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Aktueller Online-Flyer vom 06. Dezember 2024  

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Filmclips
Der Kampf der Baristas
Von Hans-Dieter Hey



Der Film von Diane Krauthamer, aus dem wir 14 Minuten (OmU) zeigen, ist ein eindrucksvolles Beispiel, wie sich Beschäftigte gegen Diskriminierung, schlechte Arbeitsbedingungen und Lohndrückerei wehren können. Die Gewerkschaft IWW (Industrial Workers of the World) wird als „rote" Gewerkschaft politisch stark bekämpft - vielleicht aber auch deshalb, weil sie einiges an Erfolgen aufweisen kann. Mit ihrer Hilfe hatten die „Baristas" Verbesserungen der Arbeits- und Lohnbedingungen durchsetzen können. 

In den USA ist sicher vieles anders als bei uns. Dort gibt es beispielsweise keine flächendeckenden Tarifverträge mit Lohnvereinbarungen und Schutzregeln für eine große Zahl von Beschäftigten. Umso deutlicher beweist Krauthamer mit ihrem „Undercover"-Dokumentarfilm, dass es auch für die Menschen „ganz unten", die unter prekären Bedingungen oder in Kleinstbetrieben arbeiten müssen, Möglichkeiten der Solidarität und gemeinsamen Widerstands geben kann – und dies international.  

Der ca. dreiviertel Stunden dauernde Film entlarvt den werbewirksam in Szene gesetzten schönen Schein eines internationalen Konzerns, öffnet den Blick hinter dessen Kulissen und damit auf die teilweise skandalösen Arbeits- und Lohnverhältnisse der Beschäftigten. Deshalb dürfte die Arbeit von Diane Krauthamer nicht ganz ungefährlich gewesen sein. Denn in den USA ist es seit der Regierung von George W. Bush schwierig geworden, Konzerne offen zu kritisieren. Kritischen Journalisten wird offen gedroht oder sie müssen unter Umständen mit hohen Strafen rechnen, wie zahlreiche Beispiele beweisen. In den USA glaubt man offenbar, dass derlei Einschränkungen der Pressefreiheit etwas mit Demokratie zu tun hätten. Die Menschenrechtsorganisation "Reporter ohne Grenzen" sieht das anders. Im Vergleich der Entwicklung von Pressefreiheit aller Länder liegen die USA auf Platz 53 und sind damit schlechter als Jamaika oder Benin – aber immerhin besser als China.

Aktuelles Beispiel dafür ist der Fall von Josh Wolf. Wolf ist Dokumentarfilmer beim kritischen Presseportal Indymedia. Medienberichten zufolge wurde er zu neun Monaten Knast verurteilt und wird erst Ende Juli 2007 entlassen,  weil er im Jahre 2005 kritisch über die so genannten G9 berichtet hatte. Er gilt als der bisher zur längsten Haftstrafe verurteilte Journalist der US- Geschichte. In seinem enthüllenden Dokumentarfilm gab es Szenen, für die sich die Polizei interessierte. Als Wolf deren Herausgabe verweigerte, bekam er einen „Hausbesuch", bei dem die Polizei zahlreiche Dokumente in seinem Archiv zerstörte. 

Im Jahr 2004 war der Host-Server von Indymedia beschlagnahmt worden, nachdem das FBI einige Zeit ein Auge auf die kritische Berichterstattung der KollegInnen geworfen hatte. Der Server wurde zwar später zurück gegeben, aber viele Daten und Artikel waren vernichtet. Als Berichterstatter in Genua 2001 wurden den Indymedia-KollegInnen im Medienzentrum gegenüber der Diaz-Schule von der italienischen Polizei Material und Videobänder gestohlen, die die dort begangenen Menschrechtsverletzungen dokumentiert hatten.

Sicher sind das besonders harte Negativ-Beispiele vom Umgang mit kritischen Medien. Umso wichtiger ist es, dass es so mutige Filmemacherinnen wie Diane Krauthamer gibt. 

Der Kampf der Baristas
Ein Film von Diane Krauthamer, 2006
Länge ca. 40 Minuten
Produktion und Copyright: Diane Krauthamer, New York

Der Film ist für 10 Euro nebst Porto zu bekommen bei:
www.wobblies.de


Clip downloaden (mit Rechtsklick - "Ziel speichern unter...")

Online-Flyer Nr. 104  vom 06. Dezember 2024



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