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Aktueller Online-Flyer vom 07. Mai 2024  

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Globales
Präsident Hollande soll sich für das Leben syrischer TV-Mitarbeiter einsetzen
"Revolutionäre" kidnappten Al-Ikhbariya TV-Team
Von Peter Kleinert

Ein aus vier KollegInnen bestehendes Nachrichtenteam des syrischen Fernsehsenders Al-Ikhbariya TV ist am Freitag, 10. August, in Tal Mnin nahe Damaskus von einer bewaffneten Terroristengruppe entführt worden. Weil die Verantwortlichen des TV-Senders um das Leben der gekidnappten MitarbeiterInnen fürchten, haben sie diese Information und einen Brief an Frankreichs Präsident François Hollande am Sonntag ins Internet gestellt. Begründung: Hollandes Regierung unterstütze die "Revolutionäre" in Syrien zumindest finanziell und sei deshalb "voll mitverantwortlich für die Sicherheit des TV-Teams".

Yara al Saleh Abbas
Quelle: Al-Ikhbariya TV
 
Al-Ikhbariya TV richtete seinen Hilferuf mit der Bitte um Unterstützung auch an die Informationsminister der Arabischen Union, an Journalistengewerkschaften und Menschenrechtsorganisationen. Man müsse so schnell wie möglich an die Kidnapper und an die hinter den "Revolutionären" stehenden Regierungen appellieren, damit das Nachrichten-Team so schnell wie möglich und ohne Verletzungen frei gelassen werde. Ein Foto der Redakteurin von Al-Ikhbariya TV, für deren Sendungen das Team Bilder und Ton aufnehmen sollte, hat der Sender mit seinem Appell veröffentlicht.
 
In einem Interview mit dem Sender SANA, erklärte der Direktor von Al-Ikhbariya TV, Imad Sara, dass die am Freitag gekidnappten vier MitarbeiterInnen des Nachrichten-Teams an ihrem aktuellen Arbeitsplatz im Freien von einer bewaffneten Terroristengruppe überfallen und festgenommen wurden, als diese ihrer journalistischen Arbeit in al-Tal nachgegangen seien. Man werde alles tun, um die entführten KollegInnen unversehrt und möglichst bald wieder frei zu bekommen.
 

Präsident Hollande – wird er auf
den Appell aus Syrien reagieren?
Quelle: wikipedia
Elias Murad, Vorsitzender der Syrischen Journalisten-Union nannte in einer Stellungnahme den Übergriff auf das Team einen "Angriff auf die Menschenrechte, auf die Gesellschaft, die Pressefreiheit und die Ziele, für die sich die Medien in Syrien und in der ganzen Welt einsetzen müssen". Journalistengewerkschaften müssten alles unternehmen, um Meinungs- und Pressefreiheit dadurch zu sichern, dass die vier verschwundenen KollegInnen wieder frei kämen. Er habe dafür die Unterstützung der Arabischen und der Irakischen Journalisten-Union zugesagt bekommen, ebenso die der Internationalen Journalisten-Union, der er selbst als Mitglied angehöre.
 
Wie ebenfalls am Sonntag bekannt wurde, haben am Samstag Terroristen den Journalisten Ali Abbas in seiner Wohnung in Jdaidet Artouz bei Damaskus umgebracht. Ali Abbas war Chef der Abteilung für Aktuelle Informationen in der "Syrian Arab News Agency" (SANA), die tags zuvor – wie berichtet – ein Interview mit dem Direktor von Al-Ikhbariya TV, Imad Sara, veröffentlicht hatte.
 
Ein Appell an unsere LeserInnen:
 
Wenn Sie helfen wollen, Yara al Saleh Abbas und ihre Kollegen aus dem TV-Team zu retten, senden Sie diesen Brief bitte an Präsident François Hollande und seine wichtigsten MitarbeiterInnen – falls Sie deren Adressen ausfindig machen können. Es sind

Pierre-Rene.Lemas@elysee.fr (secrétaire général)
Aquilino.Morelle@elysee.fr (conseiller politique)
Emmanuel.Macron@elysee.fr (secrétaire général adjoint)
Nicolas.Revel@elysee.fr (secrétaire général adjoint)
Sylvie.Hubac@elysee.fr (directrice de cabinet)
Alain.Zabulon@elysee.fr (directeur adjoint de cabinet)
Pierre.Besnard@elysee.fr (chef de cabinet)
Paul.Jean-Ortiz@elysee.fr (conseiller diplomatique)
Emmanuel.Bonne@elysee.fr (conseiller Moyen-Orient)
Benoit.Puga@elysee.fr (chef d’état-major particulier)
Eric.Lavault@elysee.fr (aide de camp)
Yann.Latil@elysee.fr (aide de camp)
 
Schlußbemerkung: Bis zum Redaktionsschluß dieses Artikels haben wir über diese skandalösen Übergriffe in die Pressefreiheit noch nichts in deutschen Medien gelesen, gehört oder gesehen. (PK)


Online-Flyer Nr. 366  vom 12.08.2012

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