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Lokales
"Bahnschwelle" wird Thema im Kölner Kulturausschuss
Mahnmal im Karneval entfernt
Von Hildegard Miensopust
Die "Bahnschwelle", die seit Ende Januar an die Verstrickungen der Deutschen Bahn AG in NS-Verbrechen erinnerte, ist während der Karnevalstage vom Bahnhofsvorplatz entfernt worden. Die LINKS-Fraktion im Kölner Stadtrat will das im Kulturausschuss zum Thema machen.

Erinnerung an NS-Verbrechen
Foto: NRhZ-Archiv
Die Initiative "Die Bahn Erinnern", darunter auch junge Menschen des Jugendclubs Courage Köln, hatte Ende Januar 2006 auf dem Hauptbahnhofsvorplatz neben dem Zeit-Café ein Denkmal errichtet, das an die letzte Eisenbahnfahrt von Millionen Menschen in die NS-KZ und Vernichtungslager erinnern sollte. Die Mittäterschaft der Reichsbahn bei den NS-Verbrechen wurde deshalb im Rahmen der Kundgebung "11.000 Kinder" durch eine hölzerne Eisenbahnschwelle angeklagt. Ihre Nachfolgerin Deutsche Bahn sollte sich endlich ihrer Mitverantwortung stellen, wurde auf der Kundgebung gefordert. (Die NRhZ berichtete ikn ihrem Flyer 31 darüber.)
Die Deutsche Bahn stellt sich bis heute nicht dieser Verantwortung. Am Rosenmontag hat das Bahnhofsmanagement handstreichartig das Mahnmal entfernt und im Schließfachbereich deponiert, wo es kaum wahrgenommen werden kann.
Wolfgang Breuer,kulturpolitischer Sprecher der Fraktion, hierzu: "Die Bahn hat hier eigenmächtig gehandelt. Die Ordnungsbehörde wurde überhaupt nicht gefragt. Das Denkmal stand zwar auf Bahngelände, die Nutzung ist aber vertraglich der Stadt Köln übertragen worden. Der Einwand, das Mahnmal sei eine `Stolperschwelle´ auf einem Rettungsweg, ist ein Vorwand."

Vom Bahn-Management entfernt
Foto: NRhZ-Archiv
Für den Rosenmontag war vorsorglich entlang der Bahnhofsfront ein "Rettungsweg" durch die Bahnpolizei eingerichtet worden, da man befürchtete, den Bahnhofsvorplatz nicht befahren zu können. Die Bahnschwelle stand in einem Winkel am Zeit-Café, der von Rettungsfahrzeugen überhaupt nicht befahren werden kann. Eine einfache Holzwand, wie sie auch die Kölner Geschäftsleute zum Schutze ihrer Schaufenster verwenden, hätte für den Montag genügt, um die Fahrzeuge `in der Spur´ zu halten und das Mahnmal zu sichern.
Wolfgang Breuer: "Das Denkmal muss vorerst an den alten Standort zurück. Dort hat die Stadt das Sagen, und nicht der Bahnhofsmanager. Die Bahn darf sich nicht weiter verweigern. Ein geeigneter Platz im Bahnhof lässt sich bestimmt einvernehmlich finden. Nur so gibt es schließlich einen örtlichen und inneren Zusammenhang mit dem Gedenken an die Verstrickungen der Bahn in NS-Verbrechen." Er werde das in der nächsten Sitzung des Kulturausschusses am 21.März zur Sprache bringen.

Nun ist der Kulturausschuss gefragt
Foto: Paula Schaefer
Barbara Moritz, Vorsitzende der grünen Ratsfraktion, teilte dazu mit: "Für Stadt Köln und Deutsche Bahn ist dies eine gute Gelegenheit, sich mit der nationalsozialistischen Geschichte auseinanderzusetzen und Farbe zu bekennen. Sich eindeutig gegen "Rechts" zu stellen, ist besonders wegen der anstehenden Nazi-Aufmärsche in Ehrenfeld und Porz jetzt unbedingt notwendig. Mit der Schwelle haben Stadt und Bahn hierzu die Möglichkeit - sie sollten sie nicht vertun!"
+++ Aktuell +++
Kurz vor Redaktionsschluß wurde der NRhZ-Redaktion vom Jugendclub Courage mitgeteilt, daß die Bahnschwelle - offenbar aufgrund der Ankündigung, sie zum Thema im Kulturausschuß der Stadt Köln zu machen, am Dienstag von einigen der InitiatorInnen aus dem Gepäckzentrum des Hauptbahnhofs "nach einigen Wirren um Zuständigkeiten" wieder auf den Bahnhofsvorplatz neben dem "Zeitcafe" gebracht wurde.

Die Rückkehr der Bahnschwelle
Foto: Soodeh Zahedi
Online-Flyer Nr. 34 vom 07.03.2006
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Lokales
"Bahnschwelle" wird Thema im Kölner Kulturausschuss
Mahnmal im Karneval entfernt
Von Hildegard Miensopust
Die "Bahnschwelle", die seit Ende Januar an die Verstrickungen der Deutschen Bahn AG in NS-Verbrechen erinnerte, ist während der Karnevalstage vom Bahnhofsvorplatz entfernt worden. Die LINKS-Fraktion im Kölner Stadtrat will das im Kulturausschuss zum Thema machen.

Erinnerung an NS-Verbrechen
Foto: NRhZ-Archiv
Die Initiative "Die Bahn Erinnern", darunter auch junge Menschen des Jugendclubs Courage Köln, hatte Ende Januar 2006 auf dem Hauptbahnhofsvorplatz neben dem Zeit-Café ein Denkmal errichtet, das an die letzte Eisenbahnfahrt von Millionen Menschen in die NS-KZ und Vernichtungslager erinnern sollte. Die Mittäterschaft der Reichsbahn bei den NS-Verbrechen wurde deshalb im Rahmen der Kundgebung "11.000 Kinder" durch eine hölzerne Eisenbahnschwelle angeklagt. Ihre Nachfolgerin Deutsche Bahn sollte sich endlich ihrer Mitverantwortung stellen, wurde auf der Kundgebung gefordert. (Die NRhZ berichtete ikn ihrem Flyer 31 darüber.)
Die Deutsche Bahn stellt sich bis heute nicht dieser Verantwortung. Am Rosenmontag hat das Bahnhofsmanagement handstreichartig das Mahnmal entfernt und im Schließfachbereich deponiert, wo es kaum wahrgenommen werden kann.
Wolfgang Breuer,kulturpolitischer Sprecher der Fraktion, hierzu: "Die Bahn hat hier eigenmächtig gehandelt. Die Ordnungsbehörde wurde überhaupt nicht gefragt. Das Denkmal stand zwar auf Bahngelände, die Nutzung ist aber vertraglich der Stadt Köln übertragen worden. Der Einwand, das Mahnmal sei eine `Stolperschwelle´ auf einem Rettungsweg, ist ein Vorwand."

Vom Bahn-Management entfernt
Foto: NRhZ-Archiv
Für den Rosenmontag war vorsorglich entlang der Bahnhofsfront ein "Rettungsweg" durch die Bahnpolizei eingerichtet worden, da man befürchtete, den Bahnhofsvorplatz nicht befahren zu können. Die Bahnschwelle stand in einem Winkel am Zeit-Café, der von Rettungsfahrzeugen überhaupt nicht befahren werden kann. Eine einfache Holzwand, wie sie auch die Kölner Geschäftsleute zum Schutze ihrer Schaufenster verwenden, hätte für den Montag genügt, um die Fahrzeuge `in der Spur´ zu halten und das Mahnmal zu sichern.
Wolfgang Breuer: "Das Denkmal muss vorerst an den alten Standort zurück. Dort hat die Stadt das Sagen, und nicht der Bahnhofsmanager. Die Bahn darf sich nicht weiter verweigern. Ein geeigneter Platz im Bahnhof lässt sich bestimmt einvernehmlich finden. Nur so gibt es schließlich einen örtlichen und inneren Zusammenhang mit dem Gedenken an die Verstrickungen der Bahn in NS-Verbrechen." Er werde das in der nächsten Sitzung des Kulturausschusses am 21.März zur Sprache bringen.

Nun ist der Kulturausschuss gefragt
Foto: Paula Schaefer
Barbara Moritz, Vorsitzende der grünen Ratsfraktion, teilte dazu mit: "Für Stadt Köln und Deutsche Bahn ist dies eine gute Gelegenheit, sich mit der nationalsozialistischen Geschichte auseinanderzusetzen und Farbe zu bekennen. Sich eindeutig gegen "Rechts" zu stellen, ist besonders wegen der anstehenden Nazi-Aufmärsche in Ehrenfeld und Porz jetzt unbedingt notwendig. Mit der Schwelle haben Stadt und Bahn hierzu die Möglichkeit - sie sollten sie nicht vertun!"
+++ Aktuell +++
Kurz vor Redaktionsschluß wurde der NRhZ-Redaktion vom Jugendclub Courage mitgeteilt, daß die Bahnschwelle - offenbar aufgrund der Ankündigung, sie zum Thema im Kulturausschuß der Stadt Köln zu machen, am Dienstag von einigen der InitiatorInnen aus dem Gepäckzentrum des Hauptbahnhofs "nach einigen Wirren um Zuständigkeiten" wieder auf den Bahnhofsvorplatz neben dem "Zeitcafe" gebracht wurde.

Die Rückkehr der Bahnschwelle
Foto: Soodeh Zahedi
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