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Aktueller Online-Flyer vom 19. August 2025  

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Lokales
Briefwechsel zwischen Besetzern und Haus der Architektur Köln
Barmer Block bleibt - ein Plädoyer
Von Lüder Kulenkampff

Sehr geehrte Damen und Herren vom Haus der Architektur,
schaun Sie mal rüber auf die ehedem denkmalsgeschützte Fassade an der
Barmer Straße, gönnen Sie sich einen Blick in den grünen und ruhigen
Innenhof des Barmer Blocks, wenn Sie die Design-Post auf der anderen Seite der Deutz-Mülheimer Straße besichtigen, wie Ihr Programmhinweis ankündigt.


Fragen Sie mit uns Besetzern, ob Köln es sich leisten soll, nach
Kriegs- und Nachkriegswunden auch hier wieder eine Bresche zu schlagen.
An einer Stelle, die auch dann bequem Platz für alle möglichen
Neuplanungen bietet, wenn man das Wohn-Kleinod stehen ließe. Das wäre eine Bereicherung für alle Arten der Neugestaltung, und könnte über 200 Familien mit geräumigen, komfortablen und günstig erreichbaren Wohnungen
beschenken.

Das Angebot einer Initiative, den Block zu übernehmen, wurde von einer
Vertreterin der Abriss-Ratsmehrheit, deren Familienname ausgerechnet
Bürgermeister lautet, bereits beantwortet: sie wolle das Fass nicht noch mal aufmachen. Menschenverachtend, finde ich. Diagnose: schweres Demokratiedefizit. Hätten wir in Köln wenigstens einen Oberbürgermeister.

Ich denke, auch auf Sie kommt es da an.
Freundliche Grüße
Lüder Kulenkampff


Sehr geehrter Herr Kulenkampff,
vielen Dank für Ihr Interesse am Haus der Architektur Köln und Ihren
konkreten Hinweis auf Ihre Sichtweise zum "Barmer Block". Irritiert
bin ich allerdings ein wenig, daß Sie dieses an uns gerichtete Schreiben auch
in Kopie an etliche Vertreter der Presse und Verwaltung senden; mir ist
nicht ganz klar, warum.

Was das Thema des "Barmer Blocks" betrifft: Auch bei uns im Haus wird
dieses Thema diskutiert, auch wir beteiligen uns an der Meinungsbildung. So
ist z.B. der BDA Köln als enger Partner unseres Hauses aktiv in den eben
beendeten Workshop zum Umfeld des Deutzer Bahnhofes eingebunden
gewesen und wird hierzu auch noch ein Montagsgespräch durchführen.

Nun ist unsere Verein noch recht jung und unsere Mittel akquirieren
sich nahezu komplett aus Mitgliedsbeiträgen; das Engagement basiert auf
ehrenamtlicher Mitarbeit. So ist es uns leider (noch) nicht möglich,
auf jedes aktuelle Anliegen unmittelbar und in der von den Betroffenen
erhofften Intensität einzugehen und eigene Veranstaltungen dazu anzubieten.
Wir verstehen uns jedoch auch als Bühne für andere Vereine, Verbände und
Institutionen und sind grundsätzlich offen für weitere Impulse, aktive
Mitwirkung und finanzielle Förderung des Hauses - im Rahmen unseres
Selbstverständnisses.

Sie sind eingeladen, mit uns hier im Hause in persönlichen Kontakt zu treten und Ihr Anliegen und Ihre Sicht der Dinge darzulegen - möglicherweise ergibt sich daraus ein Ansatz für eine Veranstaltung? Eine gute Gelegenheit, viele Aktive unseres Vereines anzutreffen, bietet sich jeweils mittwochs nach unseren Veranstaltungen...

Mit freundlichen Grüßen,
Christian Wendling
Geschäftsführer Haus der Architektur Köln

Sehr geehrter Herr Wendling,
danke für Ihre Reaktion, ich lasse mich gern demnächst mal bei Ihnen
blicken. Bitte seien Sie mir wegen der vielen Adressaten nicht gram. Es geht mir nicht darum, Ihre Institution oder die Mitarbeiter erziehen zu wollen,
sondern wegen meiner beschränkten Zeit und Kraft darum, das Thema Bewahrung nutzbaren Wohnraums vielen bewusst zu machen.
Deshalb habe ich mich über Ihre eingehende Antwort sehr gefreut.

Viele Grüße einstweilen,
Ihr Lüder Kulenkampff




Online-Flyer Nr. 45  vom 23.05.2006

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