Das erinnert sofort an Alfred Hitchcocks Film „Die Vögel“. Doch eigentlich meint Uwe Krahn die dort enthaltene Stille, vielleicht die Stille als Sehnsucht. Zum Film gibt es drei Interpretationen, die R. Wood („Hitchcock's Films Revisited“) geliefert hat. Am ehesten eignet sich seine kosmologische Interpretation, in der die aufgescheuchten Vögel in ihrer Verwirrung die Verkörperung eines unauflösbaren chaotischen Rests in der prekären Ordnung des Universums ausdrücken, die zu jeder Zeit aus dem Gleichgewicht geraten kann. Die Vögel stören flatterhaft-lärmend die tiefe, weiße Ruhe im Bild, den schweigenden Raum. Man fühlt sich gestört und wünscht sich die Ruhe zurück, denn sie ist – nach Lao Tse – die größte Offenbarung. Eine Auswahl finden Sie in der Neuen Rheinischen Zeitung, die Ausstellung ist noch bis zum 4.10. in der Fotopension Köln zu sehen.
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