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Lokales
„Hoffentlich bringt die Rede etwas in Bewegung“
Enormes Echo auf Bittners Rede
Von Hans-Dieter Hey

Als die Neue Rheinische Zeitung am 6. August den „Kölner Karls-Preis für Literatur und Publizistik“ an den Publizisten Wolfgang Bittner verlieh, hatte niemand mit einem derartigen Echo gerechnet. Die Telefone bei ihm und der NRhZ liefen heiß. Glückwünsche trafen ein, Festschriften und Redebeiträge wurden bestellt, Besuche unserer Zeitung angekündigt. „Endlich jemand, der nicht nur Weichgespültes absondert, sondern Ross und Reiter nennt“, hieß es unter anderem.

Die Probleme sind keine neuen

Schon tags zuvor, am 5. August, waren viele durch den Redeausschnitt in der Sendung "Politikum" in WDR 5 aufmerksam geworden. Wolfgang Bittner hat offenbar den Nerv der Zeit getroffen und die Mächtigen mit ihren „lächerlichen und beschönigenden Worthülsen“ – wie er sagt – entlarvt. Doch die von ihm thematisierten Probleme sind weitaus länger bekannt, tauchen immer wieder im neuen Gewand auf. Deshalb zitierte er auch Karl Marx und Friedrich Engels, die die Zusammenhänge schon damals, vor 162 Jahren, auf den Punkt führten und brachte es in den aktuellen Kontext: „Die aus dem Untergang der feudalen Gesellschaft hervorgegangene moderne bürgerliche Gesellschaft hat die Klassengegensätze nicht aufgehoben. Sie hat nur neue Klassen, neue Bedingungen der Unterdrückung, neue Gestaltungen des Kampfes an die Stelle der alten gesetzt.“
 
Ein aktuelles Beispiel: In Hamburg hat Anfang des Jahres eine völlig überdrehte und bornierte „Bürgerschaft“ in einer Bürgerabstimmung zum Erhalt der Klassengegensätze gegen ein neues Schulsystem gestimmt, das ärmeren Kindern bessere Bildungschancen eröffnen sollte, um in dieser Welt der Ellenbogen bestehen zu können. Offenbar ist dort noch nicht begriffen worden, dass genau diese „Bürgerliche Gesellschaft“ inzwischen selbst Opfer des neoliberalen Marktradikalismus geworden ist.

Gelegentlich scheint allerdings das kapitalistische System mit seien Klassengegensätzen in seiner Akzeptanz bei den Menschen zu wanken. Dazu würde eine Meldung aus dem Handelsblatt vom Mittwoch, dem 18. August, passen, das sich auf eine Umfrage des Emnid-Instituts eine Woche zuvor beruft: „Neun von zehn Deutschen wünschen sich eine neue Wirtschaftsordnung, in der Umwelt und sozialer Ausgleich großgeschrieben werden.“
 
Wandel nur durch Aktivität möglich
 
Man darf die Untersuchung sicher nicht überbewerten, kam sie doch durch die Bertelsmann-Stiftung zu Stande, die als „Souffleure der Macht“ (Nachdenkseiten.de) mit ihrem „Netz in Politik und Wirtschaft vor allem den Konzerninteressen“ dient (Handelsblatt vom 26. August 2010). Ebenso wie die sogenannten „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“, die mit dem Vorwurf der Vertretung von Lobbyinteressen und Medienmanipulation (wikipedia) leben muss, aber von den Leitmedien wie der ARD als maßgebliche Meinung zitiert wird. Unter vorgeblicher Neutralität haben sie ihre neoliberalen Heilsbotschaften als Naturgesetze in die Hirne der Menschen gepflanzt. Vielleicht bedeutete diese Nachricht auch nur: „Seht! Es wird alles besser, wenn ihr ärmer werdet, aber dafür zufriedener seid.“ Denn für die Marktradikalen gibt es immer weniger zu holen – sprich: auszubeuten. Auch beim sogenannten „Bürgertum“.



Wolfgang Bittner (r.) mit Ehefrau und Peter Kleinert beim NRhZ-AutorentagFoto: Hans-Dieter Hey - gesichter zei(ch/g)en
 
Gleichwohl macht ein solches Umfrageergebnis aufmerksam und würde im freundlichen Sinne auf einen Wandel im politischen Denken weisen. Mit seiner Rede hat Wolfgang Bittner zu dieser Diskussion beigetragen und vielen aus dem Herzen gesprochen. Um zu einem wirklichen Klima der Aufklärung zu kommen ist es noch weit, und weiter noch für echte Veränderung. Dazu müssten die Menschen aktiv werden. Das wünscht sich auch Bittner: „Nun wäre es zu wünschen, dass die Bevölkerung sich dies alles nicht mehr bieten lässt, und diese Marionetten, Larven, Zocker, Parasiten und das sonstige Gesindel davon jagt“, meint er. Und deshalb wünscht sich auch ein Leser: „Hoffentlich bringt die Rede etwas in Bewegung“. (HDH)


Die Rede hier nochmal als PDF-Download.

Die Festschrift nebst Rede kann zum Preis von 8 Euro incl. Porto per eMail bestellt werden: info ät nrhz.de, Betreff: „Festschrift 2010“ (solange Vorrat reicht.)


Hier eine Auswahl aus den Reaktionen:
 
„Das sind ja frühlingshafte Töne! Endlich – wenn auch vorläufig – eine einsame Trompete von Jericho! Da ist jemand, und macht aus dem Dreck, den er sieht, ein Bömbchen! Ich bin erstaunt. Ich bin begeistert!“ S. B. aus L.
 
„Danke, sehr geehrter Herr Bittner … Hoffentlich bringt Ihre Rede etwas in Bewegung.“ I. P. aus K.
 
„Endlich jemand, der nicht nur Weichgespültes absondert, sondern Ross und Reiter nennt.“ K.H. Sch. Aus K.
 
„Großartig! Alles gekonnt auf den Punkt gebracht. Das tut auch mir gut.“ G. P. aus Sch.
 
„Am Vortag Ihrer Preisverleihung wurde ein Ausschnitt Ihrer Rede im WDR5 Hörfunk gesendet. Im Auto sitzend wuchs meine Aufmerksamkeit mit jedem Satz Ihrer Rede und ich fühlte mich zum ersten Mal nicht nur verstanden, sondern erlebte meine Wahrnehmung und Gedanken zur gesellschaftlichen ‚Ist-Situation’ und Entwicklung wunderbar ausformuliert. So musste ich erstmal einen Parkplatz aufsuchen, um Ihre Worte noch einmal zu erinnern … Vielen Dank jedenfalls für Ihre Mut machenden Worte, Glückwunsch noch einmal zur Preisverleihung und für Ihren Lebensweg weiterhin viel Kraft und alles Gute.“ P. Sch. aus R.
 
„Ihr klares und argumentatives Urteil hat mich sehr beeindruckt.“ E. K. aus K.
 
„Am 5.8. habe ich im WDR5 einen Ausschnitt aus Ihrer Rede gehört und bin sehr angetan davon; praktisch jeder ihrer Sätze sprach mir aus der Seele.“ M. S. aus M.
 
„Jedenfalls finde ich das Gehörte sehr bemerkenswert und nachdenkenswert …“ H. F. K. aus K.
 
„Herzlichen Glückwunsch zur Karlspreisverleihung. Ich habe Ihre Rede auszugsweise im WDR5 gehört und möchte sie gern in Gänze kennen, weil das, was ich gehört habe, mir aus der Seele spricht.“ H. F. aus H.
 
„… möchte ich Sie heute fragen, ob ich diesen Artikel übernehmen dürfte.“ J. E. aus H.
 
„Ich habe aus der Sendung ‚Politikum’ (WDR5, 5.8.2010) von den Auszügen Ihrer Dankesrede eine Skriptdatei angefertigt, die ich gern … veröffentlichen möchte.“ J. R. aus R.
 
„Diese Haltung verdient Respekt und Anerkennung und deshalb gratulieren wir aus voller Überzeugung zu dieser Auszeichnung.“ M. G. u.a. aus K.
 
„Sie beschreiben ja sehr treffend die Erfolgreichen in Politik und Kultur.“ H. F. aus H.
 
„Glückwunsch zum Karls-(Marx)-Preis und vor allem auch zu ihrer Rede … Sie jedenfalls sind einer von den ebenso mutigen wie begnadeten Ausbrechern …“ M. W. aus B.
 
„Da Sie mir aus der Seele gesprochen haben, würde ich gern den kompletten Beitrag lesen.“ R. N. aus B.
 
„Nachträglich herzlichen Glückwunsch zum verdienten Karls-Preis. Ich hatte zunächst mit Gewinn Ihre 20 Thesen gelesen …“ D. D. aus B.
 
„Ich habe vor ein paar Tagen einige Auszüge aus Ihrer Dankesrede anlässlich der Kölner Karlspreis-Verleihung im Radio gehört. Und ich war und bin sprachlos. Hochachtung für das WAS Sie angesprochen haben und WIE. Ich habe Ihren Beitrag – so wie im Internet im WDR5 vorhanden – kopiert und an Freunde geschickt. Die Zustimmung ist enorm.“ R. C. aus K.
 
„Ganz großen Glückwunsch! Ausgezeichneter Text, diese Dankesrede zum Kölner Karls-Preis für engagierte Literatur und Publizistik.“ F. M. aus H.
 
„Der Preis wurde einem Menschen gereicht, der ihn verdient hat … Ihre Rede habe ich inzwischen weit verbreitet.“ K.-H. B. aus O.
 
„Danke für die Rede und die Informationen!“ L. A. aus G.
 
„Sie haben Recht, lieber Herr Bittner. Wir sollten uns das alles nicht mehr widerspruchslos bieten lassen. Ich fühle mich animiert, an unseren Bundestagsabgeordneten zu schreiben und meinem Brief Ihre Rede beizufügen.“ K. L. aus M.
 
„Nachdem ich im WDR Ihre Karls-Preis-Rede gehört habe, bin ich gleich in die Buchhandlung gegangen, um mich über Bücher von Ihnen zu informieren. Zurzeit lese ich Ihren Roman ‚Der Aufsteiger’ und bin davon ebenso begeistert wie von Ihrer Rede.“ E. L. aus E.
 
„… habe ich Ihre Karls-Preis-Rede, die ich brillant finde, gleich an die Redaktion … weitergeleitet.“ B. W. aus K.
 
„Ich freue mich immer, von Kollegen Kritisches und Politisches zu lesen. Weiter so!“ M. S. aus H.
 
„Dazu gehört Mut, das was von offizieller Seite immer als Zivilcourage bezeichnet wird, aber selten genug stattfindet. Die Rede gibt einen konzentrierten Überblick über die momentane Situation, und sie gibt mir Zuversicht, dass die Duckmäuser, Schleimer und die Betrüger vielleicht doch noch nicht gewonnen haben.“ P. M. aus D.
 
„Ich habe die Auszüge aus Ihrer Rede zur Karls-Preis-Verleihung gelesen, die so schön und ungeschminkt so vieles sagt von dem, was gesagt werden muss … Könnte ich den Text oder Teile daraus auf meinem Blog verwenden oder verlinken? J. A. aus G.
 
„Herzlichen Glückwunsch! Eine würdige Rede. Wir freuen uns …“ K.-P. W. aus N.
 
„Ich stieß – über die Nachdenkseiten – auf Ihren Redetext, den ich in einer Anfrage an Frau Schavan aufgriff.“ W. M. aus S.
 
„Besten Dank für die Rede zur Verleihung des Kölner Karls-Preises. Mit Interesse habe ich bereits die Dokumentation zur Verleihung gelesen …“ R. G. aus B.
 
„Die Rede war ein rarer Lichtblick in ansonsten finsteren Zeitung … Ich habe bereits nach der Veröffentlichung in der NRhZ meinen kompletten Verteiler mit dem Text beliefert.“ V. B. aus H.
 
„Ich gratuliere ganz herzlich. Es ist eine verdiente Anerkennung für Deine engagierte Literatur …“ M. S. aus B.
 
„… fühlte ich mich veranlasst, mich mit Ihrem literarischen Werk zu befassen. Bisher kannte ich nur Ihre ‚Rechts-Sprüche – Texte zum Thema Justiz’, die ich mehrmals an mir bekannte Juristen verschenkt hatte – immer mit großer Resonanz.“ O. G. aus A.
 
„Ich habe Ihre Rede gelesen, kopiert und mehreren Freunden und Bekannten übersandt. Anzunehmen ist für mich, dass nicht allzu viele Presseerzeugnisse in unserem vereinten Deutschland Ihre Rede als hervorragende Zustandsbeschreibung der heutigen gesellschaftlichen Verhältnisse abgedruckt haben. Ich würde sie am liebsten als Pflichtliteratur in den Schulen und vor allem an ‚deutschen Stammtischen’ einführen, um der allgemeinen politischen Verblödung entgegenzuwirken.“ R. H. aus S.
 
„Ihre Status-quo-Rede geht unter die Haut. Glückwunsch zu Marx’ Karls-Preis!“ H. R. aus L.
 
„Ich möchte die Gelegenheit wahrnehmen, Ihnen – wenn auch verspätet – noch zum Kölner Karls-Preis zu gratulieren.“ H. T. aus K.



Online-Flyer Nr. 264  vom 29.08.2010

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