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Globales
Syrien/Westkurdistan: Schwere Kämpfe zwischen YPG und Islamisten
Türkisches Militär beschießt kurdische Stadt
Von Civaka Assad und Peter Kleinert

Nach einem erneuten Angriff der Al-Qaida nahestehenden Al-Nusra-Front auf die westkurdische Stadt Serê Kaniyê (Ras al-Ain) am 16. Juli in Syrien, hielten die Gefechte mit den kurdischen Volksverteidigungseinheiten der YPG zwei Tage lang an. Der YPG zufolge haben bei den Kämpfen in der Stadt zwei Mitglieder der YPG und 15 Mitglieder der islamistischen Gruppierungen ihr Leben verloren.

Kurdische YPG-Kämpfer in Aleppo
Quelle: http://www.google.de
  
Zu den Auseinandersetzungen kam es, nachdem ein Fahrzeug der Fraueneinheiten der YPG von islamistischen Gruppierungen, darunter der salafistischen Al-Nusra-Front, am 16. Juli in Serê Kaniyê angegriffen wurde. Nach diesem Angriff startete die YPG in der Stadt eine breit angelegte Operation gegen die islamistischen Gruppen. In einer am Tag danach veröffentlichen Erklärung, heißt es, dass alle islamistischen Gruppen aus Serê Kaniyê vertrieben worden sind und man auch die Kontrolle über den Übergang zur türkischen Grenze übernommen habe. „Wir werten den erneuten Angriff auf Serê Kaniyê als die Fortsetzung einer Reihe von Angriffen auf die kurdischen Errungenschaften in Rojava (Westkurdistan)“, heißt es in der Erklärung. Die Kontrolle über den eingenommenen Grenzübergang wurde am 17. Juli den Volksräten von Serê Kaniyê übergeben. Die Situation in der Stadt hat sich daraufhin wieder weitgehend beruhigt.
 
Wie bei den vorangegangenen Angriffen auf Städte in Westkurdistan wird auch hier die Türkei als Strippenzieherin hinter den aktuellen Angriffen vermutet. So wird in der Erklärung der YPG darauf aufmerksam gemacht, dass die islamistischen Kämpfer problemlos die türkisch-syrische Grenze passieren konnten und man nach deren Vertreibung und den darauf folgenden Durchsuchungen der Aufenthaltsorte der Islamisten drei türkische Ausweise gefunden habe.
 
In einer weiteren Erklärung der YPG wird von einem Hinterhalt von bewaffneten Banden gegen eine Einheit der YPG in der Stadt Til Temir (Tall Tamr) am 17. Juli berichtet, bei dem drei YPG-Kämpfer und zwei Zivilisten ihr Leben verloren haben. Die YPG-Einheit befand sich auf dem Weg nach Serê Kaniyê. Nachdem eine weitere Einheit der YPG in den Ort eilte, entwickelten sich auch hier heftige Kämpfe, bei denen mehrere Bandenmitglieder getötet und verletzt wurden.
 
Durch Querschläger infolge der Kämpfe in Serê Kaniyê wurden zwei Menschen in der türkischen Schwesterstadt Ceylanpınar getötet. Auf der offiziellen Internetpräsenz des türkischen Generalstabs heißt es dazu in einer am 17. Juli veröffentlichen Erklärung, dass neben dem Polizeipräsidium auch mehrere Wohnhäuser durch Schüsse aus Syrien getroffen wurden. Infolge dessen habe man darauf mit Artilleriefeuer auf Serê Kaniyê geantwortet.
 
Auch in Çelaxa nahe der westkurdischen Stadt Girkê Legê (Al-Ma'bada) ist es am 17. Juli zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen den kurdischen Volksverteidigungseinheiten YPG und islamistischen Gruppen gekommen. In einer Erklärung der YPG heißt es dazu, dass bei diesen Kämpfen bisher sechs Mitglieder der YPG ums Leben gekommen sind. (PK)   
 
Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V. in Frankfurt am Main


Online-Flyer Nr. 416  vom 24.07.2013

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