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Lokales
Die Tragödie, der dringende Neuanfang und die umstrittene Gutachterin Jasper
High noon für Duisburgs OB Sauerland
Von Lothar Reinhard
Am 12. Februar findet in Duisburg der Bürgerentscheid zur Abwahl (oder nicht) von OB Sauerland statt, was in NRW erst seit dem vergangenen Jahr gesetzlich ermöglicht wurde. Im Duisburger Rat kam nach der loveparade gegen die Stimmen von CDU und einigen Grünen die notwendige Zweidrittel-Mehrheit dafür nicht zustande. Egal, ob nun beim Bürgerentscheid die nötigen 93.000 Stimmen zur Abwahl erreicht werden oder nicht (also weitaus mehr, als zur Wahl Sauerlands als OB), braucht Duisburg einen dringenden Neuanfang, der mit Sauerland aber nicht möglich sein kann. Neben etlichen Riesenskandalen (Landesarchiv, Küppersmühle, Eurogate etc.) sind es vor allem die Ereignisse vor, während und nach der schrecklichen, aber wohl vermeidbaren Katastrophe mit der loveparade, die den CDU-OB Duisburgs eigentlich von selbst zum Rücktritt hätten bewegen müssen. Zu den diversen Fehlgriffen, die alles noch verschlimmerten, gehörte auch seine Gutachterin als offensichtliche Persilscheinschreiberin, die selbst beileibe kein unbeschriebenes Blatt ist.
„Top-Frau der Wirtschaft“ Dr. Ute Jasper, im Bild links als „Gutachterin“ und Anwältin für Sauerland „auf der Flucht“ aus dem Duisburger Rathaus nach der Sondersitzung, auf der sie für den OB sprach und sich zu dem abfälligen und die loveparade-Opfer beleidigenden Satz hinreißen ließ: “Auch eine Diskothek wird nicht jeden Tag vom Ordnungsamt überprüft”
Fotomontage aus Bildern der Baganz-Ernennung
zum Staatssekretär in 2005, einem Baganz-
Wahlplakat aus 1999 und dem Porträt seiner
Beraterin in allen Lagen des Lebens
Bereits nach dem Baganz-Abgang haben viele in Mülheim sich gefragt, warum sie ihre Beratung nicht einfach an einen Kanzleikollegen übergeben hatte, spätestens als sie vom OB schwanger war und wohl nicht abtreiben wollte. Wie abgezockt, takt- und schamlos muss frau sein, um es auf den absehbar unvermeidlichen Riesenkonflikt ankommen zu lassen. Das hätte für sie und Baganz auch ins völlige Desaster führen können. Vielleicht versteht man/frau eine solche Zockermentalität aber auch nicht, wie sie bei Riesengeschäften mit global players und fremdem Geld wohl häufiger entsteht. Ähnlich verhält es sich mit der kürzlich angedrohten Klage von hedgefonds wegen Menschenrechtsverletzungen, falls sie auf Rendite bei griechischen Staatsanleihen, die sie zu Schleuderpreisen ergatterten, verzichten müssten. Einfach nur dreist und schamlos, juristisch aber irgendwie und auf dem Papier möglich. Da klappt Einem nur noch die Kinnlade weg.
Online-Flyer Nr. 340 vom 08.02.2012
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Lokales
Die Tragödie, der dringende Neuanfang und die umstrittene Gutachterin Jasper
High noon für Duisburgs OB Sauerland
Von Lothar Reinhard
Am 12. Februar findet in Duisburg der Bürgerentscheid zur Abwahl (oder nicht) von OB Sauerland statt, was in NRW erst seit dem vergangenen Jahr gesetzlich ermöglicht wurde. Im Duisburger Rat kam nach der loveparade gegen die Stimmen von CDU und einigen Grünen die notwendige Zweidrittel-Mehrheit dafür nicht zustande. Egal, ob nun beim Bürgerentscheid die nötigen 93.000 Stimmen zur Abwahl erreicht werden oder nicht (also weitaus mehr, als zur Wahl Sauerlands als OB), braucht Duisburg einen dringenden Neuanfang, der mit Sauerland aber nicht möglich sein kann. Neben etlichen Riesenskandalen (Landesarchiv, Küppersmühle, Eurogate etc.) sind es vor allem die Ereignisse vor, während und nach der schrecklichen, aber wohl vermeidbaren Katastrophe mit der loveparade, die den CDU-OB Duisburgs eigentlich von selbst zum Rücktritt hätten bewegen müssen. Zu den diversen Fehlgriffen, die alles noch verschlimmerten, gehörte auch seine Gutachterin als offensichtliche Persilscheinschreiberin, die selbst beileibe kein unbeschriebenes Blatt ist.
„Top-Frau der Wirtschaft“ Dr. Ute Jasper, im Bild links als „Gutachterin“ und Anwältin für Sauerland „auf der Flucht“ aus dem Duisburger Rathaus nach der Sondersitzung, auf der sie für den OB sprach und sich zu dem abfälligen und die loveparade-Opfer beleidigenden Satz hinreißen ließ: “Auch eine Diskothek wird nicht jeden Tag vom Ordnungsamt überprüft”
Quelle: MBI
Kurz nach dem verheerend schlimmen Auftreten von OB Sauerland (CDU) am Abend der loveparade-Tragödie engagierte der angeschlagene Duisburger OB die Düsseldorfer Anwältin Dr. Ute Jasper als Gutachterin und Anwältin zur Aufarbeitung des Desasters. Das Handelsblatt vom 16.6.10 hatte sie kurz vorher noch als eine „Top-Frau der Wirtschaft“ gekürt und sie so beschrieben: „Ute Jasper, 47: Sie berät Investoren sowohl beim Bau der Elbphilharmonie in Hamburg, als auch beim Neubau des Museums Folkwang in Essen oder bei zahlreichen Privatisierungen. In der Rangliste der führenden deutschen Rechtsanwälte für das Vergaberecht ist die Düsseldorferin von der Kanzlei Heuking Kühn die einzige Frau. Ihr Renommee verdankt sie ihrer pragmatischen und lösungsorientierten Herangehensweise.“
Nicht nur, dass diese stets mehr als "top" bezahlte Dame bereits dick im Duisburg-Geschäft war (Berufskolleg Lebenszyklusprojekt, Museum Küppersmühle, Oberbürgermeister-Lehr-Brücke, Innenhafen - EUROGATE usw.), also eindeutig befangen – sie war und ist auch noch die Lebensgefährtin des Mülheimer ex-OB Baganz (CDU), der zumindest bis ganz kurz vor der loveparade 2010 als Staatssekretär mit im Landeskabinett in Düsseldorf saß. Bekanntlich übte auch die Landesregierung enormen Druck auf die Stadt Duisburg aus, nach der Absage von Bochum auf jeden Fall und unter allen Umständen die loveparade im Rahmen der Kulturhauptstadt durchzuführen. Dass der Parteikollege und Jasper-Lebensabschnittsbegleiter aus gleich zwei Duisburger Nachbarstädten (Mülheimer ex-OB und Düsseldorfer ex-Staatssekretär, laut BILD wohnhaft mit Frau Dr. J. zusammen in einer Villa am Rhein für 8000 € Miete pro Monat) nicht beteiligt gewesen sein soll, ist höchst unwahrscheinlich.
Die Vergaberechtsspezialistin Jasper war also nicht nur von verschiedenen Seiten her hochgradig befangen, sondern eigentlich bei der Aufarbeitung der Gründe und Ursachen der loveparade-Katastrophe auch fachlich fehl am Platze. Die Uni Münster beschreibt sie nämlich so: „Dr. Jasper berät Bund, Länder, Kommunen und öffentliche Unternehmen bei der Neuordnung und Umstrukturierung von Infrastrukturaufgaben, bei PPP-Projekten und großen Auftragsvergaben sowie bei komplexen Bauprojekten mit Planungs-, Bau-, Finanzierungs- und Betreiberleistungen, die oft mit Zuwendungen gefördert werden.“ (1)
Das alles qualifizierte sie sicher nicht für die Aufarbeitung der loveparade mit vielen Toten, Verletzten und Traumatisierten. Warum also übernahm Frau Dr. Jasper 2010 überhaupt das Mandat für OB Sauerland? Warum bearbeitete just sie als Befangene für Duisburg die Akten, um dann OB Sauerland einen sauteuren Persilschein zu erstellen? Gab es vielleicht sonst niemand mehr, der diese "Aufgabe“ der Reinwaschung eines öffentlich Besudelten übernehmen wollte, bei der man/frau nichts wirklich gewinnen konnte? Auch die angeblich 400.000 €, die die klamme Stadt Duisburg ihr für die Gefälligkeit zugunsten des abgewirtschafteten Sauerland gezahlt haben soll, können nicht ihre einzige und Hauptmotivation gewesen sein, so schrappig sie trotz Stundenlöhnen von 300, 400 oder mehr € auch woanders gewesen sein mag.
Frau Dr. Jasper hatte ihre Finger an fast jedem Riesendeal, der im letzten Jahrzehnt in Deutschland von öffentlicher zugunsten privater Hand stattfand, so z.B. zuletzt bei der wüsten Geschichte mit den explodierenden Kosten der Elb-Philharmonie in Hamburg zugunsten von Hoch-Tief. Auch bei etlichen der korruptionsgeschwängerten Trienekens-Geschichten, bei Metrorapid-Planungen, bei der Klinik-Privatisierung von Gießen, bei EuGH-Prozessen zur Aufweichung des EU-Vergaberechts, bei dem dreisten Versuch des RWE, die Städte mit vorzeitigen Karnap-Verträgen zu übertölpeln, bei, bei, bei… die „jute“ Ute stets dabei!
Frau Dr. Ute Jasper ist bundesweit bekannt als Anwältin für den totalen Ausverkauf der Städte („Neuordnung und Umgestaltung“ laut Uni Münster), als Publizistin am Fließband genau dafür und als überaus gefragte Referentin bei wichtigen Kongressen, Symposien etc., wenn es genau darum geht. Ihre augenblicklichen Schwerpunkte scheinen Konzessionsverträge bei Strom und Gas sowie die ÖPNV-Privatisierung zu sein (siehe die zwei Veranstaltungsankündigungen mit ihr im Anhang). Das sind nicht zufällig genau die Felder, in denen es z.Zt. um sehr viel Geld und um die noch weitere Privatisierung der Daseinsvorsorge geht, sondern auch um die Art und Weise der Energiewende, einen zweifelsohne zentralen Punkt der zukünftigen Entwicklung Deutschlands.
Das Husarenstück von Frau Dr. Ute J. war aber sicherlich Mülheim, wo sie die Stadt bzw. deren OB in sprichwörtlich allen Lebenslagen beriet, bediente und prompt (oder auch gewollt) schwanger wurde. Bis heute ist nicht einmal auszumachen, wie viele Aufträge sie in Mülheim genau hatte, fast alle freihändig vom Geliebten besorgt. Die damalige OB-Geliebte war in unzähligen großen Geschäften der Stadt Mülheim gleichzeitig als Beraterin tätig – neben vielen anderen Fällen bundesweit! So beim Verkauf des Wasserwerks RWW an das RWE, beim Verkauf der Abfallwirtschaft an Trienekens, der Privatisierung des Abwassers, dem crossborder-leasing von Straßen- und U-Bahnen, der Ausgliederung der ÖPNV-Betriebe in die MVG GmbH und der Übertragung von deren Anteilen zu 94% auf den RWE-Enkel medl (Gasgesellschaft), beim Verkauf von RWE-Aktien, dem Neubau zweier Sporthallen, der Stadthalle, dem Einkaufszentrum Heifeskamp („Dümptener Tor“) und, und, und…..
Kaum eins dieser Geschäfte lief sauber ab. Einige wie der RWE-Aktien-Verkauf und crossborder kamen nicht zustande, aber auch beim Abwasserverkauf, MEG, Sporthallenneubau und MVG führten massive Fehl-Beratungen zu Millionenverlusten der Stadt im häufig zweistelligen Bereich. Damals in Mülheim tauchte sie immer zusammen mit dem Wirtschaftsprüfer Kraushaar auf, der mit Baganz in dessen Interimszeit zwischen OB-Abgang und Ernennung zum Staatssekretär eine gemeinsame Beraterfirma für kommunale Privatisierungen betrieb. Als Staatssekretär Baganz dann beim Riesendeal des RAG-Verkaufs eigenhändig Kraushaar beauftragt hatte, musste die damalige Ministerin Thoben die Reißleine ziehen!
In Mülheim war die Hinterlassenschaft des Beratergespanns Jasper/Kraushaar durch Fehlberatung ein riesiger Scherbenhaufen mit enormen Folgeschäden, doch Frau Jasper konnte oder sollte nie haftbar gemacht werden.
Sowohl das Büro Heuking Kühn, als auch die BPG von Kraushaar waren mehrfach Sponsoren des Deutschen Städtetags, und Frau Dr. Jasper jedes Mal als Ansprechpartnerin dort anzutreffen.
In der Mitte der Jasper-Gefährte und Staatssekretär. 2006 im SauerBaganzLand bei der Präsentation des Medienprojektes "Wirtschaftsstandort Duisburg"
Quelle: MBI
Kurzum: Frau Dr. Jasper gilt und galt auch ungeachtet der Mülheimer Geschichten als die absolute Top-Adresse, wenn Kommunen oder Land oder Bund privatisieren, PPP-Projekte einstielen oder private Firmen sonstwie beteiligen wollten oder sollten. Ihr Ruf als Spitzen-„Netzwerkerin“ eilte ihr voraus, um sie im Fachjargon zu betiteln. Damit gemeint sind beste Beziehungen und Kenntnis der wichtigen Stellen und der sogenannten entscheidenden Entscheider. Sie rühmte sich in ihrer Zeit in Mülheim fast ununterbrochen damit, was fast jeden kleinen, ehrenamtlichen Stadtverordneten in Ehrfurcht verstummen läßt.
Doch das Sauerland-Mandat hat dem Renommee dieser "Top-Frau der Wirtschaft“ anscheinend endgültig geschadet. Bei der Aufarbeitung des Riesenskandals um die Hamburger Elbphilharmonie wird sie nicht mehr quasi mit Samthandschuhen behandelt wie bei dutzenden anderen Fällen, bei denen ihre Beratung zu top-Honoraren für die öffentlichen Hände schwere finanzielle Schäden zumindest nicht verhindert hatte, um es vorsichtig auszudrücken. Als dann Mitte Dezember 2011 die Staatsanwaltschaft Wuppertal – eben nicht die StA Duisburg! – ihre hochheiligen Düsseldorfer Anwaltsräume im Zuge der Korruptionsermittlungen zum Duisburger Eurogate-Bauprojekt durchsuchte, war ihr Nimbus der vermeintlich Unantastbaren (wie noch nach den wüsten Mülheimer Geschichten) dahin, was sie schwer getroffen haben muss. Viele Medien wie WAZ, RP u.a. stellten auch automatisch den Zusammenhang zu ihrem zwiespältigen Sauerland-Mandat her. In der von ihr und Baganz bekannten Art ging sie sofort in die Gegenoffensive, allerdings bisher nur gegen die vermeintlich Schwächsten, indem sie TAZ und xtranews zu Unterlassungserklärungen bei Androhung von Geldstrafen zwingen will, wohl wissend, dass dies existenziell bedrohend sein könnte. Auf den ersten Blick erstaunt es, dass sich ihre Drohungen gegen xtranews auf einen Artikel von vor eineinhalb Jahren beziehen. Ansonsten geht es um juristische Spitzfindigkeiten, aber im Wesentlichen immer um ihre bis heute unaufgeklärte Mülheimer Episode.
Frau Dr. Jaspers Standpunkt dabei ist folgender: Weder sie, noch der Vater ihrer 2 Kinder wurden bisher wegen der diversen Ungereimtheiten vor Gericht gestellt und die Staatsanwaltschaft hat wegen angeblich mangelndem Anfangsverdacht(!) keine Ermittlungen durchgeführt. Das Mülheimer Rechnungsprüfungsamt hatte zwar in nichtöffentlicher Vorlage erhebliche Unregelmäßigkeiten attestiert, wurde dann aber zum Schweigen verdonnert und personell verändert. Damit sieht die Juristin sich mit „reiner Weste“ und verlangt bei Bedarf Unterlassungserklärungen, wenn jemand dies anzweifelt. Warum gerade jetzt bei xtranews, ist schwer erklärlich – geschickt und besonders klug ist es nicht. Und OB Sauerland kann sie damit nur weiter schaden.
Fotomontage aus Bildern der Baganz-Ernennung
zum Staatssekretär in 2005, einem Baganz-
Wahlplakat aus 1999 und dem Porträt seiner
Beraterin in allen Lagen des Lebens
Quelle: MBI
Zu den von ihr verlangten Unterlassungserklärungen von xtranews kann ich als Mülheimer folgendes beitragen:
Falls xtranews geschrieben haben sollte, „Frau Dr. Jasper sei erst nach dem Gutachtenauftrag in Zusammenhang mit dem Verkauf von Wassergesellschaftsanteilen der Stadt Mülheim an der Ruhr in die Düsseldorfer Kanzlei HEUKING KÜHN LÚER WOJTEK eingetreten”, so könnt ihr getrost unterschreiben, dass hier ein Fehler unterlaufen sein kann, denn die Dame ist laut Uni Münster seit 1994 in der Kanzlei. Baganz holte sie als OB zur Jahreswende 1999/2000 nach Mülheim für die gemäß Vergabekammer Düsseldorf nachweislich vergaberechtswidrige Privatisierung von Müllabfuhr und Straßenreinigung an Trienekens. Ich konnte aber diese völlig unwesentliche Behauptung in dem monierten xtranews-Text nicht finden. Doch egal.
Bei dem Punkt, zu unterlassen, „...den Verdacht zu erwecken, Frau Dr. Jasper habe sich wegen Korruption strafbar gemacht, Gutachten…, woraufhin die Anteile zu einem Preis verkauft worden seien, der niedriger gewesen sei als der, der hätte erzielt werden können;…“ geht es um Formulierung und juristische Spitzfindigkeit. Fakt ist: Die Dame hat beim RWW-Verkauf nicht nur Gutachten gemacht, sondern auch eine europaweite Ausschreibung, und sie hat den gesamten Prozess des RWW-Verkaufs als Beraterin federführend begleitet, ob nun mit oder ohne den OB als Geliebten. Die letztendliche Vergabe an das RWE war eindeutig und in mehreren zentralen Punkten wettbewerbswidrig. Gelsenwasser hatte schließlich bedeutend mehr geboten, wurde aber, wie andere Bewerber auch, erst außen vorgehalten und dann politisch „von ganz oben“ ausgeschaltet. Meines Erachtens hat xtranews nicht behauptet, Frau Jasper hätte sich strafbar gemacht, sondern richtigerweise, dass es Anhaltspunkte für Korruptionsverdacht gibt. Die gibt es sicherlich zu Hauf, z.B. ihre abgerechneten unzähligen Stunden zu Höchstpreisen, die sie ja auch mit ihrem Geliebten verbracht hat, gell. Böse Zungen würden sagen, so hoch bezahlte Schäferstündchen gibt es nicht einmal im horizontalen Gewerbe, in dem die gleichzeitige Beratung in beruflichen Dingen nun mal selten einbegriffen ist.
Zu dem Punkt, zu unterlassen, den Eindruck zu verbreiten, Frau Dr. Jasper habe … gleichzeitig auch die Erwerberin dieser Anteile beraten (Anm. das RWE): Dieses haben diverse Medien in den vergangenen Jahren so behauptet. Frau Jasper hat nie ausdrücklich oder definitiv dementiert, die StA hat nichts untersucht und das RWE logischerweise auch nie etwas dazu verlautbaren lassen. Bekannt und gesichert ist nur, dass sie vom RWE bezahlt wurde, wie von Trienekens vorher übrigens auch. Meines Erachtens ist es auch hierbei eine Frage der Formulierung und der juristischen Interpretation. Es ist auch kein Lapsus, dass das Handelsblatt sie so beschrieb: „Sie berät Investoren ….“ (s.o.). Sicherlich hat sie keine Unterlassungserklärung an das Handelsblatt verschickt. - Mehr zu dem "dreamteam“ Jasper/Baganz in meinem Artikel, den auch xtranews im August 2010 veröffentlicht hat: „MBI: Ein tödlicher Hauch von Bananenrepublik?“ (2)
Die MBI-Fraktion hatten nach meiner Akteneinsicht Ende 2002 einen langen Brief mit Fragen an den damaligen Innenminister Behrens geschrieben, mit der Aufforderung, seine "task force“ einzuschalten. (3) Der Brief ist im Internet gekürzt um alle Stellen, die nur aus der Akteneinsicht stammten und nicht in öffentlichen Sitzungen oder Zeitungsberichten bereits vorher zu lesen waren. Die "task force“ wurde wenig später überraschend aufgelöst. Dabei hatten uns hochrangige Mitglieder inoffiziell kontaktiert und den massiven Anfangsverdacht bestätigt. Unsere Fragen wurden von niemandem jemals beantwortet, weder öffentlich, noch nichtöffentlich, weder in Mülheimer Gremien, noch vom Innenminister und vom damaligen RP Büssow schon gar nicht. Und die Staatsanwaltschaft Duisburg brauchte ein halbes Jahr, um „kein Anfangsverdacht“ zu erklären, womit ja auch keine Ermittlungen begründet sind. Gegen die MBI oder mich als Person haben Frau Jasper oder Herr Baganz noch nie versucht, direkt etwas zu unternehmen. Wenn Ihr mich also als Zeugen benötigen solltet, stehe ich zur Verfügung. Was Ihr juristisch nun genau machen solltet, kann ich als Laie natürlich nicht sagen. Politisch und bzgl. weiterer Veröffentlichungen ist das etwas Anderes. (PK)
Anhang und weitere Quellenangaben
(1) Dr. Ute Jasper ist seit 1991 Rechtsanwältin und seit 1994 Partnerin der Sozietät Heuking Kühn Lüer Wojtek und leitet das Dezernat Public Sector. Sie ist Autorin zahlreicher Veröffentlichungen zu Privatisierungen und Kooperationen der öffentlichen Hand sowie zum Vergabe- und Fördermittelrecht. Dr. Jasper berät Bund, Länder, Kommunen und öffentliche Unternehmen bei der Neuordnung und Umstrukturierung von Infrastrukturaufgaben, bei PPP-Projekten und großen Auftragsvergaben sowie bei komplexen Bauprojekten mit Planungs-, Bau-, Finanzierungs- und Betreiberleistungen, die oft mit Zuwendungen gefördert werden.
(3) nachzulesen unter http://www.mbi-mh.de/bis2009/Primare_Navigation/Burgerforum/Forum/links/Molmscher_Klungel/neuer_Klungel/Baganzia/page32517.html#taskforce1
Ø 14. Euroforum Jahrestagung: „ÖPNV – Mobilität 2030 – Die Vernetzung des ÖPNV in der zukünftigen Mobilität“ am 24. und 25. April 2012, Hotel InterContinental Berlin, Referentin auch Frau Dr. Ute, mehr unter http://www.oepnv-tagung.de
Ziele u.a.
- Vertiefung bestehender Kontakte und Generierung von Leads durch direkte und intensive Kommunikation mit den Top-Entscheidern Ihrer Zielgruppe aus der Kommunalen Wirtschaft
- Teilnehmer-Zugang zu allen vier Konferenzen „Stadtwerke“, „ÖPNV-Mobilität 2030“, „Abfallwirtschaft“ sowie „Wasser- und Abwasserwirtschaft“ mit nur einem Ticket„1 Konferenz buchen, 4 besuchen, mit 700 Entscheidern/Netzwerken“
Ø Praxisseminar zu Konzessionsvergaben für Strom und Gas bei Heuking Kühn Lüer Wojtek in Düsseldorf
Mit den zuständigen Entscheidern des Bundeskartellamts und der Bundesnetzagentur konnten hochkarätige Referenten gewonnen werden, die entscheidende Hinweise für die Praxis geben können. Den rechtlichen Rahmen erläutern Dr. Ute Jasper und Jens Biemann in der Sozietät Heuking Kühn Lüer Wojtek.
Das Praxisseminar „Rechtssichere und praktikable Vergabe von Strom- und Gaskonzessionen“ wird am 10. Februar 2012 im Düsseldorfer Büro der Sozietät stattfinden.
Quelle: http://www.heuking.de/presse-veranstaltungen/aktuelle-meldungen/details/article/praxisseminar-zu-konzessionsvergaben-bei-heuking-kuehn-lueer-wojtek-in-duesseldorf.html
Mit den zuständigen Entscheidern des Bundeskartellamts und der Bundesnetzagentur konnten hochkarätige Referenten gewonnen werden, die entscheidende Hinweise für die Praxis geben können. Den rechtlichen Rahmen erläutern Dr. Ute Jasper und Jens Biemann in der Sozietät Heuking Kühn Lüer Wojtek.
Das Praxisseminar „Rechtssichere und praktikable Vergabe von Strom- und Gaskonzessionen“ wird am 10. Februar 2012 im Düsseldorfer Büro der Sozietät stattfinden.
Quelle: http://www.heuking.de/presse-veranstaltungen/aktuelle-meldungen/details/article/praxisseminar-zu-konzessionsvergaben-bei-heuking-kuehn-lueer-wojtek-in-duesseldorf.html
· Mehr zu dem „dreamteam“ Jasper/Baganz auch in: „Ein tödlicher Hauch von Bananenrepublik?“ unter http://www.xtranews.de/2010/08/07/mbi-ein-toedlicher-hauch-von-bananenrepublik
· „Mülheimer CDU-Parteifreund spricht von korruptionsspezifischen Hintergründen - Muss Staatssekretär Baganz zurücktreten?“
· „Mülheim und das große Schweigen - Die Privatisierung in deutschen Städten“ 55-minütiges WDR 5-Feature von W. Rügemer
Manuskript mit Anmerkungen unter http://www.mbi-mh.de/bis2009/Muelheim-das_Schweigen.pdf Auf S. 6 ff. zur Baganz/Jasper-Saga
Manuskript mit Anmerkungen unter http://www.mbi-mh.de/bis2009/Muelheim-das_Schweigen.pdf Auf S. 6 ff. zur Baganz/Jasper-Saga
· Mülheim oder: Das Schweigen und die riesigen Folgeschäden
Unter http://www.mbi-mh.de/bis2009/Muelheim-das_Schweigen_mit__Folgeschaeden.pdf
Unter http://www.mbi-mh.de/bis2009/Muelheim-das_Schweigen_mit__Folgeschaeden.pdf
· WAZ vom 13.12.11: „Anwaltskanzleien wegen Eurogate-Projekt durchsucht“
unter http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/anwaltskanzleien-wegen-eurogate-projekt-durchsucht-id6159618.html
unter http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/anwaltskanzleien-wegen-eurogate-projekt-durchsucht-id6159618.html
Lothar Reinhard ist Fraktionssprecher der Mülheimer BürgerInitiativen im Rat der Duisburger Nachbarstadt Mülheim
Online-Flyer Nr. 340 vom 08.02.2012
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