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Aktueller Online-Flyer vom 26. April 2024  

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Globales
Wählt Antifaschisten ins Europäische Parlament!
Aufruf der FIR zur Europawahl
Von Ulrich Schneider

Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten, die über sechzigjährige Dachorganisation der Verbände ehemaliger Widerstandskämpfer, Partisanen, Deportierter, Kämpfer in den Reihen der Anti-Hitler-Koalition, Verfolgter des NS-Regimes und ihrer Angehörigen sowie Antifaschisten heutiger Generationen aus 25 Ländern Europas und Israels hat anlässlich der Europawahlen im Mai 2014 den angehängten Appell herausgegeben. Darin rufen wir dazu auf, diejenigen Kandidatinnen und Kandidaten zu unterstützen, die sich für unsere Überzeugung von Europa einsetzen.
 

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Im Mai 2014 finden die Wahlen zum Europäischen Parlament statt. Für die Veteranen des antifaschistischen Kampfes und für Antifaschisten heutiger Generationen sind diese Wahlen aus zwei Gründen von Bedeutung:
 
Die gegenwärtige Politik und Entwicklung der Europäischen Union entspricht nicht den Interessen großer Teile der Menschen in den europäischen Ländern. Zahlreiche Entscheidungen führen zu massiver sozialer Ausgrenzung, gehen zu Lasten der Schwächsten der jeweiligen Länder. Daher müssen im Europäischen Parlament die Stimmen gestärkt werden, die sich für eine demokratische, friedensorientierte, solidarische und sozial gerechte Entwicklung Europas einsetzen.
 
Zweitens treten in verschiedenen europäischen Ländern rassistische und extrem rechte Kräfte zu den Wahlen an, denen im Wahlkampf und im Parlament aktiv und engagiert entgegengetreten werden muss.
 
Wir rufen daher dazu auf, bei der Europawahl in allen Ländern solche Frauen und Männer zu wählen, die sich einsetzen für ein Europa,
•          das jeder Form der rassistischen Diskriminierung oder der Fremdenfeindlichkeit entgegentritt,
•          das sich für Flüchtlinge einsetzt und ihnen eine menschenwürdige Behandlung garantiert,
•          das sich gegen jegliche Form von Holocaustleugnung, Geschichtsrevision und Rehabilitierung von SS-Verbrechern einsetzt,
•          das eine soziale Politik gewährleistet, durch die allen Menschen Arbeit, Bildung, Ernährung und eine angemessene Wohnung garantiert wird,
•          das für eine Friedenspolitik eintritt, die nicht auf Hegemonie, sondern auf nicht-militärische Konfliktlösungen beruht,
•          das eine Gemeinschaft im Interesse der Menschen darstellt und nicht der Herrschaft von Banken und Wirtschaftsverbänden,
•          das für vergleichbare Lebensbedingungen in allen Ländern eintritt und gegen erzwungene Arbeitsmigration,
•          das eine Gleichberechtigung zwischen den Völkern und Nationen garantiert und keine Hegemonialpolitik.
Ein solches Europa ist möglich, wenn sich die Völker aktiv und vernehmbar für ihre Interessen einsetzen. (PK)
 
Dr. Ulrich Schneider veröffentlicht seit 1975 zu den Themen antifaschistischer Widerstand, regionale Zeitgeschichte und Geschichte des KZ Buchenwald. Er ist Autor zahlreicher Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen mit den Schwerpunkten Geschichte des antifaschistischen Widerstands, Auseinandersetzung mit Geschichtsrevisionismus und Antifaschismus heute. Seit 1975 ist er Mitglied der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA), seit 1991 ist er als Vorstandsmitglied deren Bundessprecher. Er ist auch Geschäftsführer der Lagergemeinschaft Buchenwald - Dora/ Freundeskreis e.V. und Herausgeber der antifaschistischen Zeitschrift Glocke vom Ettersberg. Seit 1991 ist er der Vertreter der VVN-BdA in der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) und seit 2003 Generalsekretär der FIR.
 


Online-Flyer Nr. 457  vom 07.05.2014

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