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Literatur
Wolfgang Bittner über seine justizkritische Lyrik:
"Weiter wachsam sein."
Von Peter Kleinert

Wir beginnen heute mit einer Serie justizkritischer Lyrik aus dem im Jahr 2005 im Verlag Ossietzky neu aufgelegten Buch des 1941 in Gleiwitz/Oberschlesien, heute Gliwice/Polen geborenen Schriftstellers Dr. Wolfgang Bittner. Der Titel: "Rechts-Sprüche - Texte zum Thema Justiz".

Zu diesem Buch schreibt der Autor in seinem Nachwort: "Solange bei uns Bürgerrechte ohne Not eingeschränkt werden, an den Gerichten Parteilichkeit, grobe Ungerechtigkeiten, Kleinlichkeit und groteske Unverhältnismäßigkeit vorkommen, solange rechte Gewalttäter lediglich zu Bewährungsstrafen verurteilt werden, solange Verbündete wie die USA Todesurteile vollstrecken (die sich nicht selten nachträglich als Fehlurteile erweisen) oder im Strafvollzug mittelalterliche Verhältnisse herrschen, heißt es weiter wachsam zu sein."

Wolfgang Bittner lebt als freier Schriftsteller in Köln. 1972 promovierte er über ein strafrechtliches Thema und legte das zweite juristische Staatsexamen ab. Er ging verschiedenen Berufs- und Erwerbstätigkeiten nach, u.a. als Fürsorgeangestellter, Verwaltungsbeamter und Rechtsanwalt. Ausgedehnte Reisen führten ihn nach Vorderasien, Mexiko und Kanada. Wolfgang Bittner schreibt für Erwachsene, Jugendliche und Kinder. Einige seiner mehr als 50 Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Er erhielt mehrere Literaturpreise, war im Bundesvorstand des VS, ist Mitglied des PEN und arbeitet für Zeitungen, Zeitschriften, Hörfunk und Fernsehen.

Wolfgang Bittner
Wolfgang Bittner
Foto: privat



Hier eine Auswahl von Bittners mehr als 50 Büchern: "Niemandsland" - ein Roman über das Gefühl der Heimatlosigkeit in Deutschland. Nachdenken darüber, wie wir heute leben, wie wir dahin gekommen sind, was unser latentes Unwohlsein ausmacht und die zeitweisen Glücksmomente in Frage stellt. Die Geschichte einer Bewusstwerdung vor dem Hintergrund der Entwicklung in der alten Bundesrepublik. Der Roman führt zurück in die achtziger Jahre. Der Ich-Erzähler, ein Universitätsdozent, gerät in eine Sinnkrise und Depression, aus der er sich durch das Erfassen seiner eigenen Geschichte zu befreien versucht. Er hat sich einen Standort geschaffen, doch die scheinbare Geborgenheit wird nach und nach brüchig. Das Gefühl der Sinnlosigkeit lähmt und lässt zugleich ahnen, dass die Ursache der Depression ein tiefes unterbewusstes Entsetzen ist. Fast zwanghaft spürt der Erzähler diesem unbestimmten Gefühl nach, nähert sich dem Ursprung seiner Angst. Ein Mosaik entsteht.

"Gleiwitz heißt heute Gliwice - Eine deutsch-polnische Geschichte". In einem Barackenlager aufgewachsen, begann sich Wolfgang Bittner in den 70er Jahren mit seiner schlesischen Vergangenheit auseinander zu setzen. Noch während des Zweiten Weltkriegs in Gleiwitz geboren, erlebte er als Kind die Schrecken des Kriegsendes und der Vertreibung, wie auch den Neubeginn im angeblich goldenen Westen, der für viele Flüchtlinge und Heimatvertriebene lange Jahre überhaupt nicht golden war. Das Buch ist zweisprachig erschienen. 2004/05 hatte der Autor eine Gastprofessur in Polen.

"Felix, Kemal und der Nikolaus" - ein Bilderbuch über Freundschaft und Teilen. Und "Felix und Mario wollen nach Italien" - Erzählung für Kinder. Felix und Mario gehen zusammen in die erste Klasse. Eines Tages sagt Mario: "Heute Abend geh ich nach Italien." Er will in Neapel seine Oma und seinen Opa besuchen. Felix möchte mit, und die beiden verabreden sich für acht Uhr an der Straßenecke am Park. Deswegen packt Felix nach dem Abendessen heimlich seine Sporttasche. Doch als seine Mutter ihn fragt, verrät er ihr seinen Reiseplan.


Mehr über Wolfgang Bittner und seine Bücher erfahren Sie unter: www.wolfgangbittner.de

Online-Flyer Nr. 25  vom 04.01.2006

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