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Lokales
Osterferien auf Ameland
„Körnerstraße 77“ – Folge 28
Von Klaus Jünschke
In der 15-jährigen Geschichte der Kinder- und Jugendarbeit des Kölner Appell gegen Rassismus e.V. hat es viele Tagesausflüge gegeben, auch ein paar mal Wochenendausflüge mit Zelten, aber noch nie eine längere Reise. Diese Premiere haben wir in diesem Jahr in den Osterferien erlebt. 21 Kinder und Jugendliche und sechs Erwachsene verbrachten acht Tage im Dorf Hollum auf der holländischen Nordseeinsel Ameland, in einem Haus, das uns die Solinger Gruppe des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes (DPWV) vermietet hat. Die Reise war für alle TeilnehmerInnen kostenlos. Alle Erwachsenen haben ehrenamtlich für ihr Gelingen gesorgt.
Die Idee zu dieser Reise entstand im Landesjugendamt, von dem die ersten vier Hefte der KÖRNERSTRASSE 77 gefördert wurden. Wie es dazu kam, ist eine eigene kleine Geschichte.
In einem Gespräch im Jugendamt wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass in Deutschland Kinder unter 13 Jahren kein Geld verdienen dürfen – es sei denn, sie hätten dafür eine Ausnahmegenehmigung. Die bekommen Kinder zum Beispiel für Theateraufführungen oder für Film- und Rundfunkproduktionen.
Die rettende Idee
Was also tun in einer Gruppe, wie unserer Zeitungs-AG, in der die jüngste Teilnehmerin zehn und die älteste 17 Jahre alt ist und wo es zum Konzept der Gruppenarbeit gehört, dass sich die Kinder und Jugendlichen durch den Verkauf der Zeitung ein Taschengeld verdienen können? Die rettende Idee kam von der Ehrenfelder Jugendpflegerin, die meinte, dass vom Geldverdienen dann nicht mehr die Rede sein kann, wenn der Erlös des Zeitungsverkaufs in einen gemeinsamen Topf kommt, aus dem dann zum Beispiel Ausflüge finanziert werden. Ein Mitarbeiter des Landesjugendamtes stellte in Aussicht: „Wenn ihr durch den Zeitungsverkauf 1.000 Euro zusammengespart habt, können wir euch 3.000 dazu geben und ihr könnt zusammen verreisen.“ Er wusste, dass die meisten Kinder und Jugendlichen aus der Gruppe nicht nur kein Taschengeld haben, sondern auch noch nie in den Ferien verreist gewesen sind.
Ferien auf Ameland
Fotos: Körnerstraße 77
Ein halbes Jahr nach diesen Gesprächen war das Geld beisammen und die Reise konnte organisiert werden. Gilan und Madlin berichten in den nächsten Artikeln darüber.
Was zum Lachen
Als wir von Ameland zurück waren, hatten wir nicht nur ein schönes Ferienerlebnis hinter uns, an das gerne zurückgedacht wird, es gab auch was zum Lachen, als in einer Serie im Boulevard-Blatt „Express“ zu lesen war, wann und wie einige Promis ihr erstes Geld verdient hatten. Bei einer Reihe bekannter Kölner dauerte es bis zum 18. Lebensjahr, bis sie die erste eigene Mark verdient hatten. Bei den meisten anderen war es viel früher. Der ehemalige Bundessozialminister Norbert Blüm hatte schon als Achtjähriger gegen Bezahlung auf dem Feld Kartoffeln gelesen. Ein Knochen-Job für einen damals Achtjährigen, wie er sich erinnerte. Der Lohn war ein halber Sack Kartoffel.
Kölnarena-Chef Ralf Bernd Assenmacher, heute 64, hatte mit 12 auf Parkplätzen das erste eigene Geld verdient, indem er beim Einparken behilflich war und in seinem Wohnort Bayenthal verdiente er sich durch Botengänge und Einkaufen für die Nachbarn noch was dazu. Der Oberste Hüter der Ordnung in der Stadt, Kölns Polizeipräsident Klaus Steffenhaben, war auch erst zehn, als er sich durch den Verkauf von Kerzen für einen wohltätigen Zweck das erste eigene Geld verdiente. Sein Verdienst war das Trinkgeld, das er behalten durfte. (PK)
Die „Körnerstraße 77“-Redaktion wüsste gern, was Euch an den Beiträgen aus dem Heft nicht gefällt und was Euch gefällt und was Ihr Euch für eine Kinder- und Jugendzeitschrift für Ehrenfeld wünscht.
Adresse: Körner Str. 77 – 79, 50823 Köln
Tel: 0221-9521198 – 99, Fax: 0221-9521197
E-mail: koelnerappell@t-online.de
Homepage: www.koelnerappell.de
Spenden zur Unterstützung des Projekts an Kölner Appell
Konto-Nr. 7042000
bei der Bank für Sozialwirtschaft (BLZ 370 205 00)
Online-Flyer Nr. 150 vom 11.06.2008
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Osterferien auf Ameland
„Körnerstraße 77“ – Folge 28
Von Klaus Jünschke
In der 15-jährigen Geschichte der Kinder- und Jugendarbeit des Kölner Appell gegen Rassismus e.V. hat es viele Tagesausflüge gegeben, auch ein paar mal Wochenendausflüge mit Zelten, aber noch nie eine längere Reise. Diese Premiere haben wir in diesem Jahr in den Osterferien erlebt. 21 Kinder und Jugendliche und sechs Erwachsene verbrachten acht Tage im Dorf Hollum auf der holländischen Nordseeinsel Ameland, in einem Haus, das uns die Solinger Gruppe des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes (DPWV) vermietet hat. Die Reise war für alle TeilnehmerInnen kostenlos. Alle Erwachsenen haben ehrenamtlich für ihr Gelingen gesorgt.
Die Idee zu dieser Reise entstand im Landesjugendamt, von dem die ersten vier Hefte der KÖRNERSTRASSE 77 gefördert wurden. Wie es dazu kam, ist eine eigene kleine Geschichte.
In einem Gespräch im Jugendamt wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass in Deutschland Kinder unter 13 Jahren kein Geld verdienen dürfen – es sei denn, sie hätten dafür eine Ausnahmegenehmigung. Die bekommen Kinder zum Beispiel für Theateraufführungen oder für Film- und Rundfunkproduktionen.
Die rettende Idee
Was also tun in einer Gruppe, wie unserer Zeitungs-AG, in der die jüngste Teilnehmerin zehn und die älteste 17 Jahre alt ist und wo es zum Konzept der Gruppenarbeit gehört, dass sich die Kinder und Jugendlichen durch den Verkauf der Zeitung ein Taschengeld verdienen können? Die rettende Idee kam von der Ehrenfelder Jugendpflegerin, die meinte, dass vom Geldverdienen dann nicht mehr die Rede sein kann, wenn der Erlös des Zeitungsverkaufs in einen gemeinsamen Topf kommt, aus dem dann zum Beispiel Ausflüge finanziert werden. Ein Mitarbeiter des Landesjugendamtes stellte in Aussicht: „Wenn ihr durch den Zeitungsverkauf 1.000 Euro zusammengespart habt, können wir euch 3.000 dazu geben und ihr könnt zusammen verreisen.“ Er wusste, dass die meisten Kinder und Jugendlichen aus der Gruppe nicht nur kein Taschengeld haben, sondern auch noch nie in den Ferien verreist gewesen sind.
Ferien auf Ameland
Fotos: Körnerstraße 77
Ein halbes Jahr nach diesen Gesprächen war das Geld beisammen und die Reise konnte organisiert werden. Gilan und Madlin berichten in den nächsten Artikeln darüber.
Was zum Lachen
Als wir von Ameland zurück waren, hatten wir nicht nur ein schönes Ferienerlebnis hinter uns, an das gerne zurückgedacht wird, es gab auch was zum Lachen, als in einer Serie im Boulevard-Blatt „Express“ zu lesen war, wann und wie einige Promis ihr erstes Geld verdient hatten. Bei einer Reihe bekannter Kölner dauerte es bis zum 18. Lebensjahr, bis sie die erste eigene Mark verdient hatten. Bei den meisten anderen war es viel früher. Der ehemalige Bundessozialminister Norbert Blüm hatte schon als Achtjähriger gegen Bezahlung auf dem Feld Kartoffeln gelesen. Ein Knochen-Job für einen damals Achtjährigen, wie er sich erinnerte. Der Lohn war ein halber Sack Kartoffel.
Kölnarena-Chef Ralf Bernd Assenmacher, heute 64, hatte mit 12 auf Parkplätzen das erste eigene Geld verdient, indem er beim Einparken behilflich war und in seinem Wohnort Bayenthal verdiente er sich durch Botengänge und Einkaufen für die Nachbarn noch was dazu. Der Oberste Hüter der Ordnung in der Stadt, Kölns Polizeipräsident Klaus Steffenhaben, war auch erst zehn, als er sich durch den Verkauf von Kerzen für einen wohltätigen Zweck das erste eigene Geld verdiente. Sein Verdienst war das Trinkgeld, das er behalten durfte. (PK)
Die „Körnerstraße 77“-Redaktion wüsste gern, was Euch an den Beiträgen aus dem Heft nicht gefällt und was Euch gefällt und was Ihr Euch für eine Kinder- und Jugendzeitschrift für Ehrenfeld wünscht.
Adresse: Körner Str. 77 – 79, 50823 Köln
Tel: 0221-9521198 – 99, Fax: 0221-9521197
E-mail: koelnerappell@t-online.de
Homepage: www.koelnerappell.de
Spenden zur Unterstützung des Projekts an Kölner Appell
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