SUCHE
Unabhängige Nachrichten, Berichte & Meinungen
Druckversion
Kommentar
Warum Rauchen verboten ist, Kriege und Atomkraft aber erlaubt sind
Grüße an Godot
Von Christian Heinrici
Die Antiraucherkampagne treibt weltweit ohnehin schon die wahnwitzigsten Tabakblüten: Beispielsweise im bisherigen Rauchermekka, der Türkei, dürfen sogar mittlerweile nicht mal mehr Kaugummizigaretten produziert werden, weil es an Rauchgewohnheiten erinnert.

Absurde Blüten auch in Bayern – Rauchverbotsschild an der U-Bahn-Halte-
stelle „Münchener Freiheit" | Foto: Winnie Quan
Da durften die Hinterbänkler auf der EU-Ersatzbank auch nicht fehlen, und setzten, für die ganze Europäische Union verbindlich, ein Rauchverbot durch – also das heißt für die EU-Bürger, die wieder einmal nicht gefragt wurden. Ganz nach dem Motto: „USA, geh du voran, wir folgen dir!“ Da passt es doch, dass es in den 30er Jahren die Nazis waren, die den Begriff des „Passivrauchens“ erfanden und in Deutschland das erste Rauchverbot durchsetzten – natürlich vor dem Krieg, später brauchte man die Glimmstengel dann ja wieder, um die Nerven zu beruhigen. Der Krieg war auch bekanntlich ohnehin schon für die meisten Menschen furchtbar ungesund...
Apropos „ungesund“ – offensichtlich suchen sich die Volksvertreter nach wie vor ziemlich gut aus, wann sie sich um die „Volksgesundheit“ kümmern:
Beispielsweise beim Wiederausstieg aus dem Atomausstieg, also beim Wiedereinstieg sozusagen, den – anscheinend gut bezahlte – Lobbyisten in der CDU momentan versuchen, salonfähig zu machen, ist Gesundheit auf einmal kein Thema mehr... Zumal die „Großen Acht“ auf ihrem Gipfel in Japan ja genau das empfohlen haben: Wiedereinstieg in das Atom, „um das Klima zu retten...“ Schöne Grüße an Godot, falls Sie ihn treffen sollten, Herr Sarkozy!

Auf Politiker abzuaschen kann zusätzlich beruhigen...
Fotos: Tomasz Sienicki, Guillaume Paumier | Grafik: Christian Heinrici
Bei dem Atomunfall kürzlich in Frankreich, wo 30.000 Liter uranverseuchtes Wasser ausliefen, war es den Behörden auch viel wichtiger, dass die Raucher brav auf der Straße standen, als die Bevölkerung rechtzeitig zu informieren, „das Wasser dann lieber doch nicht zu trinken...“
Auch die zwanzig Atomsprengköpfe, die in Büchel in der Eifel lagern und die sogar die US-Luftwaffe „irgendwie unsicher“ findet, sind nach Meinung der Bundesregierung wohl keine Gesundheitsgefährdung. Und wenn „unsere Volksvertreter“ nun beschließen werden, neben den schon über 3.000 vorhandenen Soldaten mehr als 1.000 weitere nach Afghanistan zu schicken, geht es dabei sicher nicht um die frische Bergluft am Hindukusch.
Und in Köln interessieren die jüngsten Chemieunfälle in Dormagen und Worringen nur am Rande, wie auch die durchs ganze Rheinland führende giftige BAYER-Pipeline, der vollkommen unnötige Ausbau des Godorfer Hafens bei gleichzeitiger Vernichtung der Sürther Rheinauen sowie der Ankauf von Müll aus Neapel, um „endlich mal die Niehler Müllverbrennungsanlage so richtig auszulasten...“ Ja, das alles interessiert nur am Rande: Hauptsache die Raucher stehen auf der Straße und „verpesten nicht länger die Umwelt“.

Husten Sie den Rauchergesetzgebern eins! | Foto: toothroot
Da tut es doch irgendwie wohl zu sehen, wie Hunderte Kölner Kneipiers diesem grassierenden Schwachsinn hochbezahlter Politlobbyisten nicht länger auf den Leim gehen und an jeder Ecke „Raucherklubs“ aus der Erde sprießen lassen. Sicher ein schönes Beispiel zivilen Ungehorsams, von dem diese Welt noch ein kleines Quäntchen mehr gebrauchen könnte. Versuchen Sie es doch auch mal, und wenn nur auf eine Zigarettenlänge. In diesem Sinne! (PK)
Online-Flyer Nr. 155 vom 16.07.2008
Druckversion
Kommentar
Warum Rauchen verboten ist, Kriege und Atomkraft aber erlaubt sind
Grüße an Godot
Von Christian Heinrici
Die Antiraucherkampagne treibt weltweit ohnehin schon die wahnwitzigsten Tabakblüten: Beispielsweise im bisherigen Rauchermekka, der Türkei, dürfen sogar mittlerweile nicht mal mehr Kaugummizigaretten produziert werden, weil es an Rauchgewohnheiten erinnert.

Absurde Blüten auch in Bayern – Rauchverbotsschild an der U-Bahn-Halte-
stelle „Münchener Freiheit" | Foto: Winnie Quan
Da durften die Hinterbänkler auf der EU-Ersatzbank auch nicht fehlen, und setzten, für die ganze Europäische Union verbindlich, ein Rauchverbot durch – also das heißt für die EU-Bürger, die wieder einmal nicht gefragt wurden. Ganz nach dem Motto: „USA, geh du voran, wir folgen dir!“ Da passt es doch, dass es in den 30er Jahren die Nazis waren, die den Begriff des „Passivrauchens“ erfanden und in Deutschland das erste Rauchverbot durchsetzten – natürlich vor dem Krieg, später brauchte man die Glimmstengel dann ja wieder, um die Nerven zu beruhigen. Der Krieg war auch bekanntlich ohnehin schon für die meisten Menschen furchtbar ungesund...
Apropos „ungesund“ – offensichtlich suchen sich die Volksvertreter nach wie vor ziemlich gut aus, wann sie sich um die „Volksgesundheit“ kümmern:
Beispielsweise beim Wiederausstieg aus dem Atomausstieg, also beim Wiedereinstieg sozusagen, den – anscheinend gut bezahlte – Lobbyisten in der CDU momentan versuchen, salonfähig zu machen, ist Gesundheit auf einmal kein Thema mehr... Zumal die „Großen Acht“ auf ihrem Gipfel in Japan ja genau das empfohlen haben: Wiedereinstieg in das Atom, „um das Klima zu retten...“ Schöne Grüße an Godot, falls Sie ihn treffen sollten, Herr Sarkozy!

Auf Politiker abzuaschen kann zusätzlich beruhigen...
Fotos: Tomasz Sienicki, Guillaume Paumier | Grafik: Christian Heinrici
Bei dem Atomunfall kürzlich in Frankreich, wo 30.000 Liter uranverseuchtes Wasser ausliefen, war es den Behörden auch viel wichtiger, dass die Raucher brav auf der Straße standen, als die Bevölkerung rechtzeitig zu informieren, „das Wasser dann lieber doch nicht zu trinken...“
Auch die zwanzig Atomsprengköpfe, die in Büchel in der Eifel lagern und die sogar die US-Luftwaffe „irgendwie unsicher“ findet, sind nach Meinung der Bundesregierung wohl keine Gesundheitsgefährdung. Und wenn „unsere Volksvertreter“ nun beschließen werden, neben den schon über 3.000 vorhandenen Soldaten mehr als 1.000 weitere nach Afghanistan zu schicken, geht es dabei sicher nicht um die frische Bergluft am Hindukusch.
Und in Köln interessieren die jüngsten Chemieunfälle in Dormagen und Worringen nur am Rande, wie auch die durchs ganze Rheinland führende giftige BAYER-Pipeline, der vollkommen unnötige Ausbau des Godorfer Hafens bei gleichzeitiger Vernichtung der Sürther Rheinauen sowie der Ankauf von Müll aus Neapel, um „endlich mal die Niehler Müllverbrennungsanlage so richtig auszulasten...“ Ja, das alles interessiert nur am Rande: Hauptsache die Raucher stehen auf der Straße und „verpesten nicht länger die Umwelt“.

Husten Sie den Rauchergesetzgebern eins! | Foto: toothroot
Da tut es doch irgendwie wohl zu sehen, wie Hunderte Kölner Kneipiers diesem grassierenden Schwachsinn hochbezahlter Politlobbyisten nicht länger auf den Leim gehen und an jeder Ecke „Raucherklubs“ aus der Erde sprießen lassen. Sicher ein schönes Beispiel zivilen Ungehorsams, von dem diese Welt noch ein kleines Quäntchen mehr gebrauchen könnte. Versuchen Sie es doch auch mal, und wenn nur auf eine Zigarettenlänge. In diesem Sinne! (PK)
Online-Flyer Nr. 155 vom 16.07.2008
Druckversion
NEWS
KÖLNER KLAGEMAUER
FILMCLIP

FRIEDEN OHNE NATO #1 ::: konferenz in köln ::: wolfgang pawlik und blue flower
Von Arbeiterfotografie
FOTOGALERIE