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Aktueller Online-Flyer vom 26. April 2024  

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Globales
Sozial- und Umweltforum Ostschweiz von Swisso Kalmo in St. Gallen
„Eine andere Welt ist möglich“
Von Heinrich Frei

Am 24. Mai fand in St. Gallen zum zehnten Mal das Sozial- und Umweltforum Ostschweiz (SUFO) statt: „Eine andere Welt ist möglich“. 67 Workshops wurden am SUFO durchgeführt, zu den unterschiedlichsten Themen. Im Namen des dafür verantwortlichen Hilfswerks Swisso Kalmo steht Swisso für "Schweiz" und "Somalia". Kalmo bedeutet "Hilfe" und "Verbundenheit". 1995 gründete Magda Nur-Frei mit ihrer Familie und Freunden das Hilfswerk. Dank dem Engagement von Dr. med. Abdi Hersi in Nairobi, von Ali Elmi in Merka (Somalia), und den Vorstandsmitgliedern in der Schweiz konnte Swisso Kalmo nach dem Tod von Magda Nur-Frei vor drei Jahren seine Arbeit in Somalia weiterführen.


Mutter mit krankem Kind in der Tuberkuloseklinik von Swisso Kalmo in Baidao, Somalia
Foto Swisso Kalmo
 
„Wohin steuert Somalia?“
 
Die Organisation Swisso Kalmo (www.swisso-kalmo.ch, englisch: www.swisso-kalmo.org) organisierte am Morgen den Workshop „Wohin steuert Somalia“. Das Hilfswerk, das vor allem Tuberkulosekranke betreut, wird heute von Nairobi aus geleitet, mit Stützpunkten in Somalia, in Mogadischu, Merka, Baidoa und Galgadud. Aufträge zur Betreuung von medizinischen Einrichtungen in Somalia erhält Swisso Kalmo auch von anderen internationalen Hilfswerken und von UNO-Organisationen. Der somalische Arzt Dr. med. Abdi Hersi leitet Swisso Kalmo in Nairobi.
 
An der Gründung von Swisso Kalmo beteiligt war auch Nur Scecdon Olad, der jetzt in St. Gallen am SUFO über die Arbeit und die Schwierigkeiten in den Ambulatorien und den Tuberkulosespitälern von Swisso Kalmo in Somalia informierte. Die immer noch prekäre politische Lage in Somalia kam im Workshop eingehend zur Sprache, vor allem der Bürgerkrieg, der seit 21 Jahren im Gange ist, die Not und das Elend der vielen somalischen Flüchtlinge in den angrenzenden Ländern Kenia und Äthiopien und die in Somalia intern Vertriebenen. Nur Scecdon Olad erzählte auch über seine Erfahrungen in der Stadt Merka mit den islamistischen Al Shabab Milizen, die Merka noch beherrscht hatten, als er dort mit seiner Frau Magda eine Klinik für Tuberkulosekranke geführt hatte.
 
Das Geschäft mit dem Krieg
 
Die Organisation Waffen vom Bodensee (www.waffenvombodensee.com) leitete mit einem Vertreter des Schweizerischen Friedensrates (www.friedensrat.ch) am Nachmittag den Workshop das „Das Geschäft mit dem Krieg“. Die Rüstungsindustrie rund um den Bodensee war das Thema von Lothar Höfler aus Lindau (BRD). Er informierte akribisch genau welche Firmen am schönen, lieblichen Bodensee-Waffen und Waffenteile herstellen und an welche kriegführenden Staaten und Diktaturen diese Geräte geliefert werden. Er machte darauf aufmerksam, dass diese Rüstungsexporte weit entfernt vom Ferienland Bodensee jedes Jahr viele Tote und Verletze zur Folge haben. Lothar Höfler präsentierte in St. Gallen am SUFO also „eine etwas andere Heimatkunde: die todbringenden Zuflüsse zum Bodensee..., Die Rüstungsregion am Bodensee“.
 
Zur Sprache kam auch, dass Friedrichshafen am Bodensee im Zweiten Weltkrieg von den Alliierten vollständig dem Boden gleichgemacht wurde, weil dort große Rüstungsbetriebe angesiedelt waren. Heute beherbergt Friedrichshafen erneut große Todesfabriken. Das Geschäft mit Krieg in Friedrichshafen geht weiter... (PK)
 
 
Heinrich Frei erreichen Sie in der Affolternstrasse 171, CH-8050 Zürich
Tel. 0041 44 491 19 73, E-Mail: heinrich-frei@bluewin.ch
 
Weitere Infos unter www.sufo.ch


Online-Flyer Nr. 460  vom 28.05.2014

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