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Aktueller Online-Flyer vom 29. März 2024  

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Inland
Aufruf zur Kundgebung am 6. Februar nach Ziegenhals in Brandenburg:
Wiederaufbau der Ernst-Thälmann-Gedenkstätte!
Von Peter Kleinert

Die Ernst-Thälmann-Gedenkstätte in Ziegenhals, nahe Berlin am Krossinsee, wurde im Frühjahr 2010 von der Landesregierung Brandenburg dem "privaten Spekulationsinteresse eines privilegierten Beamten“ geopfert und abgerissen, wie der ehemalige 1. Bevollmächtigte der IG Metall Köln und IG-Metall-Vorstandsmitglied Walter Malzkorn in einem Offenen Brief an Ministerpräsident Matthias Platzeck schrieb.(1) Für den 6. Februar lädt der "Freundeskreis Ernst-Thälmann-Gedenkstätte“ zu einer Kundgebung nach Ziegenhals ein. Ziel ist, dass die Gedenkstätte wieder aufgebaut und eingerichtet wird.


Gedenkmauer an der Ernst-Thälmann-Gedenkstätte in Ziegenhals
Foto: Rudi Denner
 
Der 6. Februar ist der 78. Jahrestag der letzten Tagung des ZK der KPD in Ziegenhals 1933, nach der Ernst Thälmann von den Nazis verhaftet und nach langer Isolationshaft am 18. August 1944 auf persönlichen Befehl von Adolf Hitler im KZ-Buchenwald hinterrücks erschossen wurde. "Mit dieser zweiten Kundgebung nach der Schändung und Schleifung der Ernst-Thälmann-Gedenkstätte im Mai 2010 durch Gerd Gröger - politisch gedeckt durch die brandenburgische Landesregierung - setzen wir unser Ringen um diesen Gedenkort fort", heißt es in der Einladung. Man habe am jüngsten Liebknecht-Luxemburg-Wochenende in Berlin so viel Unterstützung erhalten, "dass wir nicht aufgeben, die Wanderausstellung durchführen, unsere Kundgebungen organisieren und die Wiedererrichtung der Gedenkstätte am historischen Ort fordern".


Abrissarbeiten an der Gedenkstätte im Frühjahr 2010
Quelle: http://www.etg-ziegenhals.de/

Noch vor dem geplanten Abriss der Gedenkstätte hatte der Freundeskreis der Gedenkstätte im Bundesland Brandenburg durch seine Anwälte zwei Verfassungsbeschwerden und einen Antrag auf eine einstweilige Anordnung eingereicht. Bislang ohne Erfolg. Betroffen davon würden bei einem nachträglichen Erfolg dieser Verfahren die Landesregierung von Brandenburg, der Landrat von Dahme-Spreewald und der nach der "Wende“ durch Privatisierung an die Immobilie gekommene Eigentümer – ein brandenburgischer Ministerialrat aus Augsburg, der seit dem Frühjahr 2003 die Gedenkstätte geschlossen hält, um das attraktive Seegrundstück mit höchstmöglichem Gewinn zu verkaufen.
 
Weil das KPD-Treffen unter Leitung des damaligen KPD-Vorsitzenden und Mitgründers des Hamburger Arbeiter- und Soldatenrates, Ernst Thälmann, nachweisbar den antifaschistischen Widerstand in Deutschland eingeleitet hatte, hatte die DDR-Regierung dort 20 Jahre später, am 7. Februar 1953, diese Gedenkstätte eingerichtet.(2) Als dann im Jahr 2010 der Abriss drohte, protestierte auch der Gewerkschafter Walter Malzkorn aus Köln in seinem Brief an Platzeck besonders gegen die Umstände, unter denen das öffentliche Grundstück mit der unter Denkmalschutz stehenden Gedenkstätte erworben werden konnte: "Ich protestiere gegen die persönliche Bereicherung des hoch dotierten Beamten Ihrer Regierung, Gerd Gröger, bei der Verhökerung des Grundstücks, auf dem die Ernst-Thälmann-Gedenkstatte in Ziegenhals steht, die unter Denkmalschutz stand. Der Spottpreis – ein Quadratmeterpreis von 19 Euro – spricht Bände. Der Einfluss des Beamten auf die Landes- und kommunalen Behörden war groß genug, den Denkmalschutz aufheben zu lassen.“ Ohne Erfolg forderte Malzkorn den Ministerpräsidenten auf, „dass die anrüchigen Versteigerungsvorgänge bei der Verschleuderung des Seegrundstückes untersucht und rückgängig gemacht werden.“ (PK) 

 
(1) http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=15144
(2) http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=14735
 
Kontakt durch Email: vorstand@etg-ziegenhals.de
Internet: www.etg-ziegenhals.de


Online-Flyer Nr. 286  vom 26.01.2011

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