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Aktueller Online-Flyer vom 26. April 2024  

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Globales
"Ich vertraue den Vereinigten Staaten nicht"
Fidel Castro zur Annäherung USA-Kuba
Von Peter Kleinert

Kubas ehemaliger Staatschef Fidel Castro (88) hat sich nach längerem Schweigen zu der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Washington und Havanna geäußert. Dabei betonte er, dass er der Politik der USA grundsätzlich nicht vertraue, aber eine friedliche Lösung des Konfliktes nicht ablehne. Führende US-Republikaner fürchten wegen der Annäherung wiederum den Niedergang der USA.
 

Fidel Castro vertraut der US-Politik nicht
In einem Brief an den Studierendenverband FEU äußerte sich Castro erstmals zu der diplomatisch-politischen Annäherung zwischen den USA und Kuba: “Ich traue der Politik der Vereinigten Staaten nicht und ich habe nicht ein Wort mit ihnen gewechselt, doch das bedeutet keineswegs, dass ich eine friedliche Lösung der Konflikte oder die Abwendung eines Krieges ablehne.”
 
In dem insgesamt drei Seiten umfassenden Brief betonte Castro zudem: “Jede friedliche oder über den Verhandlungsweg erreichte Lösung zwischen den USA und den Völkern – auch denen Lateinamerikas –, die ohne Gewaltanwendung auskommt, steht in Einklang mit internationalen Prinzipien und Normen.”
 
Castro äußerte sich in eher verhaltenen Worten zu der Rolle seines Bruders und jetzigen Staats- und Regierungschefs Raúl Castro, der maßgeblich die eingeleitete diplomatische Annäherung zu verantworten hat: “Kubas Präsident hat gemäß seiner Aufgaben und von der ihm von der Nationalversammlung und der Kommunistischen Partei Kubas übertragenen Befugnisse die erforderlichen Schritte eingeleitet.”
 
Mit Blick auf die internationale Lage forderte der Revolutionsführer eine Lösung der schwelenden Konflikte auf Basis des Völkerrechtes. Von diesem Prinzip “darf kein Land ausgeschlossen werden”.
 
Hier ein Ausschnitt aus dem Brief:

"Die Verteidigung des Friedens ist eine Pflicht aller. Jede friedliche Verhandlungslösung der Probleme zwischen den Vereinigten Staaten und den Völkern bzw. jedes Volkes Lateinamerikas, die keine Gewalt oder die Anwendung von Gewalt einschließt, muss in Übereinstimmung mit den internationalen Prinzipien und Normen behandelt werden. Wir werden immer die Zusammenarbeit und die Freundschaft mit allen Völkern der Welt verteidigen, und unter ihnen mit denen unserer politischen Gegner. Das ist, was wir von allen erwarten.
Der Präsident Kubas hat aufgrund seiner Vorrechte und Befugnisse, die ihm die Nationalversammlung und die Kommunistische Partei Kubas verleihen, die entsprechenden Schritte unternommen.
Die ernsten Gefahren, die die Menschheit heute bedrohen, sollten Normen weichen, die im Einklang mit der Menschenwürde stehen. Von diesen Rechten ist kein Land ausgeschlossen.
In diesem Geist habe ich gekämpft und werde ich bis zum letzten Atemzug weiterkämpfen."

Auf US-Seite haben die Republikaner John McCain, Lindsay Graham and Jeb Bush in einer gemeinsamen Stellungnahme massiv den US-Präsidenten Barack Obama für seine Annäherungspolitik an Kuba kritisiert: “Diese Beschwichtigungspolitik gegenüber autokratischen Herrschern und Gegnern reduziert den US-amerikanischen Einfluss in der Welt. Dadurch sind Amerika und die Werte, für die es steht, im Niedergang begriffen.” (PK)
 
Diesen Artikel haben wir mit Dank teilweise von RT-Deutsch und von amerika21.de übernommen.


Online-Flyer Nr. 496  vom 04.02.2015

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