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Globales
Zum tragischen Absturz der TU-154
Terror oder Sabotage ausgeschlossen?
Von Irene Eckert
Ich bin zutiefst berührt und wachgerüttelt von der neuerlichen Katastrophenserie, die um die Weihnachtstage Russland heimsuchte. Bei uns fast nur als Randnotiz wahrgenommen. Den Heimsuchungen liegt ein zutiefst inhumaner Geist zugrunde. Noch unverarbeitet ist der feige Mord an Botschafter Andrej Karlow in Ankara am 19.12.2016. Der offenbar schutzlose Diplomat wurde von einem fraglos dazu aufgehetzten, blutjungen „Sicherheitsmann“ durch mehrere Schüsse von hinten niedergestreckt. Minutenlang kam ihm keine Hilfe zu. Die Ambulanz brauchte eine Ewigkeit bis zum Unfallort. Nur wenige Stunden später warf das opferreiche Attentat am Berliner Breitscheidplatz einen Rauchvorhang vor die Berichterstattung über die Mordtat in der türkischen Hauptstadt. Gestern nun stürzte am 1. Weihnachtstag in aller Frühe rein "zufällig" eine Tupolev-154 Maschine des russischen Verteidigungsministeriums bei Sochi ins Meer.
Humanitäre Hilfe
Der Flieger hatte das Alexandrow-Essemble an Bord. Die Truppe bleibt weltberühmt, auch als der "Rote-Armee-Chor" mit heute 84 überwiegend jungen Sängern, Musikern und sogar drei Tänzerinnen. Die Maschine stürzte nur zwei Minuten nach dem Start des Flugzeugs bei Sotschi ins Meer. Außer den beliebten Musikern waren mehrere Reporter und Kameraleute an Bord und die Ärztin Elizaveta Glinka, die russische Mutter Theresa. Sie alle wollten humanitäre Hilfe leisten und zu Neujahr ihre noch in Syrien stationierten Kameraden mit einem Konzert erfreuen. Dr. "Liza", wie die unermüdliche Helferin zärtlich von den ihren genannt wurde, wollte medizinische Ausrüstung für die Uniklinik in Latakia überbringen. Die Besatzung der Maschine und alle Flugzeuginsassen wurden stattdessen mit einem Schlag ausgelöscht. Ihr Zielort war die russische Militärbasis Khmeimim in Latakia.
Obamas Rache
Die Ermordung des Botschafters Karlow in Ankara könnte allein schon ein Sarajewo-Moment sein. Die Tat, begangen mit dem vollmundigen Rachespruch, dies sei die Revanche für Aleppo, kommt einem Angriff auf die Atom-Macht Russland gleich. Sollte sich ungeachtet aller gegenteiligen Vermutungen und Verlautbarungen herausstellen, dass dem Flugzeugabsturz der TU-154 kein menschliches oder technisches Versagen zugrunde liegt, dann ist der scheinbar allgegenwärtige Kriegsfuror ein Stück näher an Russland herangerückt. Vor dem Hintergrund der letzten bedrohlichen Rede des scheidenden US-Präsidenten Obama, der ganz unverhohlen Russland für die Niederlage seiner präferierten Kandidatin die Verantwortung zu schob und der dafür mit Rache drohte, auch auf verdeckte Weise, so seine Worte, sind die jüngsten Ereignisse in Ankara, Berlin, Zürich und Sochi durchaus in einem Zusammenhang zu sehen. Sie verheißen der Welt nichts Gutes. Den Niedergang des Imperiums werden sie aber nicht aufzuhalten vermögen – so oder so.
Erstveröffentlichung in "Eirenae's blog" am 26.12.2016
Online-Flyer Nr. 594 vom 28.12.2016
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Globales
Zum tragischen Absturz der TU-154
Terror oder Sabotage ausgeschlossen?
Von Irene Eckert

Humanitäre Hilfe
Der Flieger hatte das Alexandrow-Essemble an Bord. Die Truppe bleibt weltberühmt, auch als der "Rote-Armee-Chor" mit heute 84 überwiegend jungen Sängern, Musikern und sogar drei Tänzerinnen. Die Maschine stürzte nur zwei Minuten nach dem Start des Flugzeugs bei Sotschi ins Meer. Außer den beliebten Musikern waren mehrere Reporter und Kameraleute an Bord und die Ärztin Elizaveta Glinka, die russische Mutter Theresa. Sie alle wollten humanitäre Hilfe leisten und zu Neujahr ihre noch in Syrien stationierten Kameraden mit einem Konzert erfreuen. Dr. "Liza", wie die unermüdliche Helferin zärtlich von den ihren genannt wurde, wollte medizinische Ausrüstung für die Uniklinik in Latakia überbringen. Die Besatzung der Maschine und alle Flugzeuginsassen wurden stattdessen mit einem Schlag ausgelöscht. Ihr Zielort war die russische Militärbasis Khmeimim in Latakia.
Obamas Rache
Die Ermordung des Botschafters Karlow in Ankara könnte allein schon ein Sarajewo-Moment sein. Die Tat, begangen mit dem vollmundigen Rachespruch, dies sei die Revanche für Aleppo, kommt einem Angriff auf die Atom-Macht Russland gleich. Sollte sich ungeachtet aller gegenteiligen Vermutungen und Verlautbarungen herausstellen, dass dem Flugzeugabsturz der TU-154 kein menschliches oder technisches Versagen zugrunde liegt, dann ist der scheinbar allgegenwärtige Kriegsfuror ein Stück näher an Russland herangerückt. Vor dem Hintergrund der letzten bedrohlichen Rede des scheidenden US-Präsidenten Obama, der ganz unverhohlen Russland für die Niederlage seiner präferierten Kandidatin die Verantwortung zu schob und der dafür mit Rache drohte, auch auf verdeckte Weise, so seine Worte, sind die jüngsten Ereignisse in Ankara, Berlin, Zürich und Sochi durchaus in einem Zusammenhang zu sehen. Sie verheißen der Welt nichts Gutes. Den Niedergang des Imperiums werden sie aber nicht aufzuhalten vermögen – so oder so.
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