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Literatur
Wolfgang Bittner: Geopolitik im Überblick
Aufklärung abseits der Systemmedien
Buchtipp von Harry Popow
In diesem Sachbuch setzt der Autor Wolfgang Bittner dem Kriegsgeschrei der westlichen „Wertegemeinschaft“ eine Vielzahl bisher weitgehend verschwiegener Wahrheiten entgegen. Das Buch umfasst 144 Seiten und fordert jeden denkenden Menschen in Deutschland und auch in Europa dazu auf, sich nicht von kriegswütigen politisch blinden Profitjägern und größenwahnsinnigen Vertretern der Kapitalinteressen ins Bockshorn jagen zu lassen und damit in den Untergang. Die Leser erhalten Gelegenheit, sich über die globalpolitische Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte bis hin zur gegenwärtigen existenziellen Bedrohung unverstellt zu informieren. Bittner geht den Ursachen auf den Grund, und er nennt Ross und Reiter.
„Das Wahre ist das Ganze“
Bereits im Umschlagtext findet sich ein markanter Satz: Von Vertretern der Kapitalinteressen würden immer schärfere Maßnahmen zur Kontrolle und Unterwerfung der Bevölkerung realisiert. Totale Digitalisierung, Registrierung und Überwachung stehe auf dem Programm der Regierungskoalition.
Im „Ausblick“ heißt es dann, in fast allen EU-Ländern stehe es aufgrund der bösartigen Kriegsrhetorik und zunehmender strafrechtlicher Verfolgung von widerständigen Bürgern schlecht um die Opposition: „In Deutschland gehen Staatsanwaltschaft, Gerichte und eine ‚Task Force gegen Hass und Hetze‘ gegen alles vor, was nach Kritik an den Verantwortlichen für die unhaltbaren Zustände angesehen wird. Und kürzlich hat das Bundesfamilienministerium eine Stelle eingerichtet, bei der man sich im Falle von unerwünschtem Denken beraten lassen kann, ‚um unsere Gesellschaft vor den wachsenden Gefahren von Verschwörungsdenken zu schützen‘“.
Dass zugleich Politiker, die „Kriegstüchtigkeit“ fordern und von „Putin-Verstehern“ und „Desinformanten“ in russischem Auftrag sprechen, zu Denunziation von Regierungskritikern ermuntern, zeigt die Doppelzüngigkeit der Regierenden. Damit wird die ohnehin „schon vorhandene Spaltung der Gesellschaft vorangetrieben“.
Kriegs-Verursacher im Visier
Was den Autor Bittner auch für jene, die seine anderen politischen Bücher noch nicht kennen, sympathisch macht, ist seine Hochachtung vor seinen Lesern. Statt „Geopolitik im Überblick“ hätte man auch schreiben können „Vorwärts im Kampf um den Frieden“. Dementsprechend findet sich in den ersten neun Kapiteln ein Überblick über Wesentliches, Grundsätzliches im Weltgeschehen. So vor allem zur Position der USA als bestimmender Faktor der internationalen Politik, und zu Russland als Schreckgespenst einer Invasion Europas; des Weiteren der Hinweis auf Geschichtsfälschungen sowie die Feststellung, Deutschland stehe vor dem Ruin.
Darüber hinaus enthüllt der Autor bis ins Detail, wie die Bürgerrechte eingeschränkt werden, dass der Berliner Koalitionsvertrag den Weg in den Totalitarismus weist, wie die Opposition im Fokus des Verfassungsschutzes steht, wie Hetze gegen Russland betrieben und der Ukraine-Konflikt befeuert wird. Am Ende steht der Ausblick für die Zukunft.
Aufrichtig nach Wahrheiten suchende Leser werden schon nach den ersten Sätzen bemerken, dass Wolfgang Bittner es nicht mit der TV-Sendung „Täter-Opfer-Polizei“ hält, bei der es oft heißt: „Ursache unbekannt“. Ganz im Gegenteil, unverblümt nennt er bisher weitgehend unterdrückte oder verschleierte Fakten.
Er stellt klar: „Seit etwa 200 Jahren ging und geht es letztlich immer um die globale Vorherrschaft der USA und um deren Ausbeutung anderer Länder.“ Dabei verweist er insbesondere auf die „Wirtschafts- und Finanzeliten“ (S. 11). An vielen Kriegen und Konflikten, so der Autor, seien „die westlichen Geheimdienste, insbesondere die CIA“, beteiligt. Versuche einer Beruhigung bleiben unwirksam, „solange nicht ihre Ursachen behoben werden“ (S. 13).
Ursachen suchen, Fragen stellen, positive Änderungen anmahnen, das sind die eigentlichen Aufgaben von Politik und Medien, die jedoch ihrer Verpflichtung schon seit Langem nicht mehr gerecht werden. Die Medien haben sich zu einem Sprachrohr der Atlantiker entwickelt, die gegen Russland und andere Staaten hetzen und die Indoktrination der Bevölkerung so weit vorangetrieben haben, dass Kriegsangst herrscht.
Wolfgang Bittner mahnt eine starke und selbstbewusste Zivilgesellschaft an: „Daher muss Aufklärung der Bevölkerung abseits der Systemmedien ein Hauptanliegen aller Friedenskräfte sein.“
Das Ziel: Ein Regime Change in Moskau
Was aber treibt diese destruktive Politik an, wo liegt deren Hauptinteressen? Bittner nimmt kein Blatt vor den Mund: Es gehe darum, „Russland zuerst zu ruinieren und dann wirtschaftlich und strategisch zu vereinnahmen“ (S. 23). So sei es kein Wunder, dass Joe Biden „seit der Übernahme der Präsidentschaft 2021 ... den inszenierten Bürgerkrieg in der Ostukraine anheizte“. (S. 24)
Unter der Überschrift „Geschäfte statt Krieg“ weist der Autor darauf hin, „dass die Vereinigten Staaten bis zur zweiten Präsidentschaft von Donald Trump … auf einen Regime Change in Moskau hingearbeitet haben: durch Diskriminierung, Unterwanderung und auch militärisch“. Man müsse bedenken, „dass dieses größte Land der Welt über enorme Ressourcen verfügt, weswegen schon lange versucht wird, Russland den wirtschaftlichen und geostrategischen Zielen des Westens zu unterwerfen“ (S.
132).
Der Autor konstatiert, dass „in einer Entspannungsphase 1991 der Warschauer Pakt als östliches Verteidigungsbündnis aufgelöst wurde, die NATO jedoch bestehen blieb.“ Schlimmer noch: Auf Seite 42 wird daran erinnert, dass die russische Föderation ihre Besatzungstruppen 1994 zwar abgezogen hat, die USA dagegen nach wie vor elf große Militärbasen mit insgesamt etwa 37.000 Soldaten in Deutschland unterhalten.
Europa als Schachbrett der USA
Worauf die Strategie der USA abzielt, hat der US-amerikanische Politologe und langjährige Präsidentenberater Zbigniew Brzezinski (1928–2017) in seinem 1997 erschienenen Buch „Die einzige Weltmacht. Amerikas Strategie der Vorherrschaft“ ausgeführt. Dazu Wolfgang Bittner: Brzezinski schreibe mit erstaunlicher Offenheit über die Sicherung des monopolaren Anspruchs der USA, „die Europa als Schachbrett sehen, auf dem sie ihre Züge machen. Seine Ausführungen zur Ukraine entlarven, warum die USA darauf hingearbeitet haben, das zweitgrößte europäische Land an den Grenzen Russlands in ihren Machtbereich einzubeziehen“. Bittner kommentiert: „Interessant ist, dass hier bereits von `bedeutenden Bodenschätzen` die Rede ist.“
Brzezinski, der von einem unipolaren Anspruch der USA ausging, hatte sich, so Bittner, „die Grundidee der ‚Herzland-Theorie‘ des britischen Geografen und Präsidenten der Königlich Geografischen Gesellschaft, Halford Mackinder (1861–1947), zu eigen gemacht, wonach die Welt beherrscht, wer das Zentrum Eurasiens und damit die größte zusammenhängende Erdmasse der Welt (die ‚pivot area‘) kontrolliert“.
Hier kristallisiere sich heraus, „warum in Fortsetzung der britischen Imperialpolitik ein Erstarken Russlands und dessen Kooperation mit Deutschland verhindert werden sollte und ein Regimewechsel in der Ukraine herbeigeführt wurde.“
An dieser Stelle erwähnt Bittner die BRICS-Initiative, mit der sich ein riesiger von den USA letztlich nicht kontrollierbarer entwickele Binnenmarkt, wogegen die USA unnachgiebig vorgingen.
Ein immenses Hintergrundwissen beweist der Autor auch mit seinen Enthüllungen der Lügen über den Ukraine-Konflikt und der Hetzpropaganda in vier gravierenden Fällen: Es geht um Odessa, Butscha, das Atomkraftwerk Saporischschja und den Kachowka-Staudamm.
Vorbereitungen auf einen Krieg
Besonders erschreckend sind Bittners Ausführungen zu von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommenen Einschränkungen der Bürgerrechte, die über Jahre hinweg ständig verschärft worden sind. Auch das gehört zu den Vorbereitungen auf einen Krieg der NATO mit Russland, wobei Bundeskanzler Friedrich Merz und Vizekanzler Klingbeil für Deutschland die Führungsrolle beanspruchen.
Es ist nicht mehr zu übersehen: Deutschland und große Teile der westlichen Welt sind auf Kriegskurs. Kürzlich forderte die EU alle Mitgliedsstaaten dazu auf, „...sicherzustellen, dass ihre Bürger ein 72-Stunden-Überlebenspaket für den Notfall zusammenstellen“ (S. 22). Das wird von der überwiegenden Bevölkerung einfach hingenommen. Sie „demonstriert für mehr Klimaschutz, höhere Löhne, gegen die AFD und für Demokratie zusammen mit Politikern, die sie gerade abschaffen.“
Für den bevorstehenden Krieg, in dem die Helden und Heldinnen an der Front sind, sieht der Autor für die Zivilbevölkerung einen Hoffnungsschimmer: „Wer weiß, vielleicht finden ja die Kinder, der Hund und die pflegebedürftigen Eltern im Fall der Fälle Unterschlupf in einem der Luftschutzbunker, für deren flächendeckenden Bau sich die ehemalige Außenministerin Annalena Baerbock eingesetzt hat.
Was tun?
Das uns der Wahnsinn längst eingeholt hat, wird immer mehr Menschen klar. Aber wie könnte die Katastrophe noch abgewendet werden? Dazu empfiehlt der Autor unter anderem: Austritt aus der NATO, Kündigung des Vertrags über den Aufenthalt ausländischer Streitkräfte in der Bundesrepublik Deutschland (auch Truppenstationierungsvertrag genannt), Wiederaufnahme preiswerter Gaslieferungen aus Russland, Einstellung von Waffenlieferungen an Kriegsparteien … (S. 45).
Im Gespräch sei ein eigenständiges Europa souveräner Staaten, so Bittner, und eine Abkehr von der US-affinen Politik. Er betont: Es gehe um eine Neubesinnung und Neuordnung Europas. Aber nicht in der liberalen Diktatur, nicht mit dem Brüsseler Wasserkopf, nicht in der herrschenden Aufrüstungshysterie und der wirtschaftlichen und militärischen Interventionspolitik.
Fazit
Dieses Buch von Wolfgang Bittner ist ein Knaller. Es trifft mit fundamentalen Aussagen faktenreich ins Schwarze. In der klar gegliederten Offensivschrift spricht der Autor auch jene an, die bisher allzu gläubig den Kriegstreibern mit ihren politischen Lügen gefolgt sind, ohne zu hinterfragen, warum sich Deutschland auf dem Weg in den Suizid befindet?
Hier schreibt ein Autor, der die geopolitischen Zusammenhänge überblickt, der kein Blatt vor den Mund nimmt und mit Verstand und Herz das aufgreift, was der Bevölkerung vorenthalten wird. Erfreulicherweise ist gerade in letzter Zeit zu bemerken, dass der Widerstand gegen die Kriegstreiberei trotz aller politischen Unterdrückungsmechanismen zunimmt.
Wolfgang Bittner, ein in Göttingen lebender Schriftsteller, Jahrgang 1941, der Rezensent Harry Popow, ein Diplomjournalist aus der einstigen DDR – sie freundeten sich an, zwei Kriegs- und Nachkriegsüberlebende, die dafür einstehen: „NIE WIEDER KRIEG!"
Wolfgang Bittner, „Geopolitik im Überblick. Deutschland-USA-EU-Russland“

Verlag Hintergrund, Berlin 2025, Klappenbroschur, 144 Seiten, ISBN 978-3-910568-23-5, 14,80 Euro
Online-Flyer Nr. 849 vom 31.07.2025
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Literatur
Wolfgang Bittner: Geopolitik im Überblick
Aufklärung abseits der Systemmedien
Buchtipp von Harry Popow

„Das Wahre ist das Ganze“
Bereits im Umschlagtext findet sich ein markanter Satz: Von Vertretern der Kapitalinteressen würden immer schärfere Maßnahmen zur Kontrolle und Unterwerfung der Bevölkerung realisiert. Totale Digitalisierung, Registrierung und Überwachung stehe auf dem Programm der Regierungskoalition.
Im „Ausblick“ heißt es dann, in fast allen EU-Ländern stehe es aufgrund der bösartigen Kriegsrhetorik und zunehmender strafrechtlicher Verfolgung von widerständigen Bürgern schlecht um die Opposition: „In Deutschland gehen Staatsanwaltschaft, Gerichte und eine ‚Task Force gegen Hass und Hetze‘ gegen alles vor, was nach Kritik an den Verantwortlichen für die unhaltbaren Zustände angesehen wird. Und kürzlich hat das Bundesfamilienministerium eine Stelle eingerichtet, bei der man sich im Falle von unerwünschtem Denken beraten lassen kann, ‚um unsere Gesellschaft vor den wachsenden Gefahren von Verschwörungsdenken zu schützen‘“.
Dass zugleich Politiker, die „Kriegstüchtigkeit“ fordern und von „Putin-Verstehern“ und „Desinformanten“ in russischem Auftrag sprechen, zu Denunziation von Regierungskritikern ermuntern, zeigt die Doppelzüngigkeit der Regierenden. Damit wird die ohnehin „schon vorhandene Spaltung der Gesellschaft vorangetrieben“.
Kriegs-Verursacher im Visier
Was den Autor Bittner auch für jene, die seine anderen politischen Bücher noch nicht kennen, sympathisch macht, ist seine Hochachtung vor seinen Lesern. Statt „Geopolitik im Überblick“ hätte man auch schreiben können „Vorwärts im Kampf um den Frieden“. Dementsprechend findet sich in den ersten neun Kapiteln ein Überblick über Wesentliches, Grundsätzliches im Weltgeschehen. So vor allem zur Position der USA als bestimmender Faktor der internationalen Politik, und zu Russland als Schreckgespenst einer Invasion Europas; des Weiteren der Hinweis auf Geschichtsfälschungen sowie die Feststellung, Deutschland stehe vor dem Ruin.
Darüber hinaus enthüllt der Autor bis ins Detail, wie die Bürgerrechte eingeschränkt werden, dass der Berliner Koalitionsvertrag den Weg in den Totalitarismus weist, wie die Opposition im Fokus des Verfassungsschutzes steht, wie Hetze gegen Russland betrieben und der Ukraine-Konflikt befeuert wird. Am Ende steht der Ausblick für die Zukunft.
Aufrichtig nach Wahrheiten suchende Leser werden schon nach den ersten Sätzen bemerken, dass Wolfgang Bittner es nicht mit der TV-Sendung „Täter-Opfer-Polizei“ hält, bei der es oft heißt: „Ursache unbekannt“. Ganz im Gegenteil, unverblümt nennt er bisher weitgehend unterdrückte oder verschleierte Fakten.
Er stellt klar: „Seit etwa 200 Jahren ging und geht es letztlich immer um die globale Vorherrschaft der USA und um deren Ausbeutung anderer Länder.“ Dabei verweist er insbesondere auf die „Wirtschafts- und Finanzeliten“ (S. 11). An vielen Kriegen und Konflikten, so der Autor, seien „die westlichen Geheimdienste, insbesondere die CIA“, beteiligt. Versuche einer Beruhigung bleiben unwirksam, „solange nicht ihre Ursachen behoben werden“ (S. 13).
Ursachen suchen, Fragen stellen, positive Änderungen anmahnen, das sind die eigentlichen Aufgaben von Politik und Medien, die jedoch ihrer Verpflichtung schon seit Langem nicht mehr gerecht werden. Die Medien haben sich zu einem Sprachrohr der Atlantiker entwickelt, die gegen Russland und andere Staaten hetzen und die Indoktrination der Bevölkerung so weit vorangetrieben haben, dass Kriegsangst herrscht.
Wolfgang Bittner mahnt eine starke und selbstbewusste Zivilgesellschaft an: „Daher muss Aufklärung der Bevölkerung abseits der Systemmedien ein Hauptanliegen aller Friedenskräfte sein.“
Das Ziel: Ein Regime Change in Moskau
Was aber treibt diese destruktive Politik an, wo liegt deren Hauptinteressen? Bittner nimmt kein Blatt vor den Mund: Es gehe darum, „Russland zuerst zu ruinieren und dann wirtschaftlich und strategisch zu vereinnahmen“ (S. 23). So sei es kein Wunder, dass Joe Biden „seit der Übernahme der Präsidentschaft 2021 ... den inszenierten Bürgerkrieg in der Ostukraine anheizte“. (S. 24)
Unter der Überschrift „Geschäfte statt Krieg“ weist der Autor darauf hin, „dass die Vereinigten Staaten bis zur zweiten Präsidentschaft von Donald Trump … auf einen Regime Change in Moskau hingearbeitet haben: durch Diskriminierung, Unterwanderung und auch militärisch“. Man müsse bedenken, „dass dieses größte Land der Welt über enorme Ressourcen verfügt, weswegen schon lange versucht wird, Russland den wirtschaftlichen und geostrategischen Zielen des Westens zu unterwerfen“ (S.
132).
Der Autor konstatiert, dass „in einer Entspannungsphase 1991 der Warschauer Pakt als östliches Verteidigungsbündnis aufgelöst wurde, die NATO jedoch bestehen blieb.“ Schlimmer noch: Auf Seite 42 wird daran erinnert, dass die russische Föderation ihre Besatzungstruppen 1994 zwar abgezogen hat, die USA dagegen nach wie vor elf große Militärbasen mit insgesamt etwa 37.000 Soldaten in Deutschland unterhalten.
Europa als Schachbrett der USA
Worauf die Strategie der USA abzielt, hat der US-amerikanische Politologe und langjährige Präsidentenberater Zbigniew Brzezinski (1928–2017) in seinem 1997 erschienenen Buch „Die einzige Weltmacht. Amerikas Strategie der Vorherrschaft“ ausgeführt. Dazu Wolfgang Bittner: Brzezinski schreibe mit erstaunlicher Offenheit über die Sicherung des monopolaren Anspruchs der USA, „die Europa als Schachbrett sehen, auf dem sie ihre Züge machen. Seine Ausführungen zur Ukraine entlarven, warum die USA darauf hingearbeitet haben, das zweitgrößte europäische Land an den Grenzen Russlands in ihren Machtbereich einzubeziehen“. Bittner kommentiert: „Interessant ist, dass hier bereits von `bedeutenden Bodenschätzen` die Rede ist.“
Brzezinski, der von einem unipolaren Anspruch der USA ausging, hatte sich, so Bittner, „die Grundidee der ‚Herzland-Theorie‘ des britischen Geografen und Präsidenten der Königlich Geografischen Gesellschaft, Halford Mackinder (1861–1947), zu eigen gemacht, wonach die Welt beherrscht, wer das Zentrum Eurasiens und damit die größte zusammenhängende Erdmasse der Welt (die ‚pivot area‘) kontrolliert“.
Hier kristallisiere sich heraus, „warum in Fortsetzung der britischen Imperialpolitik ein Erstarken Russlands und dessen Kooperation mit Deutschland verhindert werden sollte und ein Regimewechsel in der Ukraine herbeigeführt wurde.“
An dieser Stelle erwähnt Bittner die BRICS-Initiative, mit der sich ein riesiger von den USA letztlich nicht kontrollierbarer entwickele Binnenmarkt, wogegen die USA unnachgiebig vorgingen.
Ein immenses Hintergrundwissen beweist der Autor auch mit seinen Enthüllungen der Lügen über den Ukraine-Konflikt und der Hetzpropaganda in vier gravierenden Fällen: Es geht um Odessa, Butscha, das Atomkraftwerk Saporischschja und den Kachowka-Staudamm.
Vorbereitungen auf einen Krieg
Besonders erschreckend sind Bittners Ausführungen zu von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommenen Einschränkungen der Bürgerrechte, die über Jahre hinweg ständig verschärft worden sind. Auch das gehört zu den Vorbereitungen auf einen Krieg der NATO mit Russland, wobei Bundeskanzler Friedrich Merz und Vizekanzler Klingbeil für Deutschland die Führungsrolle beanspruchen.
Es ist nicht mehr zu übersehen: Deutschland und große Teile der westlichen Welt sind auf Kriegskurs. Kürzlich forderte die EU alle Mitgliedsstaaten dazu auf, „...sicherzustellen, dass ihre Bürger ein 72-Stunden-Überlebenspaket für den Notfall zusammenstellen“ (S. 22). Das wird von der überwiegenden Bevölkerung einfach hingenommen. Sie „demonstriert für mehr Klimaschutz, höhere Löhne, gegen die AFD und für Demokratie zusammen mit Politikern, die sie gerade abschaffen.“
Für den bevorstehenden Krieg, in dem die Helden und Heldinnen an der Front sind, sieht der Autor für die Zivilbevölkerung einen Hoffnungsschimmer: „Wer weiß, vielleicht finden ja die Kinder, der Hund und die pflegebedürftigen Eltern im Fall der Fälle Unterschlupf in einem der Luftschutzbunker, für deren flächendeckenden Bau sich die ehemalige Außenministerin Annalena Baerbock eingesetzt hat.
Was tun?
Das uns der Wahnsinn längst eingeholt hat, wird immer mehr Menschen klar. Aber wie könnte die Katastrophe noch abgewendet werden? Dazu empfiehlt der Autor unter anderem: Austritt aus der NATO, Kündigung des Vertrags über den Aufenthalt ausländischer Streitkräfte in der Bundesrepublik Deutschland (auch Truppenstationierungsvertrag genannt), Wiederaufnahme preiswerter Gaslieferungen aus Russland, Einstellung von Waffenlieferungen an Kriegsparteien … (S. 45).
Im Gespräch sei ein eigenständiges Europa souveräner Staaten, so Bittner, und eine Abkehr von der US-affinen Politik. Er betont: Es gehe um eine Neubesinnung und Neuordnung Europas. Aber nicht in der liberalen Diktatur, nicht mit dem Brüsseler Wasserkopf, nicht in der herrschenden Aufrüstungshysterie und der wirtschaftlichen und militärischen Interventionspolitik.
Fazit
Dieses Buch von Wolfgang Bittner ist ein Knaller. Es trifft mit fundamentalen Aussagen faktenreich ins Schwarze. In der klar gegliederten Offensivschrift spricht der Autor auch jene an, die bisher allzu gläubig den Kriegstreibern mit ihren politischen Lügen gefolgt sind, ohne zu hinterfragen, warum sich Deutschland auf dem Weg in den Suizid befindet?
Hier schreibt ein Autor, der die geopolitischen Zusammenhänge überblickt, der kein Blatt vor den Mund nimmt und mit Verstand und Herz das aufgreift, was der Bevölkerung vorenthalten wird. Erfreulicherweise ist gerade in letzter Zeit zu bemerken, dass der Widerstand gegen die Kriegstreiberei trotz aller politischen Unterdrückungsmechanismen zunimmt.
Wolfgang Bittner, ein in Göttingen lebender Schriftsteller, Jahrgang 1941, der Rezensent Harry Popow, ein Diplomjournalist aus der einstigen DDR – sie freundeten sich an, zwei Kriegs- und Nachkriegsüberlebende, die dafür einstehen: „NIE WIEDER KRIEG!"
Wolfgang Bittner, „Geopolitik im Überblick. Deutschland-USA-EU-Russland“

Verlag Hintergrund, Berlin 2025, Klappenbroschur, 144 Seiten, ISBN 978-3-910568-23-5, 14,80 Euro
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