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„Mit Gott und den Faschisten" – Der erste Weltkrieg
Von Karl-Heinz Deschner



Pius X.Das Wort am Sonntag: „Mit Gott und den Faschisten"
Folge I: Der erste Weltkrieg

Karlheinz Deschner zur Politik der Päpste im 20. Jahrhundert
In zwölf Folgen zu je knapp zehn Minuten unter dem Serientitel „Mit Gott und den Faschisten" beweist Deutschlands bedeutendster Kirchenkritiker, daß die "Stellvertreter Gottes" im Vatikan, von Leo XIII. bis Pius XII. wesentlich zur Herrschaft des Faschismus in Italien, Spanien, Deutschland und Jugoslawien und damit zu den politischen Katastrophen und zum Völkermord im 20. Jahrhundert beigetragen haben.

Auch der deutsche Episkopat und die deutsche Geistlichkeit waren in ihrer großen Mehrheit "froh, daß Hitler Liberale, Sozialisten und Kommunisten totschlug". Deschner weist nach, daß die Kardinäle Faulhaber und von Galen das Gegenteil von Widerstandskämpfern waren, zu denen sie die Legende ebenso erhob wie den katholischen Bundeskanzler Adenauer. Der hatte schon im Winter 1932/33 als Kölner Oberbürgermeister und Zentrumsabgeordneter erklärt, daß "eine so große Partei wie die NSDAP unbedingt führend in der Regierung vertreten sein" müsse und dem italienischen Faschistenführer Mussolini in einem Glückwunsch prophezeit, sein Name werde "in goldenen Buchstaben in die Geschichte der katholischen Kirche eingetragen werden".

In Folge I beschreibt Deschner die Beteiligung der Päpste Leo XIII. und Pius X. an der Vorbereitung des Ersten Weltkriegs. Vor allem der "zeitlebens antislawisch gesinnt(e)" Pius X. wollte auf der Seite Österreichs und Deutschlands "im Osten vordringen, den Balkan katholisieren und die russisch-orthodoxe Kirche unterjochen". Später verbreitete die Kurie, "Pius X. sei über den Ausbruch des Krieges das Herz gebrochen." Deschners Kommentar: "Vielleicht, darf man vermuten, aus Freude."
Karlheinz Deschner, 1924 in Bamberg geboren, im Krieg Soldat, studierte Jura, Theologie, Philosophie, Literaturwissenschaft und Geschichte. Über seine literarischen, literatur- und kirchen-kritischen Werke siehe auch unseren Dokumentarfilm "Im Grunde bin ich ein aus lauter Zweifeln bestehender gläubiger Mensch" und die Reportage "Ketzerverbrennung" in unserem KANAL 4-Magazin "Z".

Autor: Karlheinz Deschner, Auftraggeber: Kanal 4, 1992, 8,30 min, Regie: Peter Kleinert und Marianne Tralau, Kamera: Tom Kaiser, Ton: Lars Klietsch, Stephan Thonett, Schnitt: Peter Kleinert, Produktionsleitung: Peter Kleinert.

NRhZ-Leser können die komplette Serie für19,95 Euro beim KAOS Kunst- und Video-Archiv für den privaten Gebrauch bestellen: info@kaos-Archiv.de

Weder Amtskirche noch Staatsanwaltschaft haben versucht, Deschners "Wort am Sonntag" argumentativ oder juristisch zu widerlegen. Allein in der "Süddeutschen Zeitung" äußerte nach einem Programmhinweis von KANAL 4 Elmar zur Bonsen seinen Unmut unter der Schlagzeile "Der Märchenonkel und das vatikanische Sündenregister" im Feuilleton:

"Wenn der katholisch erzogene Sohn eines bayerischen Oberförsters gegen Christentum und Kirche schießt, dann stürzen Heilige und Päpste gleich reihenweise vom Sockel. Wahrlich, ausgewogen wird man diesen Provokateur nicht nennen können, er ist aus Überzeugung einseitig und parteiisch... Mit der Stimme eines Märchenonkels, aber leidenschaftlich in der Sache, betet er das vatikanische Sündenregister herunter... Wenn Deschner tatsächlich der "bedeutendste Kirchenkritiker dieses Jahrhunderts" (so der Wiener Philosoph Wolfgang Stegmüller) ist, was die Kölner Produktionsgesellschaft KAOS Film- und Video-Team GmbH in ihrer Vorankündigung hervorhebt, so wird ihm allerdings ein wenig angemessener Sendeplatz zugewiesen: um 00.25 Uhr.

So sind sie, die SZ-Kritiker: Elmar zur Bonsen wußte genau, daß wir keine andere Wahl hatten. Das unabhängige Fernsehfenster KANAL 4 durfte nun mal nur um Mitternacht senden. Die zuschauerfreundlicheren Sendeplätze der Öffentlich-Rechtlichen blieben Karlheinz Deschner für Sendereihen wie diese bis heute verwehrt. Allein in der Zeitschrift „konkret“ konnte man die Deschner-Serie bisher lesen.


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Online-Flyer Nr. 115  vom 16. April 2024



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