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Aktueller Online-Flyer vom 28. März 2024  

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Aktuelles
In Gedenken an Ellen Rohlfs
Traurigsein
Von Evelyn Hecht-Galinski

Mit großer Trauer erfuhr ich, dass meine liebe Freundin und Kämpferin für Palästina, Ellen Rohlfs, am 9. November 2020 verstorben ist. Wir waren im regen Austausch, und ich bewunderte, dass sie trotz ihres hohen Alters und vieler gesundheitlichen Probleme nie ihren Kampfgeist verlor. Ihr klarer Verstand und ihre rege Anteilnahme an Politik, Kultur und Tagesgeschehen waren bis zum Schluss ungebrochen. Wir waren uns sehr nah und freundschaftlich sehr eng verbunden. Ich werde sie sehr vermissen, und mein tiefes Mitgefühl geht an ihre Kinder, Kristin und Heiko Harms und ihren Adoptivsohn Hashem. Sie wird für immer in ihren Büchern und ihrer wertvollen Arbeit unvergessen bleiben. Dazu Erich Fried:

Traurigsein
heißt nicht gut ausatmen können und nicht spüren wie etwas schmeckt außer Traurigsein
Traurigsein
heißt vielleicht mehr bemerken was traurig ist als vor dem Traurigsein
Traurigsein
heißt nicht Traurig sein wollen und nicht Unglücklich sein wollen
und auch nicht Glücklichsein wollen
Traurigsein
heißt überhaupt nichts wollen und auch nicht Nichts wollen es heißt nur Traurigsein


Foto: arbeiterfotografie.com

Ellen Rohlfs
  • geb. am 8. Oktober 1927 in Tübingen, gestorben am 09.11.2020 in Bramsche
  • Vater Romanist an der Uni in Tübingen und München, zwei politische Prozesse 1943/44, aus eigenem Entschluss seit 1941 nicht mehr in Hitlerjugend!
  • Ab 1946 Mithilfe beim Aufbau der Pfadfinderarbeit in München
  • 1947 Abitur, Studium der Naturwissenschaften und Pädagogik in München und Neuendettelsau
  • Lehrerin an zwei christlichen Internatsschulen
  • 1960 Heirat, 1990 geschieden, zwei eigene Kinder: Kristin und Heiko (1961)
  • Ihre Tochter Kristin (dipl. agr.) ist in JALALABAD/Afghanistan, wo sie als Entwicklungshelferin arbeitet.
  • Ihr Sohn Heiko Harms (eigentlich Informatiker) ist verheiratet und hat drei Kinder.
  • 1991 Adoption von Hashem (Palästinenser). Der Adoptivsohn Hashem ist Mediziner, kommt aus der Nähe von Jenin und ist inzwischen Arzt und Dozent im DHZ in Berlin.
  • Ehrenamtliche Tätigkeiten in ev-luth Gemeinden
  • Deutschunterricht an Ausländer vieler Nationen
  • Seit 1963 erste Kontakte mit der ev. Gemeinde in Bethlehem
  • Ehrenamtliche Mitarbeit beim Jerusalemsverein (Patenschaftsarbeit-Vortragsarbeit in Bremen und Ostfriesland)
  • 1967 das erste Mal in Bethlehem (Damals noch Jordanien)
  • 1968 das erste Mal in Israel und wieder in Bethlehem (israelische Besatzung).
  • Inzwischen ist sie 20 mal in Israel-Palästina gewesen.
  • 1985 Mitbetreuung der ehemalig. Leeraner Juden beim ersten Besuch in Leer
  • Seit 1988 Kontakte zu isr. Friedensgruppen PHR, Frauen in Schwarz, AIC
  • Mit der Zeit immer mehr solche Kontakte, auch zu Felicia Langer (Übersetzung ihres Buches: “Die Zeit der Steine”. Ihre erste Übersetzung.)
  • 1993 ihr erste eigenes Buch: "Sag, Mutter, wie sieht Frieden aus? - Nachdenkliches und Frag-Würdiges zum Israel-Palästina-Konflikt" Dura-Verlag
  • 13.09.1993 Bundesverdienstkreuz
  • 1992 eine Ausstellung von israelischen und palästinensischen Künstlern nach Leer bzw. Oldenburg (1996) geholt
  • Seit 1989 Mitarbeit bei der DPG, auch am Journal
  • Nominatorin für drei internationale Friedenspreise (1990, 1997, 2001) für israelische Friedenskräfte
  • Renovierung eines Kindergartens in Gaza (finanz. Mittel zus. gebettelt/erspart …)
  • Seit 1992 Zusammenarbeit mit Uri und Rachel Avnery
  • Mitglied von DPG und Gush shalom
  • 2000 erschien ihr zweites Buch: Die Kinder von Bethlehem (2000)
  • Übersetzungen der Artikel im Buch von Uri Avnery "Ein Leben für den Frieden"


Online-Flyer Nr. 757  vom 20.11.2020

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