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Aktueller Online-Flyer vom 26. April 2024  

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Filmclips
Mindestens Lohn zum Leben
Von Hans-Dieter Hey



Mindestens Lohn zum LebenIn diesem Film treffen zwei angeblich unvereinbare Positionen aufeinander:

"Es ist Mode geworden, steigende Unternehmensgewinne aus sinkenden Löhnen zu erwirtschaften. Seit Mitte der 90er Jahre verlangen die Unternehmen hemmungslos den Ausbau eines Niedriglohnsektors. Das neue ökonomische Vokabular heißt Outsourcing, Lohndumping, Ein-Euro-Jobs. Der Staat unterstützt den ruinösen Wettbewerb um den billigsten Lohn durch verschärfte Zumutbarkeitsregelungen bei Hartz IV. Selbst Tariflöhne sind dadurch in einen Abwärtsstrudel geraten, besonders im Dienstleistungsbereich." (aus dem Begleittext zum Film).

Jean Ziegler, Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung in der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen, hält dagegen:
 
"Natürlich muss das sein im Raubtierkapitalismus, wo die unsichtbare Hand des Marktes quasi naturgesetzlich tätig ist, wo der Mensch durchweg nicht mehr anerkannt wird, wo Arbeit wie irgendeine Ware behandelt wird, wo der Mensch auf seine reine Funktionstüchtigkeit reduziert ist. Da hat die Gesellschaft, der demokratische Staat, die moralische Pflicht, normativ einzugreifen und minimale Löhne, die das Existenzminimum decken und ein menschenwürdiges Leben für den Arbeitnehmer und seine Familie ermöglichen, gesetzlich durchzusetzen."

"Die Vorteile eines menschenwürdigen Mindestlohnes liegen auf der Hand: Besser bezahlte Beschäftigte sind motivierter. Sie fühlen sich ihrem Betrieb mehr verbunden und wechseln weniger häufig den Arbeitsplatz. Beide, Unternehmen und Beschäftigte, leiden nicht mehr unter den ruinösen Konkurrenzbedingungen auf dem Arbeitsmarkt. Der Staat hat größere Einnahmen an Steuern und in der Sozialversicherung. außerdem stärken Mindestlöhne die Nachfrage - und damit die Absatzbedingungen der Betriebe. Verlieren werden nur die Unternehmen, deren Profite nicht auf Innovation, sondern allein auf schlechten Arbeitsbedingungen beruhen. Wenn die weniger verdienen würden: Wäre das ein Schaden für die Volkswirtschaft?"

Eine asphalt-filmproduktion im Auftrag der Gewerkschaften ver.di und NGG

Buch und Regie:
Henning Burk, Marco Giacopuzzi
Schnitt: Yoannis Mantatzis
Musik: Reto Giacopuzzi
Redaktion: Gabriele Sterkel, Jörg Wiedemuth

Der Film ist erschienen im VSA-Verlag, St. Georgs Kirchhof 6, 20099 Hamburg.
ISBN 10: 3-89965-205-3
ISBN 13: 978-3-89965-205-5
Preis: 7,50 Euro plus Porto

Dort können auch Bücher zum Mindestlohn bestellt werden:

Sterkel/Schulten/Wiedemuth (Hrsg.), Mindestlöhne gegen Lohndumping
ISBN 3-89965-134-0, Preis: 16,80 Euro

Schulten/Bispinck/Schäfer (Hrsg.), Mindestlöhne in Europa,
ISBN 3-89965-5, Preis: 17,80 Euro

Clip downloaden (mit Rechtsklick - "Ziel speichern unter...")

Online-Flyer Nr. 102  vom 26. April 2024



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