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Inland
Demokraten von morgen suchen "Aktionäre" für 250 Euro pro Schule
Zur Juniorwahl 2013
Von Peter Kleinert

Im Vorfeld der Bundestagswahl 2013 konnten sich ab April alle weiterführenden Schulen zur Teilnahme an der Juniorwahl anmelden. Die Juniorwahl gehört seit 1999 zu den erfolgreichsten Schulprojekten in Deutschland, an dem bereits mehr als eine Million Schülerinnen und Schüler vor anstehenden Landtags-, Bundestags- und Europawahlen teilgenommen haben. DIE LINKE hat in diesem Zusammenhang im Februar in Brandenburg gegen die Stimmen der CDU dafür gesorgt, dass das Wahlalter 16 bei Kommunal- und Landtagswahlen in der Landesverfassung verankert wurde. In Bremen dürfen 16jährige sogar schon seit 2011 wählen.


Bildungssenatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt überreicht XXL-Wahlbenachrichtigung an Schülerinnen und Schüler des Ökumenischen Gymnasiums
Quelle: Senatspressestelle Bremen
 
"Dieses bundesweite Projekt ist ein willkommener Anlass, um den Schülerinnen und Schülern in Brandenburg die Demokratie und ihre Prozesse näherzubringen", so Diana Golze, Spitzenkandidatin der LINKEN in diesem Bundesland. Das Projekt Juniorwahl 2013 gebe den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, Demokratie in der Schule ganz praktisch zu erleben und zu üben. „Es würde mich sehr freuen, wenn die Schulen in Brandenburg an der Juniorwahl teilnehmen", so Golze. Nächstes Jahr würden dann junge Menschen ab 16 Jahren bei der Kommunal- und bei der Landtagswahl mitwählen dürfen. Sie sollten dann Ihre Chance auf Beteiligung nutzen.
 
Die Juniorwahl führt Schüler ab der siebten Jahrgangsstufe an die Prozesse der demokratischen Willensbildung heran. Ziel ist das praktische Erleben von Demokratie, und am Ende heißt es für die Schüler nicht Klassenarbeit, sondern Wahlakt. Während des Programms erfolgt eine intensive Vorbereitung im Unterricht mit Hilfe von speziellen Unterrichtsmaterialien, die den Lehrern von den Organisatoren der Juniorwahl zur Verfügung gestellt werden. Die Schirmherrschaft für die Juniorwahl 2013 hat der Präsident des Deutschen Bundestages, Prof. Dr. Norbert Lammert, übernommen.
 
Bundesweit haben sich bisher 2.268 Schulen mit etwa 500.000 Jugendlichen dafür gemeldet, und immer noch gibt es täglich neue Anfragen. Das überwältigende Interesse an der Juniorwahl 2013 zur Bundestagswahl freut die Organisatoren sehr, lässt sie aber auch an die Grenzen der Finanzierbarkeit stoßen. Dank Unterstützung durch zahlreiche öffentliche Institutionen in Bund und Ländern konnte bisher die Finanzierung für über 1.700 Schulen gesichert werden. Die Grenze der Finanzierung durch öffentliche Mittel sei jedoch erreicht und überschritten, teilen die Initiatoren mit. Die Nachfrage sei höher als das Angebot. Momentan sind 582 Schulen noch nicht finanziert. Trotz täglicher weiterer Anmeldungen für die Juniorwahl 2013 zur Bundestagswahl könnten zurzeit keine Teilnahmezusagen mehr gemacht werden. Die Organisatoren seien bemüht, Unterstützer zu finden, die mit einem Gesamtbeitrag von 250 Euro pro Schule eine Investition in die Demokratie machen möchten. Denn mit diesem Betrag wird einer Schule direkt die Teilnahme ermöglicht. Weitere Informationen dazu sind hier zu finden: http://www.juniorwahl.de/Aktien.html
 
Wissenschaftliche Untersuchungen verschiedener renommierter Universitäten (Stanford University, Universität Stuttgart) zu diesem Projekt haben aufgezeigt, dass die Wahlbeteiligung der Eltern teilnehmender Jugendlicher bei der tatsächlichen Wahl erheblich höher lag als bisher. Der Anteil der Nicht-Wähler sank von 21 auf unter 7 Prozent.
 
Die Juniorwahl führt Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangsstufe 7 unter anderem durch die Simulierung des Wahlvorgangs an die Prozesse der demokratischen Willensbildung heran und bereitet sie auf ihre eigene Partizipation am politischen System der Bundesrepublik Deutschland vor. Ziel der Juniorwahl sei "das Üben und Erleben von Demokratie".
 
Als Basis des Projekts werden 1.000 Schulen durch das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert. Zusätzlich wird in vielen Ländern das Projekt dank der Förderung durch Kultusministerien, Landtage und Landeszentralen für politische Bildung unterstützt. Das Juniorwahlergebnis wird ab dem Wahlsonntag,  22. September, unter www.juniorwahl.de veröffentlicht.
 
Träger und Initiator der Juniorwahl ist der 1998 gegründete gemeinnützige und überparteiliche Kumulus e.V. aus Berlin, ein Verein engagierter Bürgerinnen und Bürger http://www.kumulus.de. (PK)
 
Weitere Informationen für Lehrer und Schüler, die Möglichkeit der Anmeldung zur Juniorwahl findet man auf der Internetseite www.juniorwahl.de
 


Online-Flyer Nr. 420  vom 21.08.2013

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