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Protest anlässlich der Drohung, den verdeckten in einen offenen Krieg zu überführen
NATO, Golfmonarchien, Israel - Hände weg von Syrien!
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann

Seit 2011 läuft ein verdeckter Krieg gegen Syrien. Ziel ist ein Regime-Change. Der ehemalige NATO-Oberbefehlshabers und US-General Wesley Clark hatte es schon 2007 in aller Klarheit ausgesprochen. Bereits wenige Wochen nach dem 11. September 2001 sei der US-Generalstab angewiesen worden, in sieben Staaten einen Regime-Change herbeizuführen: Irak, Libanon, Somalia, Sudan, Libyen, Syrien, und schlussendlich Iran. Zurzeit ist vorrangig Syrien das Objekt der Begierde der imperialistischen Raubmörder. Jetzt, wo es nach eineinhalb Jahren noch nicht gelungen ist, mittels eingeschleuster Söldner den Regime-Change herbeizuführen, wird damit gedroht, den verdeckten in einen offenen Krieg zu überführen. Der Einsatz von Giftgas, der dem syrischen Staat in die Schuhe geschoben wird, dient dabei als Vehikel. In zahlreichen Städten gab es Protest. Eine zentrale Demonstration fand in Frankfurt unter dem Motto „NATO, Golfmonarchien, Israel: Hände weg von Syrien“ statt.


Protest vor dem Kölner Dom
Alle Fotos: arbeiterfotografie.com (Peter Betscher, Elias Davidsson, Anneliese Fikentscher, Andreas Neumann)


Protest in Frankfurt


Protest in Frankfurt


Protest in Frankfurt


Protest in Frankfurt


Protest in Frankfurt


Protest in Köln


Protest in Köln


Protest in Köln – Heinrich Schulz


Protest in Köln – Leutnant Christian Neumann (Darmstädter Signal)


Protest in Köln


Protest in Köln – Werner Rügemer (rechts)


Protest in Köln – Paula Keller und Erasmus Schöfer


Protest in Köln


Protest in Köln


Protest in Köln


Protest in Köln


Protest in Köln


Protest in Köln


Protest in Köln


Protest vor dem Kölner Dom

In Köln sprach Leutnant Christian Neumann vom Darmstädter Signal. Er fand klare Worte. Die Rede, die er als seine persönliche Meinung deklariert, ist nachfolgend wiedergegeben.

Rede von Leutnant Christian Neumann

Die Falken (Bush, McCain, Cheney, Albright und die, welche ihnen nach dem Munde reden) scheren sich einen Dreck um friedliche Lösungen, weil sie die militärische Intervention von Anfang an wollten.

Im militärischen Duktus: Deren strategisches Ziel IRAN soll über SYRIEN als Zwischenziel unter gleichzeitiger Ablenkung von der Palästinafrage genommen sowie ISRAEL zur Siedlungsexpansion Zeit verschafft werden.

Seit über 2 Jahren verfolgen wir mit erheblicher Empörung die Politpropaganda zu den Vorgängen in Syrien. Schlimmer noch als die Reaktionen kongenialer Regierungskrimineller in Washington, London und Paris entlarvt sich eine Fratze kriegshetzerischer Berichterstattung in den Chefredaktionen großer Medienhäuser.

Dazu ist folgendes anzumerken:

1. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit steht fest, dass im Syrienkrieg mehrfach chemische Kampfstoffe eingesetzt worden sind, so auch am 21.08.2013 in Siedlungen der syrischen Region GHUTA nahe DAMASKUS.

2. Es existiert bislang keinerlei harter Beweis dafür, dass Truppen des Assad-Regimes die Urheber dieses Einsatzes am 21.08.2013 waren. Im Gegenteil! Die von der US-Regierung am Abend des 30.08.2013 vorgelegten Papiere zu GHUTA 21.08.2013 verlieren sich in Andeutungen und Widersprüche. Schon allein die Tatsache, den Interventionsentschluss vor dem endgültigen Lagebild gefasst zu haben, verdeutlicht den Hohn.

3. Liegen zahlreiche Beweise für den Einsatz chemischer Kampfstoffe durch die AntiAssad-Guerilla in mehreren zurückliegenden Fällen vor. Prof. Dr. Albert A. Stahel vom Institut für strategische Studien an der Uni Zürich veröffentlichte vor 3 Tagen: „Zusammengebastelte C-Waffensysteme weisen auf die Opposition als Täter hin“. Schon seit letztem Jahr steht ein Drohvideo der Rebellen auf Youtube, wo Giftgas-Zutaten aus der Türkei gezeigt werden.

Einige von den Kriegsverbrechern wurden in der Türkei mit Kampfstoffbehältern geschnappt. Vieles spricht dafür, dass die tief in den Syrienkrieg involvierten westlichen Alliierten der Anti-Assad-Guerilla logistische und technische Unterstützung für die Herstellung und den bisher erfolgten Einsatz chemischer Kampfstoffe geleistet haben. Derartige “False-Flag-Operations” sind aus der Kriegsgeschichte hinlänglich bekannt und belegt – schon der GRÖFAZ hatte den Sender Gleiwitz von KZ-Häftlingen in polnischen Uniformen angreifen lassen und dann kackfrech behauptet: “Ab 5 Uhr 45 wird zurück geschossen!”

Die These erhärtet sich: Die Anti-Assad-Guerilla hat Massenvernichtungsmittel exponiert, um den Westen zur Intervention zu ihren Gunsten zu zwingen – das Obama-Gerede von der "roten Linie" gab denen den unmissverständlichen Hinweis darauf, wie das zu fingern sei.

4. Seit den fünf abgestimmten Sarin-Gas-Anschlägen durch die Omu-Shinrikyo-Sekte am 20.03.1995 ist nachgewiesen, dass es möglich ist, in jeder Hinterhofgarage chemische Kampfstoffe zusammenzumixen und anschließend zum Einsatz zu bringen.

5. Seit Beginn des Bürgerkrieges wird versucht, den Regierungstruppen Massaker anzulasten, die diese nachweislich nicht begangen haben, so z. B. das von HULA.

6. Wie zu Recht von kompetenter Seite festgestellt, müsste die Assad-Regierung von kollektivem Wahnsinn umnachtet sein, wenn sie nach der eindeutigen Drohung Obamas vom letzten Jahr chemische Waffen eingesetzt hätte, zumal sich die Regierungstruppen ohnehin ganz klar auf der Siegerstraße befinden, nachdem sie von der verbündeten Hisbollah wirksam unterstützt werden. Warum, zum Donnerwetter, sollte Assad im Moment des Sieges kollektiven Selbstmord begehen (wollen)?

7. Der Syrienkrieg wurde von Beginn an mit allen Mitteln von westlichen Regierungen befeuert. Beispiele: Waffenlieferungen über nahöstliche Verbündete, verdeckte Einsätze von Spezialkräften, Ausrüstungslieferungen u.a.m. Nichtsdestoweniger ist dieser synthetische Krieg vom Scheitern bedroht – und jetzt, wo die Niederlage bevorstand, fangen die Regierungskriminellen in London, Washington und Paris an, Foul zu spielen.

8. Sämtliche Angriffskriege der NATO rsp. westlicher Staaten seit Jugoslawien 1999 folgten immer demselben Muster: Am Anfang geschah ein angebliches Massaker (Racak 1999), immer starben angeblich Tausende unschuldiger Zivilisten oder drohten massakriert zu werden (Libyen 2011), immer sieht sich die “westliche Wertegemeinschaft” gezwungen, die angeblichen Täter zu bombardieren, also noch mehr Menschen zu töten, um eine vorgeblich von einer “humanitären Katastrophe” bedrohte Bevölkerung zu “schützen” (man nennt das RtoP, Responsibility to Protect).

9. Wenn das konventionelle Massaker nicht ausreicht, um die Angriffskriegsbegeisterung der Massen zu erzeugen, wird gerne zur Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen gegriffen, um diese anzuheizen (Irak 2003).

10. Ohne ein einschlägiges Mandat des Sicherheitsrates der UNO (oder einen vorangegangenen Angriff Syriens auf einen anderen Staat) bleibt jede militärische Gewaltanwendung ein völkerrechtswidriger Akt der Aggression und damit ein völkerrechtliches Verbrechen. Hinzuzufügen ist, dass der Sicherheitsrat selbst an die UNO-Charta gebunden ist und keine satzungswidrigen Freibriefe zur militärischen Gewaltanwendung ausstellen darf.

11. Der momentan geplante Luftangriff auf Syrien wird absehbar erhebliche menschliche Verluste, auch unter unbeteiligten Zivilisten in Gestalt so genannter Kollateralschäden zur Folge haben. Die Opfer der verbrecherischen Chemiewaffeneinsätze werden davon nicht wieder lebendig werden. Rache und Vergeltung, noch dazu verübt durch diejenigen, die selbst bis zur Halskrause im Sumpf des Völkerrechtsverbrechens stecken, kann niemals Maxime einer verantwortlichen internationalen Politik sein.

12. Sollte die Türkei sich an einem völkerrechtswidrigen Angriff auf Syrien beteiligen, so müssen die PATRIOT-Einheiten der Bundeswehr umgehend aus der Operation „Active Fence Turkey“ herausgelöst und nach Hause geholt werden. Geschieht dies nicht, werden sie zu Beteiligten einer Aggression an einem völkerrechtlichen Verbrechen. Darüber hinaus ist es die Rechtspflicht der Bundesregierung, den Agressoren jegliche Unterstützungsleistungen zur Durchführung ihres Angriffskrieges zu verweigern. (Sperrung des deutschen Luftraums, Unterlassung jeglicher Führungsunterstützung, etc.).

Für den Moment gilt, unsere Empörung auf blutdruckverträgliches Niveau zu senken und am 22.09.2013 eine Denkzettelwahl zu ermöglichen, denn den Krieg aufhalten können wir freilich nicht.

Eine Untersuchung muss ermitteln, ob westliche Staaten und Dienste in die Vorbereitung der Kampfstoff -Einsätze verwickelt waren. Warum war der Präsident des BND Schindler im Mai persönlich in DAMASKUS?

Sind die Deutschen bereit, endlich die Initiative zu übernehmen? Wie lange lassen wir uns noch auf der Nase herumtanzen?

Klarstellung: Ja, wir wollen den Syrienkrieg beenden. Aber militärische Mittel verschlimmern die Lage nur (vgl. Irak 1988-heute). Mehr als 30 Monate der Scharmützel führten zu ca. 2 Mio. Flüchtlingen. Deutschland setzte 340 Mio. Euro für humanitäre Soforthilfe ein. Davon kam nur ein Bruchteil den Notleidenden zugute. Mehrere Millionen Euro versanken in den Taschen einiger weniger Profiteure. Profiteure in Syriens Nachbarländern, die auch ein Interesse am Krieg hegen. Wir fordern die Medien auf, diesen Profiteuren ein Gesicht zu geben!

Aus den umkämpften Orten SYRIENS verschwindet, wer kann. Der Widerstand gegen Assad war von Anfang an keine leicht bewaffnete Graswurzelbewegung. Hochgerüstete Paramilitärs (Söldner) fordern die regulären syrischen Truppen permanent und mit professionell koordinierter Ausdauer heraus. Uns ist klar, hier kämpft kein klassisches Volk von Zivilisten gegen reguläre Streitkräfte! Wer steckt konkret hinter dieser aggressiven heterogenen Opposition? Antworten auf diese Frage vernebeln im Mainstream der Kriegshetzer.

Alternative zu einem Militärschlag unter dem Deckmantel der Schutzverantwortung wäre eine Separation der verschiedenartigen Oppositionellen. Friedliche Demonstranten sind lokal zu schützen. Aggressive dagegen gezielt mit polizeilichen nicht-lethalen Mitteln zu binden und einer Anklage zuzuführen.

Utopie: In meinen Träumen zieht ein Megamagnet alle metallischen Waffensysteme & Munition aus den umkämpften Regionen ab. Gezielte modellierte elektromagnetische Wellen lösen das Metallgefüge von Rohrwaffen auf. Sie erweichen und werden unbrauchbar. Wäre das nicht eine wünschenswerte Lösung? -Ende Utopie.

Nur 2% von Radikalfundamentalisten im Bevölkerungsanteil genügen, um den Schaden anzurichten, der seit 2,5 Jahren im Falle SYRIEN dokumentiert werden musste.

Ein Wiederaufbau SYRIENS nach dem Ende der Zerstörungswelle wird zum Großteil mit Erlösen aus Rohstoffverkäufen finanziert werden. Hat die Welt aus diesem Grund einen langandauernden Zerstörungsprozess zugelassen, um SYRIEN zu schwächen? Denn rohstoffreiche Länder rund um ISRAEL stellen per se für die Zionisten eine Bedrohung dar, weil die Einnahmen aus dem Rohstoffgewinn in Friedenszeiten zu MACHT führen. Exakt dieser Aspekt soll unterdrückt werden. Die absolute Hegemonie im Nahen Osten soll den Falken zufolge dauerhaft ISRAEL zugebilligt bleiben. (PK)

V.i.S.d.P.: Leutnant Christian Neumann, Avenariusstr. 3a, 22587 Hamburg unter maßgeblicher Beteiligung an Faktenschatz und Formulierung zu 1.-12. durch Oberstleutnant a.D. Dipl.-Päd. Jürgen Rose


Online-Flyer Nr. 422  vom 04.09.2013

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