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Filmclips
„Wohin?“ - Angestellte und Arbeiter im Kampf für die Sicherung ihrer Arbeitsplätze
Von Arbeit Und Film




„Wohin?“ - Angestellte und Arbeiter im Kampf für die Sicherung ihrer Arbeitsplätze
Schauplatz: Flugzeugwerke von VFW-Fokker in Bremen und Umland
Ein Film der IG Metall-Vertrauensleute im VFW-Fokker Konzern in Zusammenarbeit mit ARBEIT UND FILM, 51 Minuten, 16mm, s/w , Premiere: Kurzfilmtage Oberhausen 1979; Preis der Deutschen Filmkritik 1979

Von 1977 bis 78 kämpften Arbeiter und Angestellte des Flugzeugbauers VFW-Fokker gegen Massenentlassungen. Die Bilder von damals gleichen denen von heute bei Airbus. Auch damals verlangten die Unternehmer zusätzliche Subventionen von der Regierung und drohten mit der Vernichtung von tausenden von Arbeitsplätzen. Die Manager benutzten den Widerstand der Belegschaft, um ihre Interessen bei der damaligen SPD/FDP Regierung in Bonn durchzusetzen. Die Arbeitnehmer kämpften für ihre Arbeitsplätze. Zum ersten Mal in der Geschichte des Bremer Werkes wurden auch Angestellte aktiv, von denen die meisten nicht gewerkschaftlich organisiert waren. Die gewerkschaftlichen Vertrauensleute mobilisierten für eine Fahrt nach Bonn, um Bundeskanzler Helmut Schmidt für ihren Standpunkt zu gewinnen. Doch die Bundesregierung empfing nur eine kleine Delegation. Die Masse der Arbeiter und Angestellten blieb weit ab vom Bundeskanzleramt stehen und rief verzweifelt „Helmut, Helmut!“. Bitter enttäuscht begannen sie über Alternativen zu diesem Wirtschaftssystem nachzudenken.

In einer Erklärung der IG Metall-Vertrauensleute aus dem Jahre 1979 heißt es:
„Der Film zeigt, dass die Bedrohung der Arbeitsplätze uns alle vor ganz neue Probleme stellt. Allein durch Verhandlungen können unsere Gewerkschaften diese Angriffe der Unternehmer nicht abwehren. Ebenso hilflos sind die Gesetzgeber in Bonn, wo die Unternehmer zeigen, wer die politische Macht im Staat hat. Nur indem die Belegschaften selber sich aktiv für die Sicherung der Arbeitsplätze einsetzen, kann den Unternehmern wirksamer Druck entgegengesetzt werden. Aber gerade weil wir in den langen Jahren des Wirtschaftswachstums relativ passiv waren, fehlen jetzt vielfach die notwendigen Erfahrungen und der Zusammenhalt in den Belegschaften. Diese Schwierigkeiten machen sich besonders unter den Angestellten bemerkbar… Der Erfolg des Arbeitskampfes bei VFW-Fokker kann deswegen nicht allein am materiellen Ergebnis gemessen werden, sondern auch an den gesammelten Erfahrungen.“

Die unabhängige Gruppe „Arbeit Und Film“ (1974-84) wurde von Enzio Edschmid, Gernot Steinweg, Bina Elisabeth Mohn und Petra Vasile gegründet. Sie finanzierten sich aus Spenden und Lizenzverkäufen. Ihre Filme entstanden in enger Zusammenarbeit mit Gewerkschaftern in den betroffenen Betrieben.
Der Film „Wohin?“ kann als DVD über das Institut für den Wissenschaftlichen Film, Göttingen (iwf-goe@iwf.de; Signatur C 12378) bezogen werden.
Fernsehvertrieb über die Kölner Firma „Picture Pan Production GmbH“ (info@picturepan.de)

Ein weiterer Film zu diesem Thema:
“Wachsam Tag und Nacht“ dokumentiert den nachhaltig erfolgreichen Widerstand gegen eine Werksschließung in Speyer. Premiere: Kurzfilmtage Oberhausen 1977.

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Online-Flyer Nr. 88  vom 26. April 2024



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