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Globales
Einige hundert Ärzte aus Kuba helfen in Westafrika gegen Ebola
"Die Stunde der Pflicht"
Von Fidel Castro

Während reiche Staaten wie die USA und Deutschland sich wochenlang Zeit ließen, um den seit Monaten von der Ebola-Epedemie heimgesuchten westafrikanischen Ländern zu helfen, verhält sich Kuba, das die US-Regierung seit Jahrzehnten durch ihr Embargo zu isolieren und zu "demokratisieren" versucht, völlig anders. Schon seit Anfang Oktober wurden 165 Ärzte und Krankenpfleger nach Sierra Leone und Liberia entsandt. Weitere 300 sollen folgen. Dazu eine "Reflexion" von Fidel Castro Ruz (88) vom 17. Oktober, der 1959 als einer der Anführer der kubanischen Revolution die ehemalige spanische Kolonie vom Diktator Batista befreite und das Land anschließend 49 Jahre lang regierte. Ein wesentlicher Teil des kubanischen Internationalismus ist die Entsendung von Ärzten in viele Teile der Welt. Bisher wurden über 15.000 Ärzte in arme Länder geschickt, um dort humanitäre Hilfe zu leisten.

Fidel Castro
NRhZ-Archiv
 
"Keine einzige Minute hat unser Land gezögert mit seiner Antwort auf den Antrag der internationalen Organisationen zur Unterstützung im Kampf gegen die brutale, in Westafrika ausgelöste Epidemie. Genau das hat unser Land immer getan, ohne irgendjemand auszuschließen. Die Regierung hatte schon die angebrachten Anweisungen gegeben, um mit Dringlichkeit jenes medizinische Personal zu mobilisieren, das seine Dienste in jener Region des afrikanischen Kontinents leistete, und es zu verstärken. Dem Antrag der Vereinten Nationen wurde ebenfalls schnell entsprochen, wie wir es immer bei der Anforderung einer Kooperation getan haben.
 
Jegliche bewusste Person weiß, dass solche politischen Entscheidungen, die Risiken für das Personal, für hoch qualifizierte Fachkräfte, mit sich bringen, eine hohe Verantwortung für diejenigen bedeuten, die diese dazu aufrufen, eine gefährliche Aufgabe zu erfüllen. Das ist sogar noch härter, als Soldaten für eine gerechte politische Sache in den Kampf und sogar für diese zu sterben zu schicken, welche dies auch immer als eine Pflicht ausgeführt haben.
 
Das medizinische Personal, das an jeglichen Punkt marschiert, um Leben zu retten, selbst mit dem Risiko das eigene zu verlieren, ist das beste Beispiel der Solidarität, die ein Mensch bieten kann, vor allem, wenn er nicht von irgendeinem materiellen Interesse bewegt ist. Ihre nächsten Familienangehörigen tragen ebenfalls zu dieser Mission bei, mit einem von ihnen am meisten geliebten und bewunderten Menschen. Ein Land, das durch lange Jahre des heldenhaften Kampfes gehärtet ist, kann gut verstehen, was damit ausgedrückt wird.
 
Wir alle begreifen, dass mittels der Erfüllung dieser Aufgabe, mit der bestmöglichen Vorbereitung und Effizienz, auch zum Schutz unserer Bevölkerung und der Brudervölker der Karibik und von Lateinamerika beigetragen wird und zur Verhinderung ihrer Ausbreitung, da sie leider schon in die USA eingeführt wurde und sich dort ausbreiten könnte, einem Land, das so viele Beziehungen im privaten Bereich und Austauschbeziehungen jeder Art mit allen anderen Ländern der Welt unterhält. Wir werden bei dieser Aufgabe gern mit dem US-amerikanischen Personal zusammenarbeiten, und dies nicht, auf der Suche nach dem Frieden zwischen beiden Ländern, die über so viele Jahre Feinde gewesen sind, sondern in jedem Fall um des Friedens für die Welt willen - eine Zielstellung, die als Vorhaben versucht werden kann und sollte. 
 
Am Montag, dem 20. Oktober, wird auf Antrag von mehreren Ländern der Region ein Treffen in Havanna stattfinden, an dem bedeutende Persönlichkeiten von denselben Organisationen teilnehmen werden, welche die Notwendigkeit zum Ausdruck gebracht haben, die erforderlichen Schritte zur Verhinderung der Ausbreitung der Ebola-Epidemie zu unternehmen und diese schnell und wirksam zu bekämpfen.
 
Wir, die Einwohner der Karibik und von Lateinamerika, werden den anderen Völkern der Welt ebenfalls eine Botschaft von Mut, Kraft und des Kampfes senden. Die Stunde der Pflicht ist gekommen."
 
Die Internetzeitung https://amerika21.de meldete am 20.10. sogar: "Mittlerweile hat auch US-Außenminister John Kerry das Engagement der sozialistischen Insel anerkannt: 'Kuba, ein Land von gerade elf Millionen Einwohnern, hat 165 professionelle Mediziner geschickt und plant knapp 300 weitere zu entsenden', hob er den Beitrag des Landes im Kampf gegen Ebola hervor." Wie US-Regierungen in den Jahren vorher mit Kuba neben dem bis heute anhaltenden Embargo umgehen wollten, können Sie in dem aktuellen Artikel über Ex-Außenminister Henry Kissinger lesen. (PK)
 
Für die Übersetzung von Fidel Castros "Reflexion" danken wir der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba e.V. und ihrem Vorsitzenden Heinz W. Hammer. www.cubafreundschaft.de


Online-Flyer Nr. 482  vom 29.10.2014

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