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Aktueller Online-Flyer vom 19. März 2024  

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Inland
Im Bundestag verurteilt nur DIE LINKE die Einmischung in Syrien
"Mittagsmagazin" - Quelle von Kriegslügen
Von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait

Das ZDF-Fernsehen mit seiner Sendung "Mittagsmagazin" (4.1.13, produziert vom Bayrischen Fernsehen) hat sich wieder einmal als Quelle von Lügen und Verdrehungen bloßgestellt, die sich gegen die aktuellen diplomatischen Bemühungen um Syrien richten. Blanke Lügen verbreiten ZDF und ARD-Fernsehen, wenn sie den syrischen Präsidenten Baschar Al-Assad als Hindernis für den Frieden darstellen und nicht die wahren Blockierer des Friedensplans, nämlich westliche Staaten, die auf dem Rücktritt des syrischen Präsidenten bestehen, obwohl dieser Rücktritt gar nicht Teil der Genfer Vereinbarung ist, die nicht nur von Assad unterzeichnet wurde, sondern am 30.6.2012 sogar von allen Veto-Mitgliedern des Sicherheitsrates.


Bashar Al-Assad
Quelle: wikipedia
Selbst der Demokratisierung Syriens hat Präsident Baschar Al-Assad zugestimmt, und zwar gemäß dieser Genfer-Vereinbarung durch eine Übergangsregierung und durch Wahlen, die bis jetzt nicht stattfinden, weil die westlichen Mächte dagegen opponieren und sie nicht zulassen. Die westliche "Außenpolitik" mit Terror hat kein Interesse an einer Demokratisierung Syriens, sondern an dem Einsatz einer Marionetten-Regierung anstelle von Baschar Al-Assad. Diese nackte Realität verschweigt die Redaktion des Mittagsmagazins vom Bayrischen Fernsehen hinter ihrer Propaganda gegen den syrischen Präsidenten. Und auch die 60.000 Toten, die die unsägliche westliche Einmischung mit terroristischen Banden in Syrien bisher kostete, scheinen nicht genug zu sein für Medien-Leute, die keine Zivilcourage mitbringen, um die Wahrheit zu verkünden, nämlich auch die wahnsinnige Politik der deutschen Regierung öffentlich anzuklagen.
Der neue UN-Sonderbeauftragte für den Syrien-Konflikt, der ehemalige Außenminister und Diplomat aus Algerien, Lakhdar Brahimi, der beim Lösen von Krisen-Konflikten große diplomatische Erfahrung besitzt, passt den dirigierten Medien Deutschlands, das unter dem Joch der Mächtigen steht, auch nicht. Die haben eben alles in ihrer Gewalt - Gesetze, Regierung, Beamte, Journalisten, Medien. Folglich propagierte der Moderator des ZDF-Mittagsmagazins am 4.1.13 um 13.12 Uhr, eine politische Lösung sei unmöglich. Der Moderator unterließ es natürlich, auf die Regierungen der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands hinzuweisen, die einen politischen Ausweg von Anfang an torpedierten. Im Gegenteil wirken sie permanent darauf hin, einen politischen Übergangsprozess in Syrien zu verhindern. Stattdessen erfuhren die MM-ZuschauerInnen wörtlich: "... 60.000 Tote und eine halbe Million Flüchtlinge; das ist die blutige traurige Zwischenbilanz der UNO nach 22 Monaten Krieg in Syrien, und wie es aussieht, steigen diese schlimmen Zahlen noch weiter, denn Diktator Assad sitzt immer noch am Hebel und liefert sich eine Schlacht mit den Aufständischen. ...") Die Unverfrorenheit dieser Lüge ist schockierend. Und auch die Tatsache, dass Russland und China die Diplomatie unterstützen, wurde in dieser Sendung wie in vielen anderen deutschen Medien verschwiegen.  
„Kein Konflikt in der Welt ist unlösbar“, hat hingegen Lakhdar Brahimi vollkommen mit Recht gesagt. Er erkennt realistisch, dass er wie Kofi Annan nicht vorankommen kann, wenn der Sicherheitsrat nicht geschlossen hinter ihm steht. Stattdessen unterminieren die USA, Großbritannien und Frankreich mit ihren Sabotage-Aktionen alles, wofür sie sich in Genf verpflichtet haben. Auch Deutschland hat sich niemals an der Friedensdiplomatie beteiligt, und der deutsche Außenminister hat sich nie hinter Kofi Annan und jetzt hinter Lakhdar Brahimi gestellt. Diesem Verhalten von Guido Westerwelle haben sich "unsere" Medien angepasst, anstatt es an den Pranger zu stellen.
Der Mensch sei für den Frieden geschaffen, sagte Papst Benedikt XVI. in seiner Neujahrsansprache. Eigentlich selbstverständlich, dass sich Redaktionen danach richten sollten, anstatt mit perfider Manipulation, Lug und Trug  weiter zu arbeiten, genau wie "unsere" Bundesregierung und eine unwirksame Opposition aus SPD und Grüne, die zu diesem Thema das Parlament nicht nutzen. Die einzige Partei, die den Einsatz des Parlaments zur Aufklärung im Fall Syrien verlangt, ist DIE LINKE. Nur sie allein hält sich an die Rechtsstaatlichkeit. Die Fraktionssprecherin für Internationale Beziehungen, Sevim Dagdelen, verurteilt die verdeckte Einmischung als „völkerrechtswidrigen Eingriff in einen Bürgerkrieg“, was die führenden deutschen Medien natürlich verschweigen. Denn mit ihrer Forderung „Die Bundesregierung muss endlich das Parlament und die Öffentlichkeit über den deutschen Einsatz in Syrien umfassend informieren“ trifft Sevim Dagdelen den Nagel auf den Kopf. Außerhalb der Linken hat sich nur der Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele von den Grünen ähnlich kritisch geäußert. (PK)
 
Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait ist Juristin und Diplomatin a.D. und lebt seit dem Putsch gegen den sozialistischen Präsidenten Chiles, Salvador Allende, in Deutschland.

Post von der ARD

Sehr geehrte Frau De Stéfano Zuloaga de Lenkait,

vielen Danke für Ihr Interesse an unserer Sendung. Ihre Vorhaltungen weisen wir mit aller Entschiedenheit zurück. Wir haben berichtet, was unabhängige Quellen - sofern sie zugänglich sind - über die Lage im Land zusammentragen. Die Zahlen beziehen sich auf Angaben der Vereinten Nationen. Insofern trifft auch Ihr Vorwurf, wir würden gezielt Desinformation betreiben, absolut nicht zu.

Mit freundlichen Grüßen

i.A. Gabi Wenzel
ARD-Mittagsmagazin
Floriansmühlstraße 60
80939 München
Tel. 089/3806-5557

Antwort der Autorin

Sehr geehrte Damen und Herren,
Sehr geehrte ARD-Redaktion:

Meine Kritik an Ihrer Sendung betrifft nicht die Zahlen der Toten, sondern
zielt auf einen Hauptpunkt im verbreiteten Kontext, den Sie offenbar
übersehen haben. Ich schrieb Ihnen: "Der Moderator unterlässt es, auf die
westlichen Länder, nämlich die USA, Großbritannien, Frankreich und
Deutschland, als diejenigen Regierungen hinzuweisen, die einen politischen Ausweg von Anfang an torpedierten und nicht daran interessiert waren und sind, sie zum Erfolg zu verhelfen, sondern im Gegenteil, andauernd darauf hinwirken, einen politischen Übergangsprozess in Syrien zu verhindern. Nicht aus Ignoranz oder Dummheit sondern absichtlich verdreht die Mittagsmagazin-Redaktion durch gezielte Lüge und Verleumdung des syrischen Präsidenten die Realität während die realen Verursacher und Täter der syrischen Tragödie, die wahren Verantwortlichen für die 60.000 Toten in Syrien gedeckt, verschont bleiben! Diese Perfidie lässt das Einschleusen bestimmter Personen in der Redaktion ahnen, die beauftragt sind, derart verlogene Nachrichten zu verbreiten. (Der Moderator im Mittagsmagazin am 4.1.13, 13.12 h wörtlich: "... 60.000 Tote und eine halbe Million Flüchtlinge; das ist die blutige traurige Zwischenbilanz der UNO nach 22 Monaten Krieg in Syrien, und wie es aussieht, steigen diese schlimmen Zahlen noch weiter, denn Diktator Assad sitzt immer noch am Hebel und liefert sich eine Schlacht mit den Aufständischen. ...") Die Dreistigkeit, die Unverfrorenheit der Lüge ist schockierend und kaum zu glauben."

Bekannt muss für Sie alle sein, wer den politischen Prozess in Syrien
verhindert, wer die Terror-Gewalt fördert durch Bewaffnung und Finanzierung
der Aufständischen. Diesen Hauptpunkt lassen Sie völlig außer Acht. Die
60.000 Toten gehen auf Konto des Westens, genauer gesagt der westlichen
Staaten, die die Gewalt fördern. Leider lässt Ihre unterlassene Nachricht
und Kommentar darüber eine Tür für böse Gedanken offen.

 In der Hoffnung, dass sich Ihre Redaktion nicht weiter hinter Ablenkung
versteckt, grüßt Sie im guten Glauben, dass Sie sich Ihre Professionalität
bewahren wollen, auch wenn die offizielle Politik und ihre Vertreter den
begründeten Verdacht liefern, kriminell zu sein, und das mit Ihrer Hilfe
vertuschen wollen,

Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait
 


Online-Flyer Nr. 388  vom 09.01.2013

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