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Lokales
Kölner Schülerdemonstration gegen Rassismus und Faschismus 
„Pro Köln“ die Stirn gezeigt
Von Sophie Köhlert

Vergangenen Samstag versammelten sich um 13 Uhr rund 1800 Demonstranten, größtenteils Schüler und Schülerinnen von Kölner Schulen, auf dem Roncalliplatz. Sie folgten unter dem Motto „Pro Köln die Stirn zeigen - für eine Stadt ohne Rassismus und Faschismus!“ einem Aufruf, gegen die rechtsextreme „Bürgerbewegung“ und die von Leuten aus deren Umfeld herausgegebene Schülerzeitung „Objektiv“ zu demonstrieren.
Nach einer kurzen Ansprache vor dem Römisch-Germanischen Museum zogen die Demonstranten mit Parolen wie „Nazis raus“ oder „Internationalismus statt Faschismus“ vom Roncalliplatz quer durch die Innenstadt, über die Ringe und den Neumarkt bis zum Heumarkt, wo eine Abschlusskundgebung stattfand. Die VeranstalterInnen vom Bündnis „Schüler gegen Rechts“, das die Demonstration organisiert hatte, freuten sich, dass nahezu doppelt so viele junge Menschen als sie ursprünglich gehofft hatten, für den Kampf gegen Faschismus und Rassismus in Köln auf die Straße gegangen waren. Und das trotz Sturm und Regen

schüler gegen rechts
Trotz Sturm und Regen gegen Rechts


Mit ihrer friedlichen und tapfer gegen den Wind ankämpfenden Demonstration haben die Kölner Schüler und Schülerinnen an diesem Samstag eines bewiesen: Die rechte Zeitschrift „Objektiv“ wird ganz sicher nicht „eine feste Größe im Kölner Schulalltag werden“, wie der Chorweiler Pro-Köln-Bezirksvertreter Martin Schöppe auf der Website seiner Organisation siegessicher behauptet. Es scheint deren Initiatoren vielmehr gelungen zu sein, Kölner Schüler und Schülerinnen nachhaltig gegen Rassisten und neue Nazis zu mobilisieren.

Das zeigten auch die ersten Reaktionen von Besuchern auf der Website von „Schüler gegen Rechts“ unmittelbar nach der Demonstration. Bekannt wurde dadurch allerdings auch, dass sich die Polizei im Anschluss an die Demonstration offenbar wesentlich unfreundlicher verhalten hatte als während derselben. Zitat aus einem Brief von Lars:

„Die Bullen haben sich während der Demo ziemlich zurückgehalten. Dafür ging es dann nach Auflösung der Demo bei einer Spontandemo von etwa 50 Autonomen Antifas richtig rund.
Wir wurden eine Stunde lang in der Eingangshalle des Hbf gekesselt. Danach Leibesvisitation, Personalienkontrolle, Strafanzeige wegen Sachbeschädigung und Landfriedenbruch, Platzverweis. Die Bullen, die in geradezu provozierender Zahl von fünf Einsatzhundertschaften (und) dutzenden Wannen da waren, waren äußerst repressiv und beleidigend.“

schüler gegen rechts
Vorbilder Edelweißpiraten
Fotos: Sophie Köhlert


„Schüler gegen Rechts“ planen weitere Aktionen. Ihr nächstes Treffen findet Donnerstag, 8. März , 18 Uhr, im Büro der Bezirksschülervertretung Köln, Kalker Hauptstraße, Bezirksrathaus, statt. Mehr unter www.sgr-demo.de.

Online-Flyer Nr. 85  vom 07.03.2007

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