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Globales
VORHANG AUF für Julian Assange
"Ihr alle müßt meinen Platz einnehmen"
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
„Sie töten mich! Bitte helft mir, hilf mir!“, dringt der wispernde Schrei des Gefolterten durch die Mauern des Londoner Hochsicherheitsgefängnisses Belmarsh Prison. „Wanted Dead or Alive...“ heißt es auf einem Plakat für die regelmäßig stattfindenden Mahnwachen vor der US-amerikanischen Botschaft in Berlin am Brandenburger Tor. Kaum jemand, der oder die von dem Skandalfall des 21. Jahrhunderts nichts erfahren hat? Es geht um den Wikileaks-Gründer Julian Assange, der unter anderem – gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning – auf spektakuläre Menschenrechtsverletzungen (IALANA: „schwerste Menschen- und Kriegsrechtsverletzungen“), im Klartext Kriegsverbrechen der US-Truppen im Irak aufmerksam gemacht hat. Wie paßt das zusammen? Menschenrechtsverletzungen im Krieg um Menschenrechte und Demokratie? Genau. Darum geht es. Es geht um die Systemfrage. Um nichts Geringeres. Und damit verbunden ist die Frage nach der weiteren, schleichenden aber tiefgreifenden Aushöhlung der westlichen – nicht perfekten – Parteiendemokratien, die (auf dem Papier) ihren BürgerInnen unverbrüchliche Freiheiten garantieren.
„Todesstrafe für Journalismus?“ fragt netzpolitik.org angesichts der Festnahme Julian Assanges in der ecuadorianischen Botschaft im April 2019. Die Hinrichtung – böses Wort – droht Assange, wenn er in den USA unter Spionage-Vorwurf angeklagt wird. Ein Zusammenhang, der auf den keep-smiling-killer, US-Präsident Barack Obama verweist, „jener Präsident der Whistleblower härter verfolgt als seine Vorgänger“ (whistleblower-net.de). Ob es tatsächlich im Februar 2020 zur Eröffnung des Auslieferungsverfahrens an die USA kommt, hängt erst einmal davon ab, ob Julian Assange die unverhältnismässige Haft in London überlebt. Die warnende Stimme des UN-Sonderbeauftragen für Folter, des Schweizers Nils Melzer, wird von deutschen Medien, Journalisten und deren Organisationen weitgehend überhört: „In 20 Jahren Arbeit mit Opfern von Krieg, Gewalt und politischer Verfolgung habe ich noch nie erlebt, dass sich eine Gruppe demokratischer Staaten zusammengeschlossen hat, um ein einzelnes Individuum so lange Zeit und unter so geringer Berücksichtigung der Menschenwürde und der Rechtsstaatlichkeit bewusst zu isolieren, zu dämonisieren und zu misshandeln.“ Der Deutsche Journalistenverband und die Deutsche Journalisten-Union ringen sich lediglich dazu durch, keine Auslieferung Assange’s an die USA zu fordern. Über die lebensbedrohliche und völlig unangebrachte der Haft schweigen sie. So auch die deutsche Bundesregierung, der die Folterberichte vorliegen, die sich allerdings keiner Konfrontation durch die Mainstream-Medien ausgesetzt sieht.
„Ihr alle müßt meinen Platz einnehmen. Ich kann mich nicht selbst wehren und zähle auf Dich und Menschen mit gutem Charakter, um mein Leben zu retten. Letztendlich haben wir nichts als die Wahrheit“. Genau das geschieht auf den Straßen weltweit. „Ich bin Julian Assange“, oder „Assange’s Freiheit ist meine Freiheit“, heißt es dort. Vorhang auf für Julian Assange und alle die „nicht Zuschauer, sondern verantwortlicher Teil der Geschichte“ sein wollen – wie es zur Kölner Karlspreis-Verleihung für Engagierte Literatur und Publizistik an Julian Assange im Dezember 2019 – gemeinsam mit der Künstlerin und Veranstalterin Sabiene Jahn – in Koblenz heißt. Zum Festakt im Frühjahr 2020 erwarten alle Beteiligten, den Preisträger als freien Mann in ihrer Mitte feiern zu können.
Veröffentlichung aus der Quartalsschrift DAS KROKODIL, Ausgabe 31 (Dezember 2019) – Grundsatzschrift über die Freiheit des Denkens – bissig – streitbar – schön und wahr und (manchmal) satirisch.
Mehr dazu und wie es sich bestellen lässt, hier: http://www.das-krokodil.com/
Siehe auch:
Fotogalerie
Kölner Karlspreis für Engagierte Literatur und Publizistik für den inhaftierten Wikileaks-Gründer
Die Wahrheit wird gefoltert, sie heißt Julian Assange
Von Arbeiterfotografie und NRhZ
NRhZ 731 vom 01.01.2020
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26487
6. Kölner Karlspreis geht an Sabiene Jahn und Julian Assange
Nicht Zuschauer, sondern verantwortlicher Teil der Geschichte
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
NRhZ 730 vom 18.12.2019
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26464
Filmclip
Veranstaltung "Keine Auslieferung von Julian Assange an die USA! Free the press, stop the war!", Köln, 29.11.2019
GRUSS john shipton – asyl für julian assange in deutschland!?!
Von Arbeiterfotografie
NRhZ 728 vom 04.12.2019
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26415
Veranstaltung "Keine Auslieferung von Julian Assange an die USA! Free the press, stop the war!", Köln, 29.11.2019
Krieg gegen Journalisten
Von Felicitas Rabe
NRhZ 728 vom 04.12.2019
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26411
Online-Flyer Nr. 732 vom 15.01.2020
VORHANG AUF für Julian Assange
"Ihr alle müßt meinen Platz einnehmen"
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
„Sie töten mich! Bitte helft mir, hilf mir!“, dringt der wispernde Schrei des Gefolterten durch die Mauern des Londoner Hochsicherheitsgefängnisses Belmarsh Prison. „Wanted Dead or Alive...“ heißt es auf einem Plakat für die regelmäßig stattfindenden Mahnwachen vor der US-amerikanischen Botschaft in Berlin am Brandenburger Tor. Kaum jemand, der oder die von dem Skandalfall des 21. Jahrhunderts nichts erfahren hat? Es geht um den Wikileaks-Gründer Julian Assange, der unter anderem – gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning – auf spektakuläre Menschenrechtsverletzungen (IALANA: „schwerste Menschen- und Kriegsrechtsverletzungen“), im Klartext Kriegsverbrechen der US-Truppen im Irak aufmerksam gemacht hat. Wie paßt das zusammen? Menschenrechtsverletzungen im Krieg um Menschenrechte und Demokratie? Genau. Darum geht es. Es geht um die Systemfrage. Um nichts Geringeres. Und damit verbunden ist die Frage nach der weiteren, schleichenden aber tiefgreifenden Aushöhlung der westlichen – nicht perfekten – Parteiendemokratien, die (auf dem Papier) ihren BürgerInnen unverbrüchliche Freiheiten garantieren.
„Todesstrafe für Journalismus?“ fragt netzpolitik.org angesichts der Festnahme Julian Assanges in der ecuadorianischen Botschaft im April 2019. Die Hinrichtung – böses Wort – droht Assange, wenn er in den USA unter Spionage-Vorwurf angeklagt wird. Ein Zusammenhang, der auf den keep-smiling-killer, US-Präsident Barack Obama verweist, „jener Präsident der Whistleblower härter verfolgt als seine Vorgänger“ (whistleblower-net.de). Ob es tatsächlich im Februar 2020 zur Eröffnung des Auslieferungsverfahrens an die USA kommt, hängt erst einmal davon ab, ob Julian Assange die unverhältnismässige Haft in London überlebt. Die warnende Stimme des UN-Sonderbeauftragen für Folter, des Schweizers Nils Melzer, wird von deutschen Medien, Journalisten und deren Organisationen weitgehend überhört: „In 20 Jahren Arbeit mit Opfern von Krieg, Gewalt und politischer Verfolgung habe ich noch nie erlebt, dass sich eine Gruppe demokratischer Staaten zusammengeschlossen hat, um ein einzelnes Individuum so lange Zeit und unter so geringer Berücksichtigung der Menschenwürde und der Rechtsstaatlichkeit bewusst zu isolieren, zu dämonisieren und zu misshandeln.“ Der Deutsche Journalistenverband und die Deutsche Journalisten-Union ringen sich lediglich dazu durch, keine Auslieferung Assange’s an die USA zu fordern. Über die lebensbedrohliche und völlig unangebrachte der Haft schweigen sie. So auch die deutsche Bundesregierung, der die Folterberichte vorliegen, die sich allerdings keiner Konfrontation durch die Mainstream-Medien ausgesetzt sieht.
„Ihr alle müßt meinen Platz einnehmen. Ich kann mich nicht selbst wehren und zähle auf Dich und Menschen mit gutem Charakter, um mein Leben zu retten. Letztendlich haben wir nichts als die Wahrheit“. Genau das geschieht auf den Straßen weltweit. „Ich bin Julian Assange“, oder „Assange’s Freiheit ist meine Freiheit“, heißt es dort. Vorhang auf für Julian Assange und alle die „nicht Zuschauer, sondern verantwortlicher Teil der Geschichte“ sein wollen – wie es zur Kölner Karlspreis-Verleihung für Engagierte Literatur und Publizistik an Julian Assange im Dezember 2019 – gemeinsam mit der Künstlerin und Veranstalterin Sabiene Jahn – in Koblenz heißt. Zum Festakt im Frühjahr 2020 erwarten alle Beteiligten, den Preisträger als freien Mann in ihrer Mitte feiern zu können.
Veröffentlichung aus der Quartalsschrift DAS KROKODIL, Ausgabe 31 (Dezember 2019) – Grundsatzschrift über die Freiheit des Denkens – bissig – streitbar – schön und wahr und (manchmal) satirisch.
Mehr dazu und wie es sich bestellen lässt, hier: http://www.das-krokodil.com/
Siehe auch:
Fotogalerie
Kölner Karlspreis für Engagierte Literatur und Publizistik für den inhaftierten Wikileaks-Gründer
Die Wahrheit wird gefoltert, sie heißt Julian Assange
Von Arbeiterfotografie und NRhZ
NRhZ 731 vom 01.01.2020
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26487
6. Kölner Karlspreis geht an Sabiene Jahn und Julian Assange
Nicht Zuschauer, sondern verantwortlicher Teil der Geschichte
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
NRhZ 730 vom 18.12.2019
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26464
Filmclip
Veranstaltung "Keine Auslieferung von Julian Assange an die USA! Free the press, stop the war!", Köln, 29.11.2019
GRUSS john shipton – asyl für julian assange in deutschland!?!
Von Arbeiterfotografie
NRhZ 728 vom 04.12.2019
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26415
Veranstaltung "Keine Auslieferung von Julian Assange an die USA! Free the press, stop the war!", Köln, 29.11.2019
Krieg gegen Journalisten
Von Felicitas Rabe
NRhZ 728 vom 04.12.2019
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26411
Online-Flyer Nr. 732 vom 15.01.2020