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Lokales
BUND zum "Rennbahn-Kompromiß"
Undurchsichtige Spielchen gegen die Natur!
Von Christine Zechner

Mit großer Verwunderung nimmt der BUND-Köln die aktuellen Bebauungspläne auf Teilen des Rennbahn-Geländes in Köln zur Kenntnis. Diese sind keinesfalls als ein "Kompromiss" zu bezeichnen, wie dies von den meisten Parteien und den Vertretern der Rennbahn getan wird, sondern bergen - im Gegenteil - erheblichere Verschlechterungen für das Klima und die Natur im Kölner Norden.

Schon jetzt sagt der Vorsitzende des gemeinnützigen Rennvereins, dass die Bebauung an der Scheibenstraße finanziell nicht ausreichen wird und erwartet nun "automatisch" eine Genehmigung für die Bebauung an der Niehler Straße. So sollen nun nicht nur die Entscheidungen für die Bebauung von zwei Flächen fixiert werden, sondern es soll obendrein auch noch eine weitere Landschaftsschutzfläche als Ersatz-Parkplatz geopfert werden.

Im Gegenzug verspricht der Rennverein, eine Satzungsänderung "anzustreben" und im Falle einer Insolvenz der Stadt und nicht dem Land das Gelände zuzusprechen. Würde das Land NRW Eigentümer, müsste aber die Bebauung des Geländes nicht zwingend erfolgen, weil die Stadt über das Baurecht entscheidet. Was hätte also die Stadt wirklich von der Satzungsänderung und wer verfolgt hier welche Interessen? Das sind für den BUND völlig undurchsichtige Spielchen gegen die Natur!

Selbst wenn der Rennverein zahlungsunfähig würde, könnte die Fläche einfach unbebaut bleiben und zur Naherholung der Bürgerinnen und Bürger in Köln dienen. Die Stadt braucht sowieso dringend mehr grüne Erholungsräume für Mensch und Natur - diese haben schließlich auch eine wichtige soziale Funktion. Ideologische Sichtweisen verhindern aber wohl wieder die Chance, die den Parteien einen breiteren Zugang zu den verschiedenen Möglichkeiten eröffnen würde.

Die einseitige Fokussierung auf "Bebauung, Flächenversiegelung, Vermarktung", als Maßstab für die gesamtkonzeptionelle Sanierung eines Rennvereins reicht nicht aus, um die langfristigen wirtschaftlichen Prozesse eines solchen gemeinnützigen (!) Vereins möglichst wirklichkeitsgetreu wiederzugeben, Entwicklungstendenzen voraus zu sehen und gezielt Einfluss auf die dauerhafte Überlebensfähigkeit zu nehmen. Nur ein schlüssiges Gesamtkonzept für die Rennbahn kann sicherstellen, ob und welche Maßnahmen und Entwicklungen wirklich nachhaltig und damit innovativ sind. Nachhaltig und innovativ, weil diese Entwicklungen nicht die Basis der Möglichkeit zur Entwicklung von zukünftigen Generationen unmöglich macht.

Eine zusätzliche Bebauung der Rennbahn, die auch weitere Versiegelungen und neuen Verkehr mit sich bringt, ist somit kontraproduktiv. Nach wie vor zerstört die geplante Rennbahnbebauung die wichtige Ventilationsschneise des Kölner Nordens und zerstört wertvolle Flächen. Dieser Schaden sollte ebenfalls von der Stadt beziffert und in die Waagschale geworfen werden.


Online-Flyer Nr. 52  vom 12.07.2006

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