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Globales
Hunderttausende Menschen gehen in Brasilien auf die Straße
Gegen Vertreibungen für WM und Olympiade
Von Andrea Arezina und Peter Kleinert

Gegen die Zerstörung von Wohnquartieren und Häusern für die Bauarbeiten zur Fußball-WM und die wahnsinnige Steigerung der Fahrt- und sonstiger Lebenshaltungskosten im Zusammenhang mit den ebenfalls hier anstehenden Olympischen Spielen wehren sich die Menschen in Brasilien schon seit Wochen. Am Montagabend gingen im Land mehr als 200.000 Menschen auf die Straße. Es war die größte Demo seit 20 Jahren. Einigen der Demonstranten gelang es sogar, die Dächer des Präsidentenpalastes und des Parlaments zu besetzen.
 

Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff freut
sich auf die WM und die Olympischen Spiele
Quelle: wikimedia
Seit Beginn der Bauarbeiten für die WM und die Olympi- schen Spiele wurden in Brasilien mindestens 200.000 Menschen aus ihren Häusern vertrieben. Ganze Quartiere mussten dem Bau von Stadien und Infrastruktur-bauten wie Strassen oder Flughäfen weichen. Manchmal hatten die Menschen nur 24 Stunden Zeit, ihre Häuser zu verlassen. Wer sich weigerte und Widerstand leistete, wurde mit Polizeigewalt geräumt, oder die Behausungen wurden ohne Vorwarnung abgerissen.
 
Das Recht auf Wohnen ist ein Menschenrecht. Wir haben ein Video aus Brasilien bekommen. Es zeigt, dass dieses Recht vor der WM in Rio nicht gilt. Schauen Sie es sich an:
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=aAX0zSfrJK4
 
Das BürgerInnenkomitee Articulação Nacional dos Comitês Populares da Copa (ANCOP) wehrt sich gegen Vertreibungen im Vorfeld der Fussball-WM und hat am 28. Mai 2013 den UN-Menschenrechtsrat in Genf aufgefordert, bei der brasilianischen Regierung zu intervenieren, um die Zwangsräumungen zu stoppen und zeigte ein Video, das die Vertreibungen dokumentiert und Betroffene zu Wort kommen lässt:
 
Die ANCOP hat auch bereits bei Raquel Rolnik, der UN-Sonderberichterstatterin für Recht auf angemessenes Wohnen, und für die periodischen Überprüfungsverfahren der Menschenrechtssituation in Brasilien Klagen eingereicht. Auch Raquel Rolniks forderte den Stopp der Räumungen: "With the current lack of dialogue, negotiation and genuine participation in the design and implementation of World Cup and Olympics games projects, the authorities at all levels should put a Stopp to planned evictions until dialogue and negotiation can be ensured."
 
Weitere Informationen über die Olympiade- und WM-Vorbereitungen in Brasilien finden Sie auf der Seite
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=aAX0zSfrJK4
von Solidar Suisse, bei der Andrea Arezina engagiert ist, und von der wir diese Informationen und die Video-Verbindungen schon vor einigen Tagen erhalten haben. (PK)
 


Online-Flyer Nr. 411  vom 19.06.2013

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