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Aktueller Online-Flyer vom 20. April 2024  

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Filmclips
Päpste und das Ermächtigungsgesetz
Von Karlheinz Deschner und Peter Kleinert



Wort am Sonntag, Filmstill Folge IVAnläßlich der aktuellen Neuauflage von Karlheinz Deschners großartigem Buch "Die Politik der Päpste" stellen wir unseren Lesern seit einigen Wochen Teile einer Fernseh-Essay-Serie vor, die wir Anfang der 90er Jahre mit dem inzwischen 89 Jahre alten Autor und den KollegInnen unseres Kölner KAOS Film- und Video Teams für den Sender KANAL 4 produziert hatten.

Deschner, „der Voltaire unserer Tage“, verfolgt in diesem voluminösen und gut belegten Werk den Weg des Papsttums von dessen tiefster Krise im 19. Jahrhundert bis zu seinem Wiedererstarken im Zeitalter der Weltkriege – von Pius IX., dem Verkünder päpstlicher Unfehlbarkeit, über Leo XIII. und Pius X. zu Benedikt XV., dem kurialen Kriegsgewinnler. Dessen einflussreicher Nachfolger Pius XI. förderte Mussolini, Hitler, Franco, und Pius XII. setzte diesen pro-faschistischen und antikommunistischen Kurs fort, während er zur Verfolgung und Vernichtung der Juden fast ausnahmslos schwieg und die Ermordung orthodoxer Serben durch die katholische Ustascha in Kroatien widerspruchlos duldete.


Deschner weist nach, dass die "Stellvertreter Gottes" auch in dieser Epoche – mal mehr, mal weniger – auf der Seite jener Mächtigen standen, von denen sie Unterstützung ihrer imperialen Politik erhofften.

Für die Neuausgabe des Buches hat Karlheinz Deschner den Text durchgesehen, etliche Angaben aktualisiert und ein kurzes Vorwort geschrieben. Im Vergleich zur zweibändigen Originalausgabe hat das Buch nun eine durchgehende Seitenzählung und fortlaufend nummerierte Anmerkungen. Inhaltsverzeichnis und Register der bisherigen Teile I und II wurden ebenfalls zusammengefasst. Eine Liste der verwendeten Literatur wurde ergänzt.

Prof. Dr. Hubert Mohr, Mediävist und Kirchenhistoriker, schreibt dazu: Es ist das Beste und Umfassendste, was bisher über dieses Thema geschrieben wurde... Mich beeindruckt nicht nur der großartige Stil, sondern auch die Akribie der Dokumentation. Dadurch wird das Buch solide und glaubwürdig. Niemand kann von ‘unbewiesenen Behauptungen’ sprechen. Kein Historiker, Publizist oder wer immer über dieses Thema schreiben will, wird künftig an diesem Werk vorbeigehen können. Es bleibt das Standardwerk.“

In Folge IV beschreibt Karlheinz Deschner, wie Pius XI. in Deutschland einen ähnlichen Umsturz wie den zugunsten Mussolinis in Italien zu unterstützen versucht: "Durch Preisgabe der katholischen Zentrumspartei, um hier Hitler an die Macht zu bringen." Schließlich hatte sich der ehemalige katholische Messdiener ja in seinem Buch "Mein Kampf" "als künftiger Vernichter des jüdischen Bolschewismus präsentiert."
 
Pius XI. und sein Nuntius Pacelli, der spätere Papst Pius XII., bedienen sich dabei katholisch-konservativer Politiker. Einer von ihnen, Prälat Ludwig Kaas, Führer der katholischen Zentrumspartei, sorgt dafür, daß diese im Reichstag Hitlers Ermächtigungsgesetz zunächst zustimmt und anschließend aufgelöst wird. Und der katholische Reichskanzler und Päpstliche Kammerherr Franz von Papen hebt das unter der sozialdemokratischen Regierung Braun/Severing erlassene Verbot von SA und SS wieder auf. Hitlers "Machtergreifung" begrüßt von Papen mit dem Satz: "Der liebe Gott hat Deutschland gesegnet, daß er ihm in Zeiten tiefer Not einen Führer gab."
 
Brief von J.T. Königswinter, nachdem wir den Film bei KANAL 4 gesendet hatten: ...Ich erlaube mir noch eine Bemerkung hierzu. Es wäre wünschenswert, wenn solche Sendungen und Vorträge doch etwas "früher" in der Zeit gesendet würden!!! Bitte prüfen Sie doch mal, evtl. durch eine Zuschauerumfrage, ob es nicht auch allgemein so besser ankommt und lehrreicher ist...
 
Brief von Prof. A.W., Fulda: Ich habe Ihre o.a. Sendung gesehen und möchte Sie bitten, mir ein Manuskript des Textes von Karlheinz Deschner - Mit Gott und den Faschisten, Papst Pius und Hitler - zur Verfügung zu stellen. (PK)


Clip downloaden (mit Rechtsklick - "Ziel speichern unter...")

Online-Flyer Nr. 426  vom 20. April 2024



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