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Aktueller Online-Flyer vom 19. März 2024  

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18. UZ-Pressefest – Volksfest der DKP in Dortmund
Kräfte für Kampf um eine neue Gesellschaft bündeln
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann

Linke Kräfte, also Kräfte, denen es darum geht, das Kapital zu entmachten, den Kapitalismus und den damit verbundenen Imperialismus zu überwinden, um mit dem Aufbau einer neuen Gesellschaft Frieden und Gerechtigkeit auf dem Globus erreichen zu können, geraten immer stärker in die Defensive. Zersetzung und Spaltung führen dazu. Deshalb sind Initiativen, die diesem Trend entgegenwirken, um so wichtiger. Vom 27. bis 29. Juni 2014 fand unter dem Motto "Gemeinsam kämpfen – gemeinsam feiern!" im Dortmunder Revierpark – 40 Jahre nach dem ersten Fest – das 18. UZ-Pressefest, das Fest der DKP-Wochenzeitung "Unsere Zeit", statt. Ein solches Fest kann dazu beitragen, Kräfte zu bündeln und über das Zusammenführen von Menschen als Katalysator zu wirken, der dem Kampf neue wichtige Impulse verleiht.


Fotos: arbeiterfotografie.com (Uwe Bitzel, Anneliese Fikentscher, Senne Glanschneider, Riet Klarenbeek, Andreas Neumann)


Auftritt von Esther Bejerano und Microphone Mafia


Eine bessere Zukunft im Blick


„Faschismus und Rechtspopulismus in Deutschland und EU-Europa“ mit Hans-Peter Brenner (DKP), Mischa Aschmoneit (Interventionistische Linke), Dr. Ulrich Schneider (Generalsekretär der FIR und VVN-BdA) und Susann Witt-Stahl (Journalistin, Hamburg)


Diskussion „Faschismus und Rechtspopulismus in Deutschland und EU-Europa“


Diskussion „Faschismus und Rechtspopulismus in Deutschland und EU-Europa“


Eine bessere Zukunft im Blick


Auftritt von Esther Bejerano und Microphone Mafia


Esther Bejerano


Auftritt von Esther Bejerano und Microphone Mafia


Auftritt von Esther Bejerano und Microphone Mafia


Klaus der Geiger


Auftritt von Esther Bejerano und Microphone Mafia


„HASTA LA VICTORIA SIEMPRE“


Jazz-Polizei, Berlin, auf dem Roten Marktplatz


Liedermacher Frank Viehweg


Steirischer Obstler – vom roten Bauern schwarz gebrannt


Auftritt von Konstantin Wecker


Auftritt von Konstantin Wecker


Auftritt von Konstantin Wecker


Auftritt von Konstantin Wecker


Kabarettist Ilhan Atasoy


Beim Gespräch mit Susann Witt-Stahl, Michael Sommer und Moshe Zuckermann zum Buch "Antifa heißt Luftangriff"


Kabarettist Ilhan Atasoy


Ossietzky-Geschäftsführer Matthias Berger bei der Diskussion "Politisch engagierte Musik"


Erwin Marquit, Delegierter der Communist Party der USA, Referent des Vortrags „Die KPUSA und die Obama-Regierung“


„Marxismus und Hooliganismus“


Am Stand der Arbeiterfotografie in der (Eis)Kunsthalle – zu sehen sind Bilder aus der Ausstellung "Gesichter der Revolution" von Klaus Steiniger, Fotos von Heino Pflaum aus einem Lager für syrische Flüchtlinge, Lewis Hine über Kinderarbeit in den USA Anfang des 20. Jahrhunderts, Fotos zum Thema Krieg von den Ehrenmitgliedern Walter Ballhause und Walter Heilig, Fotomontagen von John Heartfield, Fotos von Eugen Heilig, ein Auszug aus der Ausstellung "FRY – gezielt kollateral" über die Zerstörungen der NATO in Jugoslawien 1999, ein Querschnitt durch Plakate, Fotomontagen und Reportagen der Arbeiterfotografie und – als Premiere – ein Filmclip zur Verleihung des Ethecon-Black-Planet-Award an die Deutsche Bank.


Bildhauer Bodo Teichler – bei der Lektüre des "Rotfuchs"


Zur Orientierung


Künstlerin Wanja Richter-Koppitz, Gründungsmitglied des Bundesverbands Arbeiterfotografie


Prof. Roland Günter, Autor des Buches „Stadtmassaker und Sozialverbrechen“, bei der Diskussionsrunde „Wem gehört die Stadt?“


Diskussionsrunde „Wem gehört die Stadt?“ mit Sylvia Brennemann, Prof. Roland Günter, einem Mitglied der Künstlergruppe Ape und Siw Mammitzsch


„Politisch engagierte Musik“, Diskussion mit dem Musiker Konstantin Wecker, M&R-Chefredakteurin Susann Witt-Stahl und dem Professor für Geschichte und Philosophie an der Uni Tel Aviv, Moshe Zuckermann


Politische Revue des Frauenarbeitskreises „Trautes Heim – Glück allein“


DKP Bochum


Beim Auftritt von Esther Bejerano und Microphone Mafia


Huggy Borchardt spielt Blues und Boogy auf dem Piano in der "Perle vom Borsigplatz"


Morning Star, eingeladen von der jungen Welt, im Rahmen eines Austauschprojekts von vier internationalen Zeitungen


Stand des Deutschen Freidenker-Verbands


Maler Axel Gundrum


Buch- und Kunstmarkt in der (Eis)Kunsthalle


Ehemaliger UZ-Fotograf Klaus Rose


Am Stand der Arbeiterfotografie: Montage „Alle Macht geht vom Volke aus“ (vorne rechts) und Fotografie von Walter Ballhause (vorne links)


Orientiert auf eine gemeinsame bessere Zukunft


„Sicher ist, dass wir gemeinsam handeln und unsere Kräfte trotz Meinungsunterschieden bündeln müssen. Auch dazu will unser Fest, das UZ-Pressefest, einen Beitrag leisten.“ Mit diesen Worten lädt die UZ-Chefredakteurin Nina Hager zum diesjährigen Pressefest ein. Was sich auf dem Platz, den Bühnen, in den Zelten zeigt, ist eine breite Vielfalt der geistigen und leiblichen Genüsse, die das große Potential, eine bessere Welt zu schaffen, in sich bergen. Viele bekannte Gesichter sind unter Besuchern, Akteuren und Künstlern. Einige sind (diesmal) nicht dabei und werden vermisst. Der Chefredakteur des Rotfuchs, Klaus Steiniger, wird vertreten durch eine starke Truppe, die nicht nur marxistische Positionen sondern auch leibliche Stärkungsmittel ausschenkt - in der Nachbarschaft zu seiner Ausstellung „Gesichter der Revolution – Fotografien zum 40. Jahrestag der portugiesischen Nelkenrevolution“ am Stand der Arbeiterfotografie.

Neue Gesichter oder lange nicht mehr dabei gewesene widmen sich den brennenden Themen der sozialen Ausbeutung wie dem fortschreitenden Raubbau der Gentrifizierung in den Städten. „Der“ Kölner Kalle, mit bürgerlichem Namen Karl-Heinz Gerigk, berichtet und diskutiert im „KommRhein“-Zelt der DKP Rhein Westfalen über seine persönlichen Erfahrungen „Gegen Zwangsräumungen“. Mit dabei ist Manfred Müller, Aktivist von „Recht auf Stadt“. „Wir müssen militanter werden“, meint Sylvia Brennemann in der Diskussionsrunde „Wem gehört die Stadt?“ auf dem Roten Marktplatz der DKP Ruhr Westfalen mit Prof. Roland Günter, dem unermüdlich aktiven Kulturwissenschaftler und „Retter von Eisenheim“, Autor von „Stadtmassaker und Sozialverbrechen“. Darauf, wie gefährlich künftig "Militanz" werden kann, verweist Rainer Rupp in seiner Dankesrede zur Preisverleihung durch das „Bündnis für Soziale Gerechtigkeit und Menschenwürde“. Man beachte den Vertrag von Lissabon, der zu selten offen in der Debatte steht.

Zeit für Zeugen

Dieter Klemm, Ex-Floh de Cologne, entdeckt „vertraute Bilder, vertraute Gedanken.“ Chile 1973, Portugal 1974, die faschistischen Diktaturen in Spanien und Griechenland nach 1945 fordern immer heraus, nein, machen es unumgänglich, die Muster der Gewalt und ihrer staatlichen Sympathisanten aufzudecken.

In einem zentralen Filmzelt und mehreren kleinen Ablegern (Hessen und Dresden) gibt es geballtes Filmprogramm. Mathias Meyers, der das große Filmzelt betreut, ist mit seinem eigenen Beitrag „Zeit für Zeugen“ Eine Hommage an Ettie und Peter Gingold, Dokumentarfilm von Mathias Meyers und Tidi von Tiedemann, Mainz, 2011, vertreten. „Mietrebellen“ ist ein Dokumentarfilm über Berliner Mieterproteste von Gertrud Schulte -Westenberg und Matthias Coers, D/2014. Klaus Steiniger ist mit seinem DEFA-Wochenschau-Beitrag von 1975 „Der Augenzeuge“ zur portugiesischen Revolution im Programm und ebenso Bruni Steiniger mit stimmungsvollen Bildern des jährlich im September stattfindenden „Festa do Avante! – Eindrücke aus mehreren Jahren Avante!-Festen“, dem Fest der PCP-Zeitung Avante!.

Argumentieren und reflektieren

Verdacht und Vorsicht sind geboten, wenn der argumentative Austausch als lästig empfunden wird. Der Vorsitzende des Deutschen Freidenker-Verbandes Klaus Hartmann, schildert es so: „Wer den dialektischen Materialismus als Grundlage seines Handelns betrachtet, versteht auch, dass der Marsch in den 3. Weltkrieg unter allen Umständen gestoppt werden muss.“ Das Wesen der Aufklärung besteht in der Annäherung an das Verständnis der Dinge. Bezogen auf das Wirken der Arbeiterfotografie führt Klaus Hartmann aus, deren Konzept sei: „gegen Ausgrenzung und Exkommunikation gerichtet, die in der Frage von Krieg und Frieden lebensgefährlich sind.“

An ihrem Stand in der Eis-Kunsthalle präsentierte die Arbeiterfotografie im Rahmen der Anti-Kriegs-Ausstellung Werke von Eugen und Walter Heilig, den großen Fotomonteur und ebensogroßen Warner vor dem Zweiten Weltkrieg, John Heartfield. Neuere Arbeiten von Heino Pflaum zeigten Lebensbedingungen in einem syrischen Flüchtlingslager in Jordanien. Von 1999 stammt die fotografische Recherche zu den Opfern des NATO-Krieges gegen die Bundesrepublik Jugoslawien, die offenbart, dass das Bombardement ziviler Einrichtungen zum Kalkül gehörte. Walter Ballhause, Ehrenmitglied des Bundesverbandes Arbeiterfotografie, fotografierte als 20jähriger Fotoamateur „zwischen den Kriegen“. Ballhause war nicht nur begnadeter Fotograf, dessen Bilder bis heute eine symbolische Kraft der tiefen Einsicht in die Dinge entfalten – sie verdeutlichen seine Absicht, „eine neue Welt aufzubauen, eine bessere Welt mit sozialer Gerechtigkeit, in der es nicht diesen ewigen Kreis von K hoch 4 gibt... Dahinter steckt Krise, Konjunktur, Kriegsvorbereitung und Krieg. Das ist doch nun der Kreislauf, den der Imperialismus seit über hundert Jahren geht“.

Es geht um das Überleben der Menschen

Ballhause: „Unser Ziel von damals ist gleichzusetzen mit eurem von heute: Die fotografierten, menschenunwürdigen Zustände selbst sollen beseitigt werden! Dazu ist Parteilichkeit notwendig, um den politisch und gewerkschaftlich aktiven Teil der Arbeiterklasse in seiner historischen Mission zu unterstützen... Kämpfen wir! Wenn wir es nicht tun, so verlieren wir auch heute diesen Kampf. Dessen sollten sich alle... bewusst sein, dass es um das Überleben der Menschen auf der Erde überhaupt geht. Darum: Nichts verwischen, aber alles Trennende beiseite schieben und alles Gemeinsame in den Vordergrund rücken. Das wünsche ich.“ (PK)

Online-Flyer Nr. 465  vom 02.07.2014

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